Satzveyer Umland wieder sauber
Rund 50 Anwohner sammelten Müll – Erste Aktion dieser Art des Vereinskartells – Flüchtlinge halfen mit
Mechernich-Satzvey – „Schuttabladen verboten“ stand auf dem Schild mit dem verbogenen Eisenpfahl. Es war Ironie, dass die fleißigen Sammler dieses Schild neben einer Menge weiteren Unrats aus dem Grün neben den Straßen und Wegen rund um Satzvey zogen.
Zum ersten Mal hatte das Satzveyer Vereinskartell die Einwohner zur Müllsammlung aufgerufen. „Viele Orte ringsherum machen das schon länger. Einige Hundebesitzer haben uns angesprochen, ob wir das nicht auch einmal machen können“, erzählte Ortsvorsteherin Heike Waßenhoven.
Vom Ergebnis war die Gruppe überrascht. „Wir haben nicht damit gerechnet, in drei Stunden so viel Müll zu sammeln“, zeigte sie sich erstaunt. Neben üblichem Haushaltsabfall förderten sie einige besonders unschöne Hinterlassenschaften wie Autoreifen, eine Toilettenschüssel und Deckenplatten aus Styropor zu Tage. Sogar Sondermüll in Form alter Spachtelmasse wurde gefunden.
„In der Nähe der Motocross-Strecke haben wir sicher 100 Flachmänner herausgeholt. Da geht vielleicht jemand spazieren und wirft die Flaschen einfach weg“, vermutete Paul Dürr. Besucher der Burg Satzvey lassen ihren Müll zum Teil auch unachtsam fallen. „Die Mitarbeiter der Burg gehen zwar immer sammeln, aber es bleibt natürlich trotzdem etwas liegen“, so die Ortsvorsteherin.
Müllsäcke und Müllzangen hatte der Bauhof der Stadt Mechernich zur Verfügung gestellt. Anhänger, mit denen der Müll zum Sammelplatz an der Feuerwehr gebracht wurde, stellten die Bewohner selber. Rund 50 Haus- und Burgbewohner hatten sich auf den Weg gemacht. „Das war für das erste Mal richtig gut. Auch Bewohner aus dem Neubaugebiet waren dabei“, freute sich Heike Waßenhoven, „das war eine richtige Gemeinschaftskation.“ Ebenso beteiligten sich in Satzvey lebende Flüchtlinge an der Aktion und erkundigten sich beim Abschied bereits, wann das nächste Mal gesammelt werde. Im Pfarrheim stärkten sich die Sammler schließlich bei Kaffee und Kuchen.
pp/Agentur Profipress