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Besuch im Tierheim

Besuch im Tierheim
Vorschulkinder der Bergheimer Kindertagesstätte wollten wissen, warum Tiere ins Asyl kommen
Mechernich – “Warum kommen Kinder überhaupt ins Tierheim? Dieser Frage wollten neun Vorschulkinder des Kindergartens Bergheim nachgehen und schwangen sich deshalb am Dienstagmorgen umweltfreundlich auf das Fahrrad, um zusammen mit den Erzieherinnen Walburga Nüßmann und Inge Schumacher zum Mechernicher Tierheim zu fahren. Dort begrüßte sie Reiner Bauer, der Leiter des Tierheims. Für seinen mehr als 20 Jahre währenden Einsatz für Tiere erhielt er im vergangenen Jahr das Bundesverdienstkreuz.
“Manche Menschen wollen ihre Tiere plötzlich nicht mehr und binden sie dann irgendwo an”, beantwortete Bauer den Kindern ihre Frage. So sei er auch an die Rottweiler-Hündin “Dicke” gekommen, die zusammen mit dem Tierschützer das Empfangskommando der “Pänz” bildete. “Die war wenigstens nachts hier beim Tierheim an den Zaun geleint worden, wir haben aber auch schon halb verhungerte und krebskranke Tiere im Wald angebunden gefunden”, bedauerte Reiner Bauer.
Manchmal kämen die Tiere auch ins Tierheim, weil etwa der Besitzer verstorben ist. “Dann versuchen wir möglichst schnell einen neuen Halter zu finden, so der Tierheimleiter und Vorsitzende des Mechernicher Tierschutzvereins. Den Kinder gab er auf den Weg: “Wenn man sich ein Tier holt, muss man daran denken, dass man viele Jahre die Verantwortung dafür trägt. Das ist keine Eisenbahn, die man einfach in den Schrank stellen kann, wenn man keine Lust mehr hat.”
“Kann man auch Tiere hier in den Urlaub geben?” wollte eines der Kinder wissen. Bauer: “Wenn man das rechtzeitig reserviert geht das, aber wenn wir wie kürzlich 30 Welpen aus Kuchenheim abholen müssen, kann es schon mal eng werden.” Das Tierheim versuche immer auch ein Besitzer untereinander zu vermitteln nach dem Motto: “Nimmst Du meinen Hund, nehme ich Deinen”. Katzen kämen in der Urlaubszeit öfter in Pension.
Auch Kurioses wusste Bauer zu berichten: Der exotischte Gast des Mechernicher Tierheims sei eine ein Meter fünfzig lange Python-Schlange gewesen, die in Kommern auf der Post aus einem Paket gekrochen kam.
Auf dem Rundgang durch die Häuser und das Gelände konnten die Kinder neben den Hunden und Katzen auch den Arztraum und die Hundedusche besichtigen. Höhepunkt war für die “Pänz” aber der Besuch bei den beiden Eseln, die tagsüber gemeinsam mit Heidschnucken, Ziegen und Kamerunschafen auf der Weide stehen. Die kamen schon gleich angetrabt, als sie die Tüte voller Leckereien wie Äpfel, Banane und Karotten in Reiner Bauers Händen sahen.
Begeistert, aber mit dem nötigen Respekt dürften die Vorschulkinder die Tiere aus der Hand füttern. “Eine Banane deckt den Tagesbedarf an Magnesium eines Esels”, erklärte Bauer den Kindern. Ehe sich die Kinder wieder auf den Drahtesel in Richtung des vier Kilometer entfernten Bergheim schwangen, kramten sie ihre Butterbrotdosen aus und stärkten sich selbst. “Uh, gleich geht´s wieder bergauf”, meinte ein Junge, dem gleich ein anderer Mut machte: “Das schaffen wir schon!”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

23.05.2009