„So viel Apfelkuchen kann man nicht backen“
Apfelsaftproduktion des Bürgervereins Wachendorf: Mobile Saftpresse des Streuobstnetzwerks Nordeifel eG („SoNNe“) kam zur aktuellen Apfelernte – Sage und schreibe 3,5 Tonnen Früchte wurden vor Ort zu Saft verarbeitet – Thomas Helming: „Gemeinsam machte Pflücken und Aufheben besonders den Kindern noch mehr Spaß“
Mechernich-Wachendorf – Die mobile Saftpresse des Streuobstnetzwerks Nordeifel eG („SoNNe“) kam zur aktuellen Apfelernte in Wachendorf zum Einsatz. Sage und schreibe 3,5 Tonnen Früchte wurden vor Ort zu Saft verarbeitet.

Bereits im Vorfeld waren viele Helferinnen und Helfer, vor allem Kinder, zu einer gemeinschaftlichen Pflückaktion des Bürgervereins Wachendorf unter der Leitung von Thomas Helming ausgeschwärmt: „Die rege Teilnahme verdeutlicht den hohen Stellenwert, den gemeinschaftliche Aktivitäten im Wachendorfer Dorfleben einnehmen“, sagte er der Agentur „ProfiPress“.

Als Anerkennung für ihr Engagement erhielten alle kleinen Helfer einen Karton Apfelsaft. Der Vorsitzende des Bürgervereins Wachendorf freute sich über die große Resonanz: „Die Beteiligung, insbesondere der jüngeren Generation, hat die Aktion zu einem besonderen Ereignis werden lassen. Unser Dank gilt allen Mitwirkenden, die durch ihren Einsatz zum Gelingen beigetragen haben.“
Saft erhältlich im Hofladen Schmitz
Ein besonderer Dank wurde zudem an die Familie Schmitz ausgesprochen, die mit der Bereitstellung der Räumlichkeiten für die Saftpresse zur erfolgreichen Durchführung beitrug. Im Hofladen der Familie kann der von ihr gepresste Apfelsaft in Zukunft käuflich erworben werden.

Cedric Arndt schreibt im „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die Aktion: „Als sich Ingo Saupe vor drei Jahren zu einem Umzug nach Gemünd entschied, ahnte er noch nicht, dass der zum Grundstück gehörende Garten zahlreiche kleine Überraschungen für seine neuen Besitzer bereithalten sollte. Überraschungen, die zusammen jedes Jahr rund 150 Kilogramm auf die Waage bringen.“
Auch die „Kölnische Rundschau“ zitiert den heute aktiven Mitstreiter von „SoNNe eG.“: „Natürlich haben wir uns über die beiden Apfelbäume sehr gefreut. Dass sie aber so viel Ertrag bringen, hätten wir zu diesem Zeitpunkt niemals gedacht.“ Zu Beginn wollten sie Freunden und Nachbarn mit gebackenen Leckereien eine Freude bereiten, um das gesammelte Obst zu verwerten: „Aber so viele Apfelkuchen kann man gar nicht backen…“

Dann jedoch erfuhren die Neu-Gemünder vom „Streuobstwiesen Netzwerk Nordeifel eG“ (Sonne). Die Mitglieder dieser Genossenschaft touren während der Erntesaison regelmäßig mit einer mobilen Saftpresse durch die Nordeifel und konnten so auch Ingo Saupes Apfelproblem lösen. Saupe: „Der Saft schmeckt wirklich großartig und lässt sich auch deutlich besser und vor allem länger lagern als der Kuchen. Als Geschenk kommt er auch genauso gut an.“
Täglich zwölf Stunden im Einsatz
„Vergangenen Mittwoch machte die mobile Saftpresse in Wachendorf Halt, bevor sie auch in Schwerfen, Alfter und Schleiden einen Zwischenstopp einlegte“, schreiben die beiden im Stadtgebiet Mechernich erscheinenden Tageszeitungen. Fünf Tage pro Woche sei das Team im Einsatz, und trotz eines mehr als siebenstündigen Aufenthalts sei schon jetzt ein großer Teil der Pressen-Termine ausgebucht, erklärte Obstbaumwart Martin Holzportz: „Mit Anfahrt und anschließender Reinigung der Maschine sind wir täglich rund zwölf Stunden beschäftigt.“

Die Gespräche mit den Baumbesitzern bestärkten die Crew aber immer wieder, dass sie mit dieser Aktion viel zum Erhalt von Streuobstwiesen beitragen. Denn nicht nur die Herstellung des schmackhaften Obstsaftes, sondern auch der Austausch und die Vernetzung mit dem fast ausschließlich aus Privatpersonen bestehenden Kundenkreis spiele eine wichtige Rolle.
Mit Tipps zur richtigen Pflege seien die „Sonne“-Mitarbeitenden daher auch an Schulen unterwegs. „Wir leben in einer Zeit der Klimakrise – und da ist jeder Baum, der aufgrund von mangelnder Pflege eingeht, schon zu viel“, betont Baumwart Holzportz. Demnach verleihen die sogenannten Erziehungsschnitte, die jährlich insbesondere bei jungen Bäumen vorgenommen werden sollen, den Ästen erst die nötige Stabilität, um unter der Last von Äpfeln, Birnen und Quitten nicht abzubrechen.
Termine im Internet vereinbaren
Ab einer Ernte von 50 Kilogramm kann eine Terminvereinbarung für die mobile Saftpresse über die Homepage des Netzwerks vereinbart werden. Fachkundige Ansprechpartnerinnen und -partner stehen vor Ort zudem mit Hinweisen und Ankündigungen zu weiterführenden Workshops zur Verfügung.

„Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn man nach Jahren angesprochen wird, dass jemand mal irgendwo, vielleicht sogar schon in der Schule, von unserer Arbeit gehört hat und heute selbst eigene Bäume besitzt“, sagte Martin Holzportz dem Reporter Cedric Arndt: „Dann haben wir wieder einen Schritt zum Erhalt der Streuobstwiesen getan.“
pp/Agentur ProfiPress
www.sonne-streuobstwiesen.de