Blutuntersuchungen bei Kindern
Größere Testserie soll nach bisheriger Planung des Gesundheitsamtes im Frühjahr 2021 in Mechernich und Kall starten
Mechernich/Kall – Um festzustellen, wie sich die Bleibelastung auf die Kinder in Mechernich und Kall auswirkt, plant das Kreis-Gesundheitsamt für die kommenden Jahre eine größere Testserie.
Ein erstes Blutscreening durch das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der RWTH Aachen hatte bereits 2019 im Stadtgebiet Mechernich stattgefunden. Dazu hatten mehr als 500 Freiwillige ihr Blut untersuchen lassen.
Das nun geplante Folgeangebot sei ebenfalls freiwillig und richte sich ausschließlich an Kinder, so Amtsarzt Christian Ramolla: „Eine hohe Resonanz würde die Aussagekraft der Untersuchung dabei deutlich stärken.“
Unter den 500 Getesteten 2019 waren 33 Kinder. Deren Werte lagen zum Zeitpunkt der Untersuchung innerhalb des Referenzbereiches bundesdeutscher Kinder. Allerdings gelten seit Ende 2019 neue Referenzwerte. Legt man diese Werte zugrunde, waren 9 von 33 Kindern oberhalb des Referenzwertes.
Das Gesundheitsamt hat die betroffenen Familien kontaktiert und Kontrolluntersuchungen bei zehn Kindern durchgeführt. Die Befunde: fünf Kinder sind unterhalb, fünf Kinder oberhalb des Wertes. Ramolla: „Keines der Kinder zeigt einen akut bedenklichen Blutbleiwert, es besteht also keine akute Gesundheitsgefahr.“
Start für Frühjahr 2021 geplant
Das Biomonitoring mit jährlich zwei bis drei Blutuntersuchungen soll nach bisheriger Planung des Gesundheitsamtes im Frühjahr 2021 starten.
Wie die Testserie durchgeführt wird, werde derzeit in Workshops unter der Leitung von Prof. Thomas Kraus (RWTH Aachen) beraten. Neben Vertretern des Kreises und der Kommunen Mechernich und Kall werden außerdem Vertreter der Kinderärzte im Kreis sowie der Kassenärztlichen Vereinigung und der Ärztekammer (beide Kreisstelle Euskirchen) beteiligt.
pp/Agentur ProfiPress