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„Oberster Brandstifter“ kapituliert

Fünfte Jahreszeit: Jecken übernahmen in Kall die Macht – Verwaltung kapitulierte nach „Möckeflitsch“-Beschuss – Kaller Kinderprinzenpaar begeisterte mit Gesang

Kall – „Niemals!“, schrie Harald Heinen, Mitarbeiter der Kaller Verwaltung und Chef der Feuerwehr, den Kallbach-Kanonieren der „Löstige Bröder“ aus einem Fenster im ersten Stock entgegen. Niemals werde er das Rathaus aufgeben, dessen Verteidigung Bürgermeister Herbert Radermacher ihm anvertraut hatte. Er werde kämpfen „bis zum letzten Wassertropfen!“. Dabei fuchtelte Heinen wild mit einem Feuerwehrschlauch herum und zielte auf die Tollitäten, die sich aus Kall sowie den Außenorten Scheven, Sistig und Sötenich zusammengerottet hatten.

Verwaltungs-Mitarbeiter und Feuerwehr-Chef Harald Heinen verteidigte den „Regierungssitz“ mit einem Wasserschlauch. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Verwaltungs-Mitarbeiter und Feuerwehr-Chef Harald Heinen verteidigte den „Regierungssitz“ mit einem Wasserschlauch. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Das spielte den Eroberern in die Hände: Die Damen der Verwaltung hatten Harald Heinen fest im Griff. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Das spielte den Eroberern in die Hände: Die Damen der Verwaltung hatten Harald Heinen fest im Griff. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Höchste Alarmstufe also für das närrische Volk, das trotz Schneeregens in Scharen zum Rathaus gekommen war, um die Macht zu übernehmen und den Kaller Straßenkarneval einzuläuten. Doch die Antwort auf Heinens Drohgebärden kam prompt: Ein weiterer donnernder Schuss aus der „Möckeflitsch“ in Richtung des „obersten Brandstifters“. So nämlich nannte Werner Keutgen, der als Ex-Vorsitzender der „Löstige Bröder“ seinen erkrankten Nachfolger Harald Thelen vertrat, den Wehrleiter Harald Heinen. „Was ist, gibst Du auf?“, schmetterte er in Richtung „Regierungsbunker“. Doch Heinen blieb eisern, und es bedurfte eines weiteren Schusses, bis er schließlich in höchster Not die weiße Fahne hisste. Kapitulation! Das Volk jubelte und Gardisten stürmten das Rathaus.

Mit der „Möckeflitsch“ nahm die Prinzengarde das Kaller Rathaus unter Beschuss. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Mit der „Möckeflitsch“ nahm die Prinzengarde das Kaller Rathaus unter Beschuss. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Nach einem kurzen Handgemenge war es geschafft: In Ketten gelegt wurde Harald Heinen vors Rathaus geführt und gestand: „Es ging nicht mehr, die Kugeln kamen einfach zu nah!“ Übrigens habe eigentlich der Allgemeine Vertreter Michael Heller (der sich im Urlaub befand) das Rathaus verteidigen sollen, plauderte Heinen „aus dem Nähkästchen“ – aber der sei mit der Stadtkasse durchgebrannt. Den Kaller Jecken war sogar das egal. Sie hatten die Macht übernommen und erreicht, was sie wollten: Den Start in die tollen Tage.

Schließlich musste sich Harald Heinen der Übermacht der Karnevalisten beugen und kapitulierte. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Schließlich musste sich Harald Heinen der Übermacht der Karnevalisten beugen und kapitulierte. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Bei einem Tänzchen – hier eine „Möhne“ mit dem Schevener Prinzen – fand die Belagerung ein friedliches Ende. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Bei einem Tänzchen – hier eine „Möhne“ mit dem Schevener Prinzen – fand die Belagerung ein friedliches Ende. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Dass diese im Gemeindegebiet turbulent würden, dass ließen auch die bestens gelaunten Tollitäten ahnen, die den „Löstige Bröder“ Schützenhilfe leisteten. Für die Schevener „Jecke vom Hahnebömsche“ ist es die 33. Session, wie der Vorsitzende Lutz Schaar berichtete. Regiert werden sie in der Jubiläumsession vom Dreigestirn Prinz Joachim I. (Cremer), Bauer Rene I. (Züll) und Jungfrau Haralda I. (Harald Preuß) sowie der Kinderprinzessin Daria I. (Mattes), dem „Pättchen“ des Prinzen.

