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Wissen, wo es Hilfe gibt

Achter Gesundheitstag des AWO-Arbeitskreises „Selbsthilfe“ im Ambulanten Zentrum Mechernich – Selbsthilfegruppen boten Information und Beratung – Kooperation des Gesundheitstages mit Mechernicher Realschule „Im Feytal“

Mechernich – „Es gibt viele Menschen, die unsere Krankheiten noch gar nicht kennen.“ Hermann-Josef Satzke, Vorsitzender der Psoriasis Selbsthilfe-Gruppe und stellvertretender Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt im Ortsverband Mechernich, ist eine der treibenden Kräfte, die vor acht Jahren den Gesundheitstag in Mechernich ins Leben gerufen haben. Öffentlichkeit für die verschiedenen Krankheiten schaffen und Aufklärungsarbeit leisten war das Ziel, dem man nun mit dem Gesundheitstag des AWO-Arbeitskreises „Selbsthilfe“ jedes Jahr ein Stück näher kommt.

Das Sanitätshaus Dr. Wehner präsentierte eine Auswahl an Scootern. Die Elektromobile ermöglichen es älteren Menschen, auch ohne Führerschein mobil zu bleiben. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Das Sanitätshaus Dr. Wehner präsentierte eine Auswahl an Scootern. Die Elektromobile ermöglichen es älteren Menschen, auch ohne Führerschein mobil zu bleiben. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Die Zahl der Selbsthilfegruppen, die an dem Gesundheitstag im Ambulanten Zentrum in Mechernich teilnehmen, hat sich über die Jahre verdoppelt. Im Schnitt rechnet Hermann-Josef Satzke mit 200 bis 300 Besuchern an den Ständen und bei den Vorträgen im Ärzte- und Apothekerhaus. „Der Gesundheitstag gibt den Mechernicher Bürgern eine Anlaufstelle, so dass sie wissen, wo sie Hilfe bekommen können“, so Mechernichs stellvertretender Bürgermeister Peter Wassong.

Eva Becker vom Musikschulzweckverbandes Schleiden (links) unterhielt beim Gesundheitstag mit der Schulband der Mechernicher Realschule „Im Feytal“, den „School Rockers“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Eva Becker vom Musikschulzweckverbandes Schleiden (links) unterhielt beim Gesundheitstag mit der Schulband der Mechernicher Realschule „Im Feytal“, den „School Rockers“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Zwölf Selbsthilfegruppen haben ihre Tische aufgebaut und mit Informationsmaterial wie Flyern und Plakaten sowie Give-aways ausgestattet. Vor dem Haus präsentiert das Sanitätshaus Dr. Wehner eine Auswahl an modernen Scootern. Die Elektromobile geben älteren Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind und auch keinen Führerschein mehr besitzen, die Möglichkeit, weiter mobil zu bleiben.

Der Gesundheitstag fand zum achten Mal statt. Die Zahl der teilnehmenden Selbsthilfegruppen hat sich über die Jahre verdoppelt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Der Gesundheitstag fand zum achten Mal statt. Die Zahl der teilnehmenden Selbsthilfegruppen hat sich über die Jahre verdoppelt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Das sind Hilfsmittel für junggebliebene ältere Leute“, weiß Rüdiger Körbel, Leiter des zum Sanitätshaus gehörenden Rehacenters. Gerade im Sommer sei die Nachfrage besonders groß, viele Senioren nutzen die Scooter beispielsweise, um kleine Wegstrecken etwa zum Einkaufen oder zum Friedhof zu bewältigen. Die Elektromobile erreichen eine Geschwindigkeit von sechs bis fünfzehn Stundenkilometern und haben eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern.

„Der Gesundheitstag gibt den Mechernicher Bürgern eine Anlaufstelle, so dass sie wissen, wo sie Hilfe bekommen können“, so Mechernichs stellvertretender Bürgermeister Peter Wassong (rechts). Er eröffnete die Veranstaltung gemeinsam mit dem Initiator Dr. Peter M. Schweikert-Wehner. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
„Der Gesundheitstag gibt den Mechernicher Bürgern eine Anlaufstelle, so dass sie wissen, wo sie Hilfe bekommen können“, so Mechernichs stellvertretender Bürgermeister Peter Wassong (rechts). Er eröffnete die Veranstaltung gemeinsam mit dem Initiator Dr. Peter M. Schweikert-Wehner. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Mobilität ist auch für Parkinson-Erkrankte ein großes Thema. Morbus Parkinson zeigt sich in ganz verschiedenen Krankheitsbildern, unter anderem mit Bewegungsstörungen. „Viele der Betroffenen trauen sich aus Angst zu fallen oder zu stolpern kaum noch aus dem Haus“, so Ulrike Ahrens. Im Februar hat sie die Leitung der Parkinson Selbsthilfegruppe im Kreis Euskirchen von Christa Miehl übernommen, die die Regionalgruppe vor 24 Jahren zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann gegründet hatte.

