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Bioabfall nicht in graue Tonne

Über 80.000 Euro Mehrkosten im Jahr wegen unsachgemäßer Entsorgung von Bioabfall – Stadt kontrolliert im Sommer Grundstückseigentümer, die selbst kompostieren – Einsparungen werden auf Bürger umgelegt

Erhebliche Mehrkosten verursacht es, wenn Bioabfall in der Restmülltonne entsorgt wird. Dieter Karls, Teamleiter Abfallwirtschaft in der Stadtverwaltung, und sein Fachbereichsleiter Helmut Schmitz (sitzend) haben es sich zum Ziel gemacht, diese Mehrkosten zu minimieren. Die eingesparte Summe wird auf die Gebührenzahler umgelegt. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Über 80.000 Euro könnte die Stadt Mechernich – beziehungsweise letztlich anteilig der einzelne Bürger – sparen, wenn alle ihren Bioabfall korrekt entsorgen würden. Warum das so ist, erklärt Dieter Karls, der Teamleiter Abfallwirtschaft in der Stadtverwaltung: „Eine von uns in Auftrag gegebene Restmüllanalyse hat ergeben, dass 25 Prozent des Abfalls in der Restmülltonne Bioabfall ist, was in Mechernich rund 1000 Tonnen ausmacht.“

Der aber schlage bei der Entsorgung durch das Abfallwirtschaftszentrum des Kreises Euskirchen eigentlich weniger zu Buche als der Restmüll, der in der Müllverbrennungsanlage fachgerecht verbrannt werden muss. Landet Bioabfall in der Restmülltonne, wird er also mit weit höheren Kostensätzen berechnet. Karls: „Die Entsorgung des Restmülls kostet 153 Euro pro Tonne, die von Bioabfall nur 71 Euro pro Tonne.“ Karls rechnet vor: „1000 Tonnen Bioabfall, die mit dem Restmüll entsorgt werden, kosten demnach also 153.000 Euro – würden sie korrekt in der braunen Tonne entsorgt, wären es nur 71.300 Euro.“ Eine Differenz also von sage und schreibe 81.700 Euro. Da die Kosten für die Müllentsorgung auf die Gebührenzahler umgelegt werden, ist also letztlich der Bürger selbst der Leidtragende, weil er höhere Abfallgebühren zahlen muss.

Daher hat es sich die Stadt zum Ziel gesetzt, diese unnötigen Mehrkosten zu reduzieren. „Restabfalltonnen, in denen sich Bioabfall befindet, werden künftig nicht mehr geleert“, berichtet Karls. Zudem, so ergänzt der Fachbereichsleiter Helmut Schmitz, stellt die Falschbefüllung eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße geahndet werden könne. „Außerdem werden in diesem Sommer von einer beauftragten Firma alle Eigenkompostierer kontrolliert“, erklärt Fachbereichsleiter Helmut Schmitz. Gemeint sind die Bürger, die keine Biotonne haben, sondern ihren Bioabfall selbst kompostieren. „Wir wissen aus der Erfahrung, dass gerade auch bei Eigenkompostierern immer wieder Bioabfall in der „Grauen Tonne“ landet“, so Karls. Das sei etwa der Fall, wenn sich spezieller Bioabfall nicht für den häuslichen Komposthaufen eignet, oder wenn der fertige Kompost nicht auf dem eigenen Grundstück verwertet werden kann. Das aber schreibt das Gesetz vor. Karls: „Der Kompost darf nicht außerhalb des eigenen Grundstücks abgeladen oder an Dritte weitergegeben werden.“

Wenn die Pläne der Verwaltung aufgehen, und die Mehrkosten tatsächlich minimiert werden, können sich die Mechernicher freuen.  Denn: „Die eingesparte Summe wird dann natürlich auf die Abfallgebühren umgelegt“, so Helmut Schmitz

pp/Agentur ProfiPress