Muntere Hamster und iPad-Führerschein
Mehrere hundert Eltern und Kinder besuchten beim Tag der offenen Tür das Hermann-Josef-Kolleg
Kall-Steinfeld – Snoopy, Happy, Flitzer, Klecks und Minni waren die Stars beim „Tag der offenen Tür“ im Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld. Für die fünf Farb- und Zwerghamster war am Samstagvormittag „absoluter Ausnahmezustand“, wie Lehrer Michael Paulus erklärte. Mit seiner Kollegin Julia Döpper leitet er die Hamster-AG am Steinfelder Gymnasium. Gemeinsam mit den Schülern der Hamster-AG standen sie den großen und kleinen Besuchern Rede und Antwort. Angesteckt vom allgemeinen Trubel, der im gesamten Schulgebäude herrschte, ließen sich die Tierchen, die normalerweise den Tag überwiegend verschlafen, immer wieder ans Gitter locken, wo sie mit leckeren Knabbereien wie Möhrenstücken belohnt wurden.
In der Hamster-AG beobachten sie Schüler nicht nur die Tiere und erfahren viel über das Verhalten und die artgerechte Haltung der kleinen Nager. Sie lernen auch, die Verantwortung für die ihnen anvertrauten Lebewesen, die sie in den Ferien auch mit nach Hause nehmen, zu übernehmen. Die Klasse 6a stellte ihre Wüstenrennmäuse vor, ein Projekt, über das die Oberstufe sogar ihre Facharbeit zum Lernverhalten der Nager schrieb.
Den Viertklässlern und ihren Eltern, die sich durch das Schulgebäude führen ließen und bei vielen Angeboten der Fachschaften mitmachen oder zuschauen konnten, bereiteten auch die Experimente in den Chemieräumen großes Vergnügen. Wer wollte, konnte hier kleine Seifen eigenhändig herstellen, nett verpacken und als Geschenk mit nach Hause nehmen. Außerdem ließen sich die Grundschüler vom Experiment „Eisangeln“ faszinieren: Gespannt beobachteten sie, wie der Faden im Wasserbehälter an den Eiswürfeln festfriert, wenn dem Wasser Salz beigemischt wird. In der Physik durften sie die selbstfahrenden Kleinfahrzeuge ausprobieren und lenken, die die Mitglieder der Physik AG mit viel Fingerspitzengefühl zusammengelötet, verschraubt und verkabelt hatten. Auf diese anschauliche Art und Weise erhielten die Kinder und Eltern in den Werkstätten der einzelnen Fächer einen Einblick in die Arbeitsweisen und Unterrichtsinhalte.
Daneben gab es musische Darbietungen wie die Auftritte des schuleigenen Bläser-Orchesters und der Theater-AG.
Auf besonders großes Interesse bei den Familien der angehenden Gymnasiasten stieß das jüngste Projekt des Hermann-Josef-Kollegs (HJK), die Einführung von iPads im Unterricht. Mit Unterstützung der Siebtklässler, die die Tablet-Computer seit dem Ende der Herbstferien aktiv nutzen, konnten Kinder und Eltern den „iPad-Führerschein“ machen. Die Tablets ermöglichten nicht nur ganz neue Dimensionen des Lernens, sondern vertieften noch die individuelle Förderung, die am HJK ohnehin großgeschrieben werde, wie Schulleiter Heinrich Latz in seiner Ansprache in der Aula betonte. Dort erhielten mehrere hundert Eltern und Kinder nach ihrem erlebnisreichen Rundgang durch das Schulgebäude weitere Informationen über das HJK und genossen das Programm der Fünftklässler mit Tanz und Theater. Zudem bestand hier noch einmal die Gelegenheit, Lose zu kaufen für die große Verlosung am Ende der Veranstaltung, bei der ein iPad zu gewinnen war.
„Fast alles“, antwortete ein Viertklässler auf die Frage des Schulleiters, was ihm denn am besten gefallen habe. „Das ist aber ein tolles Kompliment“, freute sich Heinrich Latz. Er betonte, dass der Übergang zur weiterführenden Schule keinesfalls so problematisch sei, wie viele Eltern befürchten würden. „Bei uns wird das so sanft wie möglich gestaltet“, versicherte er und verwies beispielsweise auf die Schnuppertage im Januar und den traditionellen „Kennenlerntag“ im Juni.
Auf das Motto des Tages „Stark verbunden – eng vernetzt“ ging Pater Lambertus Schild, der Geschäftsführer des Salvatorianer-Klosters, ein. Trotz seiner starken Verbundenheit mit der Tradition und den christlichen Werten öffne man sich bewusst der Moderne.
Wer sich zuvor nicht schon an selbstgebackenen Waffeln und Kuchen sattgegessen hatte, konnte zum Abschluss des Tages der offenen Tür im Kloster zu Mittag essen – und die Hamsterbande schlafen gehen.
pp/Agentur ProfiPress