Einmal im Monat treffen sich die Parkinson-Erkrankten und ihre Angehörigen im St. Johanneshaus in Mechernich, um sich auszutauschen, Neues über ihre Erkrankung zu erfahren oder um einfach mal Spaß zu haben. Denn neben Vorträgen des betreuenden Arztes und der regelmäßigen Gymnastik darf es bei den Treffen auch gerne mal etwas Unterhaltsames wie Mundartgeschichten oder einen Grillabend geben. „Unsere Leute wolle ja auch mal lachen und Spaß haben“, so Ulrike Ahrens.

Stefanie Mahlberg und Iris Schmitz (von links) möchten krebskranken Frauen in ihren Workshops mit Tipps rund um Hautpflege, MakeUp und die passende Zweitfrisur zur Seite stehen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Stefanie Mahlberg und Iris Schmitz (von links) möchten krebskranken Frauen in ihren Workshops mit Tipps rund um Hautpflege, MakeUp und die passende Zweitfrisur zur Seite stehen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Die Gruppenleiterin findet es wichtig, sich als Betroffener möglichst frühzeitig an einer Selbsthilfegruppe zu beteiligen und „nicht erst dann, wenn nichts mehr geht“. Austausch und Vorträge böten die Möglichkeit, sich über die Krankheit zu informieren. „Die Leute sollen wissen, was man tun kann, damit die Krankheit nicht so schnell fortschreitet. Bewegung und Sport sind hier das Allerwichtigste.“

Ein spezielles Bewegungsangebot mit Wasser- und Trockengymnastik kann auch die Deutsche Rheuma-Liga vorweisen. Die Arbeitsgemeinschaft Kall/Schleiden ist zum ersten Mal beim Gesundheitstag vertreten, denn einige der knapp 250 Mitglieder kommen aus dem Mechernicher Stadtgebiet.

Einen besonderen Workshop bewerben aktuell die Hautpflege- und MakeUp-Beraterin Stefanie Mahlberg und die Friseurmeisterin und Zweithaarspezialistin Iris Schmitz. „Wir möchten krebskranken Frauen eine Anlaufstelle bieten, die passende Frisur, Perücke oder alternative Kopfbedeckung zu finden und zur richtigen Hautpflege und Schminktechnik in dieser schwierigen Situation zu beraten“, so Iris Schmitz. In den Workshops können die Teilnehmerinnen lernen, wie sie mit dem Verlust der Augenbrauen und Wimpern umgehen können, was sie über die Zweitfrisur wissen sollten und welche Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.

Zwölf Selbsthilfegruppen, wie hier die Rheuma-Liga, waren mit ihren Ansprechpartnern für Information und Beratung beim Gesundheitstag vertreten. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Zwölf Selbsthilfegruppen, wie hier die Rheuma-Liga, waren mit ihren Ansprechpartnern für Information und Beratung beim Gesundheitstag vertreten. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Eine im wahrsten Sinne des Wortes zukunftsweisende Kooperation hat sich zwischen dem Gesundheitstag und der Mechernicher Realschule im Feytal ergeben. Schuldirektor Willy Krause ist mit einer Gruppe von interessierten Schülern im Ambulanten Zentrum unterwegs. „Wir machen ab der achten Klasse eine intensive Berufsvorbereitung in unserer Schule. Beim Gesundheitstag haben die Schüler dann die Gelegenheit, sich über Gesundheitsberufe zu informieren und einen Einblick in den weiteren Bildungsweg zu bekommen.“ Zur Unterhaltung der Besucher ist die Realschule außerdem mit ihrer Schulband, den „School Rockers“ vertreten, die mit aktuellen Songs wie „Stay with me“ von Sam Smith Gäste und Teilnehmer begeistern.

pp/Agentur ProfiPress