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Schatzsuche am Römerkanal

Über 500 Gäste besuchten Archäologietour-Station in Breitenbenden – Stadt Mechernich koordinierte Zusammenspiel aller Akteure am Römerkanal –Schatzsuche für Kinder „war der Renner“ – Dorfvereine sorgten für Verpflegung

Der absolute Renner war das Kinderprogramm“, berichtet Sabine Wahlen, Geschäftsführerin der Touristik-Agentur Mechernich. Foto: Sabine Wahlen/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Breitenbenden – Eine der besucherstärksten Stationen bei der vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) gemeinsam mit der Uni Köln und den beteiligten Kommunen präsentierten Archäologietour Nordeifel war der Römerkanal bei Mechernich-Breitenbenden. „Insgesamt konnten wir rund 500 Besucher verzeichnen – und das, obwohl die Station nur über einen etwa 600 Meter langen Fußweg erreichbar war“, freute sich anschließend die Geschäftsführerin der Touristik-Agentur Mechernich Sabine Wahlen, die die Aktionen vor Ort koordiniert hatte. Von 10 bis 18 Uhr konnten die Besucher am Römerkanal Spannendes aus vergangenen Zeiten erfahren und an Führungen sowie dem bunten Rahmenprogramm teilnehmen.

„Der absolute Renner war das Kinderprogramm“, berichtet Sabine Wahlen. Kein Wunder eigentlich, denn vorbereitet hatte es Doris Krämer vom Breitenbendener Bürgerverein, die als Tagesmutter tätig ist und somit ganz genau weiß, wie Kinder „ticken“. Sage und schreibe 120 junge Abenteurer nahmen an der „Schatzsuche“ auf dem Gelände rund um den Römerkanal und die ehemalige Kanalmeisterei teil. Anhand von beeindruckenden „Schatzkarten“, die Krämer mit zahlreichen freiwilligen Helfern vorbereitet hatte, konnten die Kinder sich auf die Suche machen. Und was gab es nicht alles zu entdecken: Im Römerkanal selbst etwa galt es, mit selbstgebastelten Angeln glitzernde Römertaler zu angeln, während im vermutlich ehemaligen Lagerraum der Kanalmeisterei bunte Steine und Süßigkeiten aus dem Sand gesiebt werden mussten. Zur Belohnung gab es für alle Nachwuchs-Archäologen eine eigens für die Veranstaltung kreierte Urkunde mit Siegel, dazu ein kleines Tontöpfchen mit Kresse-Samen zum selbst Großziehen.

Erwachsene wie Kinder gleichermaßen verfolgten bei den Führungen gespannt, was die Experten vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege Steve Bödecker und Jost Mergen zu berichten hatten. Nicht nur die individuell angereisten Besucher, auch die Fahrgäste von insgesamt sechs vorab gebuchten Bustouren bestaunten die Spuren der Römer auf Mechernicher Stadtgebiet. 

Wen so viel Entdeckergeist hungrig machte, der war ebenfalls bestens versorgt, denn die Breitenbendener Ortsvereine, also der Bürgerverein, die IG MoGo und die IG „Alte Spritze“ hatten bestens vorgesorgt und servierten sauren Bohneneintopf oder Frikadellen-Brötchen.

Da die Römer vor 2000 Jahren großen Wert auf frisches, sauberes Trinkwasser legten und ihnen das kalkhaltige Wasser aus der Eifel so gut schmeckte, transportierten sie das kostbare Nass auf knapp 100 Kilometern Länge von Nettersheim nach Köln und dabei auch durchs Krebsbachtal bei Breitenbenden. Dort entdeckten Archäologen mehrere Einstiegsschächte und drei Gebäudeumrisse: Vermutlich handelt es sich um eine Kanalmeisterei aus dem ersten bis dritten Jahrhundert n.Chr., in der offenbar eine kleine Mannschaft zur Inspektion des Kanals untergebracht war.

pp/Agentur ProfiPress