Dreigestirn der Schevener „Jecke vom Hahnebömsche“, (von links) die Kinderprinzessin Daria I. (Mattes), Bauer Rene I. (Züll),  Prinz Joachim I. (Cremer) und Jungfrau Haralda I. (Harald Preuß). Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Dreigestirn der Schevener „Jecke vom Hahnebömsche“, (von links)
die Kinderprinzessin Daria I. (Mattes), Bauer Rene I. (Züll),
Prinz Joachim I. (Cremer) und Jungfrau Haralda I. (Harald Preuß). Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Mit vereinten Kräften gelang den Kaller Karnevalisten die Machtübernahme im Rathaus: Der Straßenkarneval wurde eröffnet. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Mit vereinten Kräften gelang den Kaller Karnevalisten die Machtübernahme im Rathaus: Der Straßenkarneval wurde eröffnet. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Einen herzlichen Gruß aus der Nikolaus-Schule übermittelte – natürlich mit einem dreifachen „Alaaf“ – Bauer Loic I., auch im Namen seiner Prinzessin Sarah I. und der Jungfrau Chantal I.. Im Gefolge hatte Loic seine Schulleiterin Andrea Luxemburger-Schlösser. Der „KinderKarneval Sistig“ ging erstmals in der Vereinsgeschichte ohne Tollitäten in die Session – dafür aber wie immer bester Stimmung, wie der Vorsitzende Gerd Schumann und seine Begleiter bewiesen.

Einen Gruß der Nikolaus-Schule überbrachte Prinz Loic I.  Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Einen Gruß der Nikolaus-Schule überbrachte Prinz Loic I. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Karl-Heinz Hensch stellte die Tollitäten der „Süetenicher Schlipse“ vor: Prinzessin Schröder I. (Katharina Liebertz geb. Schröder) sowie das Kinderdreigestirn Prinzessin Anna I., Jungfrau Nina I. und Bauer Wolke I. vor. Bei so geballter Weiblichkeit, so Hensch, habe er natürlich nicht nur am Wievertag nichts zu melden…

Tollitäten der „Süetenicher Schlipse“, Prinzessin Schröder I. (Katharina Liebertz geb. Schröder) sowie das Kinderdreigestirn Prinzessin Anna I., Jungfrau Nina I. und Bauer Wolke I. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Tollitäten der „Süetenicher Schlipse“, Prinzessin Schröder I. (Katharina Liebertz geb. Schröder) sowie das Kinderdreigestirn Prinzessin Anna I., Jungfrau Nina I. und Bauer Wolke I. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Als „singendes Kinderprinzenpaar“ waren sie die heimlichen Stars: Maxi I. (Maximilian Brucker) und Dana Marie I. (Walber), die gemeinsam mit Prinzessin Maike I. (Wilkens) das Tollitäten-Team der Kaller „Löstige Bröder“ bilden. „Wenn wir zosamme singe, dann weed dat överall joot klinge“, intonierten sie und heizten der ganzen Schar trotz frostiger Temperaturen ordentlich ein.

Das singende Kinderprinzenpaar, Maxi I. (Maximilian Brucker) und Dana Marie I. (Walber), mit Prinzessin Maike I. (Wilkens). Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Das singende Kinderprinzenpaar, Maxi I. (Maximilian Brucker) und Dana Marie I. (Walber), mit Prinzessin Maike I. (Wilkens). Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Kaum im Ruhestand, ist er wie verwandelt: Der frühere Leiter des Kaller Ordnungsamtes Alois Poth. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Kaum im Ruhestand, ist er wie verwandelt: Der frühere Leiter des Kaller Ordnungsamtes Alois Poth. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Prinzessin und Garde-Trainerin Maike I. forderte schließlich auch „ihre“ Truppe, die Kallbachmücken, zum Tanz auf. Sie begeisterten ebenso wie die tanzenden „Möhne“, ohne die der Kaller Wieverdonnerstag nur halb so schön wäre. So konnte auch diesmal ihrem Tanz zu Ehren der Tollitäten keiner widerstehen und schon bald tanzten alle gemeinsam auf dem Rathausvorplatz – mit einem folgenden „Ausfallschritt“ in den Ratssaal.

Die frostigen Temperaturen ließen die Kallbachmücken mit ihrem Tanz vergessen. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Die frostigen Temperaturen ließen die Kallbachmücken mit ihrem Tanz vergessen. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Ohne die „Möhne“ und ihren Tanz zu Ehren der Tollitäten wäre der Kaller Wieverdonnerstag nur halb so schön. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress
Ohne die „Möhne“ und ihren Tanz zu Ehren der Tollitäten wäre der Kaller Wieverdonnerstag nur halb so schön. Foto: Sarah Winter/pp/Agentur ProfiPress

Dorthin nämlich lud Werner Keutgen im Namen des Bürgermeisters alle zum Weiterfeiern ein. Nicht allerdings ohne dem ersten Bürger Kalls, der wegen eines Trauerfalls alle karnevalistischen Termine abgesagt hatte, einen herzlichen Gruß zu senden: „Wir hoffen, im nächsten Jahr ist er wieder dabei!“

pp/Agentur ProfiPress