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Zurück zu den Wurzeln – unter Tage

Zurück zu den Wurzeln – unter Tage
COMENIUS-Gruppe des Gymnasium am Turmhof begibt sich im Zuge eines gesamteuropäischen Partnerschaftsprojektes zu Hause im Bergbaumuseum auf Spurensuche in der Mechernicher Regionalgeschichte
Mechernich – Ackerbau und Viehzucht sind nicht die ältesten Wirtschaftszweige im Mechernicher Umland. Lange vor den ersten Eifelbauern hausten vor mehr als 12 000 Jahren in und um die Dreimühlener Kakushöhle der “Ahrensburger Rentierjäger” (Jüngere Steinzeit) sowie vor etwa 300 000 Jahren bereits der ausgestorbene Neandertaler und unser Vorfahre, der Homo erectus.
Sicher ist auch , dass die Vorfahren am Mechernicher Bleiberg bereits nach Bodenschätzen gegraben haben: Von den Kelten und Römern weiß man ganz gewiss, dass sie Blei, Zink, Zinn und Silber zu Tage gefördert und verhüttet haben. Bergbau gehört also zu den Ursprüngen der am Bleiberg lebenden Menschen. Logisch, dass sich jetzt auch die Schüler des städtischen Gymnasiums am Turmhof bei der Suche nach ihren Wurzeln unter Tage begaben – und zwar im Bergbaumuseum ihrer Heimatstadt Mechernich.
Es handelte sich um die Projektgruppe des Mechernicher Gymnasiums, die 2008 bis 2010 mit sechs anderen Schulen in ganz Europa am EU-Programm “COMENIUS” teilnimmt. Dieses Programm ist nach dem Universalgelehrten Johann Amos Comenius (28. März 1592 – 15. November 1670) benannt. Es ist ein Teil des Sokrates-Programms und fördert innereuropäische Schulpartnerschaften.
“Roots and Wings”
In einer ersten gemeinsamen Projektarbeit geht es den sieben im Mechernicher Projekt befindlichen Schulen aus Deutschland, Schweden, Belgien, Finnland, Italien, Spanien und Polen um “Roots and Wings”, Wurzeln und Flügel. Die Schüler bringen sich über die Landesgrenzen hinweg gegenseitig ihre Heimatstädte und Regionen sowie deren Vergangenheit nahe.
Bevor die Pennäler unter der Leitung von Direktor Hartmut Melenk ihrerseits aus dem historischen Nähkästchen plaudern konnten, machten sie sich jetzt erst einmal selbst im Mechernicher Bergbaumuseum kundig. Und zwar unter der fachkundigen Führung von Friedrich Hunsicker vom Verein der Berg- und Hüttenleute. Er zeigte den jungen Leuten und ihren Lehrern über und unter Tage, wie über zwei Jahrtausende lang Erzbergbau und Verhüttung eine zentrale Rolle im Leben der Vorfahren spielten.
Die bei der Führung und darüber hinaus im Unterricht gewonnenen Informationen, so berichtete die ebenfalls am Projekt beteiligte Referendarin Christine Hamacher, sollen nun in verschiedene Vorhaben im Rahmen der sieben Projekt-Partnerschulen einfließen. Austausch und Kommunikation über das Leben in Europa werden angeregt und in Kontakten und Begegnungen vertieft.
“Carry us into Europe”
Der Leitspruch des Projekts von 2008 bis 2010 lautet: “Our regions are the roots that connect us to the past and the wings that carry us into europe.” Zu Deutsch: Unsere Regionen sind die Wurzeln, die uns mit der eigenen Geschichte verbinden und gleichzeitig die Flügel, die uns in ein vereintes Europa tragen.
Ein erstes Treffen der Comenius-Schulen hat bereits in Bleket bei Göteborg stattgefunden. Weitere sind geplant in Roeselaere (Belgien), Caceres (Spanien), Warschau (Polen) und Agira (Italien). Ende April reist eine vierköpfige Gruppe des Gymnasium am Turmhof (GAT) nach Sizilien zum Projekttreffen. Weitere Informationen zum COMENIUS-Projekt und den einzelnen Aktivitäten der Partner-Schulen unter
www.roots-and-wings.eu

Die Laufzeit des Projektes beträgt zwei Jahre. Es ist beabsichtigt, mindestens sechs Aktionen in diesem Zeitraum zu starten. Vorstellbar sind Beteiligungen an Aktionen des Weltkulturerbes der Unesco oder der Umweltspiele “Ecological Footprint” mit selbst geschriebenen Texten und Musik. Den Abschluss soll ein “European Painting” genanntes Kunsthappening bilden, bei dem alle Schulen ein gemeinsames Kunstwerk erstellen.
Der Mechernicher Gymnasial-Schulleiter, Direktor Josef van de Gey, äußerte sich begeistert über das europäische Engagement der Schüler und Lehrer: “Das ist der richtige Weg, um die europäische Verständigung und die Sprachkompetenz der Schüler zu fördern. So leistet dieses Projekt einen wesentlichen Beitrag zu unserem Ziel, die Schüler zu selbstbewussten, sozial verantwortlichen und weltoffenen Bürgern zu erziehen.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

12.03.2009