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Wieder war Kirmes

Traditionelles Brauchtum am Bleiberg – Keine großen Fahrgeschäfte, aber gute Stimmung

Mechernich – Die Mechernicher Herbstkirmes wird seit einigen Jahren wieder auf traditionelle Art und Weise begangen – mit Kirmespitter, Kirmesknochen ausgraben, Umzug und Fassbieranstich. Karussells und Buden gehörten 2015 natürlich auch wieder dazu. Aber die ganz großen Fahrgeschäfte blieben diesmal fern.

Auch wenn die ganz großen „Knaller“ diesmal fehlten – für die „Pänz“ war ein Besuch der Mechernicher Herbstkirmes auch diesmal eine lohnende Angelegenheit. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Auch wenn die ganz großen „Knaller“ diesmal fehlten – für die „Pänz“ war ein Besuch der Mechernicher Herbstkirmes auch diesmal eine lohnende Angelegenheit. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Kirmes und Jahrmärkte – bis auf die ganz großen Volksfeste – sind beim Publikum lange nicht mehr so gefragt wie vor der Jahrtausendwende“, sagte Vereinskartells-Vorsitzender Marcel Hembach. „Das Ausgeh- und Feierverhalten der Menschen hat sich komplett gewandelt“, erklärte Kirmeswirt Wolfgang Weilerswist.

Kirmeswirt und Vize-Bürgermeister Wolfgang Weilerswist (l.) und Kartellchef Marcel Hembach beim Herausholen der Kirmes. Foto: Hermann-Josef Schlimper/pp/Agentur ProfiPress
Kirmeswirt und Vize-Bürgermeister Wolfgang Weilerswist (l.) und Kartellchef Marcel Hembach beim Herausholen der Kirmes. Foto: Hermann-Josef Schlimper/pp/Agentur ProfiPress

Außerdem habe der TÜV von den Fahrgeschäftsinhabern verlangt, ihre Karussells und Attraktionen auf im Durchschnitt 100 Kilo schwere Fahrgäste umzubauen. Bislang sei ein Durchschnittsgewicht von 75 kg pro Mitfahrendem technisch zu Grunde gelegt worden. Weilerswist: „Das ist vielen Inhabern vor allem alter Fahrgeschäfte zu teuer und aufwändig. Die Folge: 30 Prozent der bundesdeutschen Fahrgeschäfte sind abgemeldet worden.“

Ein Bild aus alten noch glanzvolleren Mechernicher Kirmestagen. Foto: Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress
Ein Bild aus alten noch glanzvolleren Mechernicher Kirmestagen. Foto: Stadtarchiv Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

„Ich habe 59 Autoscooter-Betreiber angerufen, aber keiner wollte nach Mechernich kommen. Ich habe andere Fahrgeschäfte kontaktiert, die schon 30 Jahre zu uns an den Bleiberg kommen: Kein Interesse“, berichtet Kartellchef Marcel Hembach. Nachdem einige große Fahrgeschäfte, die bereits zugesagt hatten, die Mechernicher im Jahr 2014 „drauf gesetzt“ hätten, sei es in diesem Jahr erst gar nicht gelungen, welche zu gewinnen. Das erste Septemberwochenende sei das mit den meisten Jahrmärkten in ganz Europa.

„Kirmes und Jahrmärkte – bis auf die ganz großen Volksfeste – sind beim Publikum lange nicht mehr so gefragt wie vor der Jahrtausendwende“, sagte Vereinskartells-Vorsitzender Marcel Hembach (r.). „Das Ausgeh- und Feierverhalten der Menschen hat sich komplett gewandelt“, erklärte Kirmeswirt Wolfgang Weilerswist. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
„Kirmes und Jahrmärkte – bis auf die ganz großen Volksfeste – sind beim Publikum lange nicht mehr so gefragt wie vor der Jahrtausendwende“, sagte Vereinskartells-Vorsitzender Marcel Hembach (r.). „Das Ausgeh- und Feierverhalten der Menschen hat sich komplett gewandelt“, erklärte Kirmeswirt Wolfgang Weilerswist. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Keinen Abbruch tat das dem hergebrachten Kirmesbrauchtum. Nachdem die Karussells und Buden bereits am Freitag ihren Probebetrieb aufgenommen hatten, wurde die Kirmes erst am Samstagabend auf althergebrachte Art und Weise herausgeholt. Vereine, Gruppierungen und Fahnenabordnungen trafen sich am Bleibergplatz, von dort zogen sie zur Kier, wo der Kirmesknochen ausgegraben und der Kirmespitter abgeholt wurden. Im „Magu“ zapfte Vize-Bürgermeister Wolfgang Weilerswist in Vertretung von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick das erste Bierfaß an.

Mechernicher Dorfjugend mit Kirmespitter (m.), links Sascha Suijkerland vom Roten Kreuz, rechts Inge Eich von „Mechernich aktiv“ und Friedrich Hunsicker. Foto: Hermann-Josef Schlimper/pp/Agentur ProfiPress
Mechernicher Dorfjugend mit Kirmespitter (m.), links Sascha Suijkerland vom Roten Kreuz, rechts Inge Eich von „Mechernich aktiv“ und Friedrich Hunsicker. Foto: Hermann-Josef Schlimper/pp/Agentur ProfiPress

Kirmessonntag umstanden die Fahnenabordnungen von Rotem Kreuz, TuS, Festausschuss Mechernicher Karneval, Kolpingfamilie und KC Bleiföss den Altar der Pfarrkirche Johannes Baptist, wo Pfarrer Erik Pühringer Marcel Hembach mit sich verglich: „Wir laden beide Zehntausend ein und sind froh, wenn zweihundert kommen – bei mir zur Messe, bei ihm zur Kirmeseröffnung . . .“ Anschließend zogen die Gläubigen mit Fahnenabordnungen im Schweigemarsch zum Mechernicher Friedhof. Dort wurde der Toten gedacht und Kränze niedergelegt.

Auch auf dem Kirmesgelände zwischen Rathaus und Bleibergplatz herrschte am Sonntag reger Betrieb – und gute Stimmung.

pp/Agentur ProfiPress