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Ein Glas Sekt zum 100. Geburtstag

Katharina Nelles aus Kommern feierte ihren 100. Geburtstag in kleiner Runde – Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick lobte das große ehrenamtliche Engagement der Jubilarin – Seniorin stiftete den gotischen Hochalter der Kommerner Pfarrkirche

Mit einem Glas Sekt stießen die Gäste auf das runde Jubiläum der Kommernerin an. Foto: David Dreimüller/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kommern – Mit einem Glas Sekt gratulierte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick der Kommerner Jubilarin Katharina Nelles zu ihrem 100. Geburtstag. Bereits am 30. September war Nelles 100 Jahre alt geworden. Zusammen mit Kommerns Ortsvorsteher Johannes Ley, Prof. Hans F. Fuhs und Roman Bücheler, dem Großneffen der Jubilarin, ehrte Schick die Kommernerin jetzt in Rahmen einer kleinen Feierstunde.

„In diesem Alter noch geistig so fit zu sein ist eine besondere Gnade“, beglückwünschte Bürgermeister Schick die 100-Jährige. Besonderen Respekt zollte Schick der Kommernerin vor dem Hintergrund, dass sich die Welt in den vergangenen 100 Jahren rasant verändert habe. So habe sie neben zwei Weltkriegen auch die Mondlandung, den Kalten Krieg sowie technische und medizinische Veränderungen miterlebt. Großneffe Roman Bücheler ergänzte, dass Nelles als Kind sogar noch dem deutschen Kaiser Wilhelm II. bei seinem Besuch in Euskirchen zugejubelt habe.

Geboren wurde Katharina Nelles am 30. September 1912 als zweites Kind der Eheleute Paul und Gertrud Nelles in Kommern. Dort betrieben ihre Eltern am Marktplatz eine Metzgerei. Im Zweiten Weltkrieg fiel ihr Bruder in Frankreich, ihre Mutter kam bei einem Fliegerangriff auf Kommern im Jahr 1944 ums Leben. Mit ihrem Vater zusammen führte sie die Metzgerei weiter. „Da hat man als Kind schon mal ein Stück Wurst erhalten“, erinnerte sich Ortsvorsteher Johannes Ley an Besuche in der Metzgerei. In Anlehnung an das Geschäft trägt der Kommerner Platz im Volksmund nach wie vor den Titel „Nellesse-Platz“. Nach dem Tod des Vaters verkaufte die Jubilarin das Geschäft.

Bekannt ist Katharina Nelles im Ort vor allem für ihr gesellschaftliches Engagement, für das sie Bürgermeister Hans-Peter Schick noch einmal lobte. So unterstützte die Jubilarin zahlreiche Hilfsprojekte mit Spenden, unter anderem die Priesterausbildung oder die Pfadfinder. Aus Rom erhält die alte Dame regelmäßig Post von einem vietnamesischen Pfarrer, dessen Priesterausbildung durch die Spenden aus Kommern finanziert wurde. Besonders die Kommerner Pfarrkirche St. Severinus verdankt ihr heutiges Erscheinungsbild Katharina Nelles. Die Jubilarin stiftete den gotischen Hochalter der Pfarrkirche. Diesen überführte sie aus einem ehemaligen belgischen Kloster nach Kommern, wo er von Kardinal Joachim Meisner konsekriert, also geweiht wurde.

Seit sie vor drei Jahren einen Herzschrittmacher eingesetzt bekommen hat, geht es der Kommernerin gesundheitlich wieder besser. Sie wohnt weiterhin im historischen Kommerner Ortskern, wo sie mehrmals täglich von den Pflegerinnen des Animus-Pflegedienstes unterstützt wird. „Es ist alles gut“, zeigte sich das Kommerner Urgestein zufrieden mit ihrer Gesundheit und ihrem Leben.

pp/Agentur ProfiPress