„Bitte bei uns auch“
Gelungenes Frühlingsfest der GenoEifel im Haus der Begegnung in Kall – 2019 Ausdehnung aus dem Altkreis Schleiden hinaus – Erster Ableger im Gespräch
Eifel/Kall – „Zuerst einmal: Das ist keine Generalversammlung, es werden also keine Posten verteilt“, gab Malte Duisberg zu Beginn der Veranstaltung Entwarnung. Die „GenoEifel eG – die Generationengenossenschaft“ hatte zum Frühlingsfest ins Haus der Begegnung eingeladen. Der Vorstandssprecher Duisberg erklärte auch gleich, um was es bei der Feier geht: „Es geht darum, zu Namen Gesichter kennenzulernen, gemeinsam Kaffee zu trinken, sich auszutauschen, Wünsche und auch Probleme zu äußern.“
Seit knapp zwei Jahren gibt es die GenoEifel. In der Genossenschaft, die stetig wächst und mittlerweile 278 Mitglieder hat, geht es darum, Menschen bei den kleinen Dingen des Alltags zu helfen, die Hilfesuchende nicht mehr alleine bewältigen können. „Die Gemeinschaft lebt davon, dass man Geschichten erzählt“; sagte Koordinatorin Corinne Rasky und nannte gleich drei aktuelle Beispiele, die erfolgreich waren: „Eine Frau teilte uns mit, dass ihre Mutter Gesellschaft benötigt. Ein Ehepaar, das keinen Führerschein hat und nach eigenen Angaben »weitab vom Schuss« wohnt, benötigte jemanden, der es zum Einkaufen mitnimmt. Und die Bewohnerin eines Pflegeheims, die wegen einer Augenkrankheit nicht mehr lesen kann, hat jemanden gefunden, der mit ihr die Post durchgeht. Daraus hat sich auch entwickelt, dass die beiden nun gemeinsam Spazieren gehen.“
Interessant: Unter den 278 Mitgliedern befinden sich 120 Helfer, von denen 90 auch schon im Einsatz waren und mehr als 600 Stunden tätig waren. „Wir benötigen tatsächlich noch mehr Hilfesuchende“, gibt Malte Duisberg an.
Der Saal im Haus der Begegnung war während des Frühlingsfestes sehr gut gefüllt. Viele Menschen waren neugierig darauf, Kontakte zu knüpfen und auch die Ansprechpartner der GenoEifel persönlich kennenzulernen. Die meisten telefonieren nämlich in der Regel nur mit Marita Manderfeld und Johanna Mertens. Und auch das neue Vorstandsmitglied Richard Wolf aus Schmidtheim stellte sich vor. Er ersetzt den Sistiger Karl Vermöhlen, der seine Vorstandsarbeit aus Zeitgründen niedergelegt hat.
Und die GenoEifel hat in naher Zukunft auch noch einiges vor. Bislang hatte sie im Altkreis Schleiden operiert. Für 2019 hat sie sich vorgenommen, auch in die restliche Leader-Region auszudehnen, die in die Eifelteile des Kreises Düren und der Städteregion Aachen reicht. Konkret hatte man schon erste Veranstaltungen in Simmerath, Heimbach und Stolberg. „Wir laufen überall offene Türen ein“, sagt Malte Duisberg.
Von überall her werden die Rufe „Bitte bei uns auch“ an die GenoEifel herangetragen. Weil es Anfragen aus Zülpich gibt, das in einer anderen Leader-Region liegt, wird derzeit überlegt, einen Ableger der GenoEifel für diese Region zu gründen. Zu den Mitgliedern gehören nicht nur Privatpersonen, sondern mittlerweile auch zahlreiche Kommunen, Caritasverbände. Auch Pflegeheime unterstützen die GenoEifel. „Unsere Botschaft wird positiv weitergetragen“, ist Malte Duisberg erfreut.
pp/Agentur ProfiPress