Zum 20-jährigen Bestehen der Agentur ProfiPress übergibt Gründer Manfred Lang an Ronald Larmann – der Erfolg bleibt eine Frage der Haltung
Bleibuir (mn) Sie erzählen Geschichten, keine Märchen – auch wenn die ein oder andere Story mit „Es war einmal“ beginnen könnte. Im Fall der Agentur ProfiPress ist diese Einleitung sogar angebracht. Denn es war einmal vor gut 20 Jahren, als der Redakteur Manfred Lang „pp“ (das Kürzel seiner Agentur) in den heimischen Räumen in Lückerath an den Start brachte und damit die regionale Medienlandschaft im Kreis Euskirchen und weit darüber hinaus nachhaltig veränderte.
Das Jubiläumsjahr 2025 markiert nicht nur das Bestehen der Agentur ProfiPress, sondern auch einen Generationswechsel: Gründer Manfred Lang hat das Ruder an seinen Nachfolger Ronald Larmann übergeben. Der Wechsel verlief, wie beide betonen, „geräuschlos, reibungslos und freundschaftlich“. Oder, wie es Manfred Lang formulierte: „Ronald Larmann ist der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort!“
„Der Übergang hat sich schon im Frühjahr 2024 vollzogen – ganz ohne großes Aufsehen“, erzählt Manfred Lang, der die Agentur, die seit 2012 im Obergeschoss der alten Schule in Bleibuir residiert, 2005 ins Leben rief. „Ich wollte einfach, dass es läuft – und das tut es.“ Zwei Jahrzehnte nach der Gründung blickt er zufrieden zurück: „Wir haben damals angefangen mit der Idee, journalistisch saubere Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Keine Mogelpackungen, keine Werbesprüche, sondern ehrliche Geschichten über Menschen, Vereine, Unternehmen und das Leben hier in der Region.“
„Alles, was rausgeht, muss stimmen“
Die Zeiträume seiner journalistischen Tätigkeit sind bemerkenswert. Zehn Jahre lang war Manfred Lang zunächst als Redakteur bei der Kölnischen Rundschau tätig, 15 Jahre beim Kölner Stadt-Anzeiger, und nach 20 Jahren Agentur ProfiPress endet diese Ära am 1. Januar 2026.
Der „Geschichtenerzähler“ Lang wird deutlich: „Was hier das Haus verlässt, muss der Wahrheit entsprechen. Wir müssen nicht alles kommunizieren, was wir wissen, aber was rausgeht, muss stimmen“, sagt er. Sein journalistischer Grundsatz hat ProfiPress geprägt. „Wir schreiben für die Leser“, so Lang. Mit „wir“ meint er das eingespielte Team, bestehend aus Kerstin Rottland, Steffi Tucholke, Henri Grüger, Kirsten Röder und dem neuen Chef Ronald Larmann. Sabine Roggendorf, Ehefrau des Firmengründers, kümmert sich nach wie vor um die Buchhaltung und sorgt dafür, dass die Finanzen stimmen.

Eine goldrichtige Bauchentscheidung
„Zudem“, sagt Ronald Larmann, „verfügen wir über viele freie Mitarbeiter, die uns zuarbeiten.“ Von seiner Haltung her liegt Larmann mit seinem Vorgänger auf einer Wellenlänge – auch ein Grund dafür, warum er sich entschied, die Agentur zu übernehmen. „Ich wusste, dass hier anders gearbeitet wird – vor allem mit journalistischem Anspruch.“
Ronald Larmann ist kein Unbekannter: Seit dem Jahr 2000 war er als freier Mitarbeiter für die Rundschau tätig, volontierte dort, arbeitete als Redakteur in Gemünd und Köln, um später als Pressesprecher der Kölner CDU-Fraktion zu arbeiten. Von dort wechselte er im Juli 2022 zu ProfiPress und brachte die Christdemokraten als Kunden mit. „Ich wollte gerade zu einem großen Konzern in Köln wechseln, als Manni anrief“, erzählt Larmann lachend. „Wir haben uns bei ihm zu Hause getroffen, das Konzept besprochen – und nach einer Woche Bedenkzeit habe ich dem Konzern abgesagt. Die Entscheidung fiel, als meine Tochter sagte: Schreiben macht dir doch am meisten Spaß…“
„Alles war mir vertraut“
Der Neuanfang fiel ihm leicht: „Ich kannte viele Kunden und Themen noch aus meiner Zeit als Redakteur bei der Tageszeitung. DRK, VR-Bank oder die Stadt Mechernich – das alles war mir vertraut. Ich bin hierher zurückgekommen, und es fühlte sich gleich wieder an wie zu Hause.“
Was Larmann besonders reizt, ist das, was er in der Politik vermisst hat: Geschichten zu erzählen. „Das Geschichtenerzählen hat mir gefehlt. Das ist hier das Herzstück: Wir erzählen die schönen Geschichten über die Menschen und die Region. Wir sind keine Verkäufer, wir sind Erzähler. Das ist ein ganz anderer Ansatz. Und genau das ist das, was ich an dieser Arbeit liebe.“
ProfiPress sei eben keine PR-Agentur im klassischen Sinne. „Viele unserer Mitarbeiter sind Journalisten, keine reinen PR-Leute. Wir arbeiten mit journalistischen Methoden – sauber recherchiert, fair, verständlich. Wir erzählen keine erfundenen Geschichten, sondern wahre. Und das ist es, was uns Vertrauen eingebracht hat – bei Kunden ebenso wie bei den Medien.“

Veränderte Medienwelt
Natürlich hat sich die Medienwelt verändert. „Den Print wird es noch lange geben, aber die Zeiten wandeln sich“, sagt Larmann. „Wir müssen den Schritt ins Digitale mitgehen – Social Media, Webseiten, Videos. Die Formate ändern sich, aber das Erzählen bleibt. In zehn oder zwanzig Jahren wird man immer noch gute Geschichten brauchen, egal, ob auf Papier, auf dem Bildschirm oder im Ohr.“
Manfred Lang pflichtet seinem Nachfolger bei: „Das Bedürfnis nach Geschichten, nach Wahrhaftigkeit und Nähe, das bleibt. Die Menschen wollen wissen, was um sie herum passiert und das werden sie auch in Zukunft tun.“
Für den Gründer steht fest: „Ich begleite den Ron noch bis Ende 2025 – tapfer und aufrecht, wie ich immer sage. Danach mache ich noch ein bisschen was im Mini-Job-Format, aber die Verantwortung liegt schon längst bei ihm.“ Ronald Larmann nickt zustimmend. „Und das ist auch gut so“, sagt er. „Manni hat eine Agentur aufgebaut, die in der Eifel und weit darüber hinaus einen hervorragenden Ruf genießt.“ Er spricht mit Nachdruck: „Diese Arbeit führe ich sehr gerne weiter. Ich will das Profil bewahren, aber auch neue Wege gehen – gerade im digitalen Bereich. Wir werden weiter Geschichten erzählen, nur eben auch auf neuen Kanälen: über Social Media, mit Videos, Podcasts und mit Formaten, die wir heute vielleicht noch gar nicht kennen.“
Sicher ist, dass der Anspruch an die Qualität hoch bleiben wird, egal über welches Medium kommuniziert wird. Für Larmann steht fest: „Unser Motto ist und bleibt: Das Auge liest mit.“ Und um diesem Anspruch gerecht zu werden, wird aktuell auch die Internetseite der Agentur überarbeitet. So sollen die Geschichten über die Menschen der Region auch künftig bestens zur Geltung kommen.
11/14/2025

