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Ein großer Gewinn für Mechernich

Durchstich des Bahnhofsberges gestartet – Gesamtkosten belaufen sich auf rund 16,5 Millionen Euro – Verkehrsbehinderungen am Bahnübergang sollen bald der Vergangenheit angehören – Bürgermeister Dr. Hans Peter Schick: „Eine der wichtigsten Strukturmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte

Für rund 16,5 Millionen Euro soll der Verlauf der B 477, über den täglich bis zu 12.000 Fahrzeuge den Bahnübergang passieren, geändert werden. Durch eine Pkw- und eine Fußgängerunterführung fällt der Bahnübergang dann weg. Foto: VESTRA/Landesbetrieb Straßen.NRW/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Was lange währt wird endlich gut: Bei einer Pressekonferenz in der „GleisPassage“ am Mechernicher Bahnhof verkündeten der Chef der Regionalniederlassung Ville-Eifel des Landesbetriebs Straßen.NRW Edgar Klein und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick den offiziellen Baubeginn zum Durchstich des Bahnhofsberges.

Diese seit Jahrzehnten geplante Maßnahme soll den durch die Schrankenschließungen am Bahnübergang bedingten Staus endlich ein Ende bereiten. Die optimale Bahnanbindung Mechernichs bringt es mit sich, dass Wochentags 56 Züge durch die Innenstadt fahren. Die damit verbundenen Wartezeiten an den geschlossenen Schranken betragen insgesamt rund vier Stunden am Tag – und gehen einher mit erheblichen Staus.

Für rund 16,5 Millionen Euro soll daher nun der Verlauf der B 477, über die täglich bis zu 12.000 Fahrzeuge den Bahnübergang passieren, geändert werden. Von einem Kreisel an der Abzweigung nach Roggendorf aus soll die Straße nach dem Durchbruch des Bahnhofsbergs sowie eine Brückenkonstruktion für die Gleise durch eine 700 Meter lange Unterführung unter der Bahnlinie hindurch geführt und hinter der Firma Mechatronics vorbei in Richtung Anschluss an der Bahnstraße geführt werden – ohne Schranken und ohne Staus. Dort, so berichtete Klein, ist an der Kreuzung Friedrich-Wilhelm-Straße/Bahnstraße ein weiterer Kreisel geplant, der den reibungslosen Verkehr gewährleisten soll. 

„Für die Stadt Mechernich“, so erläuterte Klein, „ist das ein großer Gewinn im Hinblick auf mehrere Probleme.“ Zum einen werde die Verkehrssicherheit durch den wegfallenden Bahnübergang deutlich erhöht. Auch der Verkehrsablauf werde maßgeblich verbessert. Hinzu komme, dass die bisherige Lösung auch städtebaulich nicht sonderlich attraktiv ist – was sich nun ändern werde. Dem konnte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick nur zustimmen. „Für die Stadt Mechernich und insbesondere dem Kernort ist das eine der wichtigsten Strukturmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte.“  Nicht nur die Verkehrssituation, auch der Eingangsbereich und somit die Visitenkarte der Stadt werde sich deutlich zum Besseren verändern.

Der Landesbetrieb rechnet mit einer Bauzeit von rund vier Jahren, wobei die Vorarbeiten bereits in vollem Gange sind. Das Auffangbecken, das das anfallende Oberflächenwasser vor der weiteren Ableitung zurückhält, ist so gut wie fertiggestellt, auch die Arbeiten an den Versorgungsleitungen sind weit fortgeschritten. Um die Baugrube für den Brückenbau vorzubereiten, wird die Böschung am Bahnhofsberg abgestützt.  

Mit dem eigentlichen Bahnhofsdurchbruch wird die Bahnstrecke in diesem Bereich vom 30. August bis 11. November 2013 gesperrt, der Personentransport erfolgt in der Zeit mit Schienenersatzbussen. Edgar Klein: „Der gesamte Bahndamm wird aufgebrochen und die Brück reingeschoben.“ Wenn alles nach Plan läuft, so Klein, könnten Ende 2014 die ersten Fahrzeuge durch die Unterführung fahren. Damit der im Zuge der Bauarbeiten abgetragene, bleihaltige Boden nicht bis nach Strempt zur Deponie gefahren werden muss, hat die Bundeswehr zugesagt, dass er auf Bundeswehrgelände im Bergschadensgebiet abgeladen werden kann.

Bereits im Vorfeld des eigentlichen Baubeginns hatte die Stadt gemeinsam mit dem Landesbetrieb die Einrichtung provisorischer Ersatzparkplätze für die aufgrund der Arbeiten vorübergehend wegfallenden Parkplätze in die Wege geleitet. So fällt bereits seit dem 15. Januar ein Drittel der Stellplätze auf dem Park & Ride-Parkplatz auf dem früheren Speuser-Gelände direkt auf dem Bahnhofsberg weg.

Für diese rund 40 „Park an Ride“-Stellplätze hat der Landesbetrieb Straßen, Stadt und Baufirma einen Ausgleich in Form von einem 50 Stellplätze großen Parkplatz direkt an der Einmündung Bahnstraße in die Friedrich-Wilhelm-Straße zwischen Bahnübergang und Kreuserstift geschaffen. Auf dem Bahnhofsberggelände in Höhe der Deutschen Mechatronics fallen alle rund 150 Stellplätze weg, für die Firmenangehörigen werden wir für die Dauer der Arbeiten mit Hilfe der Bundeswehr Ersatzparkflächen in der Peterheide geschaffen.

Im Bereich des heutigen Bahnübergangs an der Friedrich-Wilhelm-Straße soll nach Fertigstellung eine 30 Meter lange, modern gestaltete Unterführung auch den Fußgängern die barrierefreie Querung der Gleise ohne Wartezeiten ermöglichen. Die Fertigstellung des Kreisels an der Bahnstraße als letzten Bauabschnitt sieht die Planung des Landesbetriebs für Ende 2015/ Anfang 2016 vor. 

Der Bürgermeister dankte im Rahmen der Pressekonferenz dem Landesbetrieb ebenso wie den zuständigen Mitarbeitern der Verwaltung, von denen Fachbereichsleiter Helmut Schmitz, Georg Lenzen vom Tiefbauamt sowie der für den Bereich Trinkwasserversorgung zuständige Jörg Nußbaum anwesend waren. Der Bau der Unterführung, so Dr. Schick,  sei ein überfälliger Schritt und der Anfang vom Ende einer katastrophalen Situation für Mechernich. „Wenn es uns jetzt noch gelingt, dass der Bahnhof selbst barrierefrei wird, dann sind wir nicht nur im Sinne der demografischen Entwicklung, sondern auch hinsichtlich des Bildes, das sich beim Einfahren in den Kernort bietet, optimal aufgestellt.“ Bereits seit Jahren ist die Stadt Mechernich mit der Deutschen Bahn in Verhandlungen, um den barrierefreien Umbau der Bahnsteige in die Wege zu leiten.

pp/Agentur ProfiPress