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Manfred Lang

11/27/2025

„Schönheit mit sprödem Charme“

6 min read

Gerade ist die 2. Auflage von Ralf Kramps „Gebrauchsanweisung für die Eifel“ bei Piper erschienen – Liebeserklärung eines Insiders an die Eifel und ihre Menschen

Mechernich/Eifel – Eigentlich kennt man Ralf Kramp als Krimiautor. Seit Jahrzehnten lässt er seine Figuren durch die Eifel streifen, über Höhen, durch Dörfer, an Maaren vorbei. Nun aber blickt er nicht mehr ausschließlich durch die Augen seiner Romanhelden – er legt eine sehr persönliche „Gebrauchsanweisung“ für die Eifel vor, ein liebevoll-ironisches Porträt von Landschaft und Leuten, die ihn selbst geprägt haben.

Die Eifel schläft nie tief. Selbst in mondhellen Nächten wirkt sie wachsam, ein Landstrich, der Geheimnisse in sich trägt. Wer hier aufwächst, spürt früh, dass sich hinter jedem Hügel eine Geschichte verbirgt. „Für Ralf Kramp ist diese Erkenntnis Beruf und Berufung zugleich“, schreibt Regina Krieger im Magazin „Boulevard“.

Ralf Kramp und seine „Gebrauchsanweisung für die Eifel“: Auch für eingefleischte Eifeler eine klare Leseempfehlung. Bild: Michael Nielen/WoSpie/pp/Agentur ProfiPress
Ralf Kramp und seine „Gebrauchsanweisung für die Eifel“: Auch für eingefleischte Eifeler eine klare Leseempfehlung. Bild: Michael Nielen/WoSpie/pp/Agentur ProfiPress

Der Autor, Jahrgang 1963, stammt aus dem ganz persönlichen „Bermuda-Dreieck“ Schwerfen-Bad-Münstereifel-Mechernich – und damit aus einer Gegend, die ihm gleichermaßen Heimat ist und als literarische Projektionsfläche für eine wahre Flut von Geschichten dient.

In seinem neuen Buch „Gebrauchsanweisung für die Eifel – Maare, Burgen, Wanderwege und viele Insidertipps“ (Piper Verlag 2025, 224 Seiten, Klappenbroschur, ISBN: 978-3-492-27787-7, 16,00 €), dessen zweite Auflage soeben erschienen ist, beschreibt er die Eifel so, wie nur jemand kann, der sie nicht nur durchstreift hat, sondern in ihr verwurzelt ist: als Ort rauer Schönheit, bodenständiger Menschen und überraschender Wendungen.

Interview mit dem Autor

Wir bringen an dieser Stelle ein Interview mit Ralf Kramp, dessen familiäre Wurzeln an den Mechernicher Bleiberg reichen und der zumindest zeitweise auch im idyllischen Örtchen Glehn zu Hause war.

Soeben ist die zweite Auflage von „Gebrauchsanweisung für die Eifel - Maare, Burgen, Wanderwege und viele Insidertipps“ im Piper Verlag erschienen (224 Seiten, Klappenbroschur, ISBN: 978-3-492-27787-7, 16,00 €). Repro: Piper
Soeben ist die zweite Auflage von „Gebrauchsanweisung für die Eifel – Maare, Burgen, Wanderwege und viele Insidertipps“ im Piper Verlag erschienen (224 Seiten, Klappenbroschur, ISBN: 978-3-492-27787-7, 16,00 €). Repro: Piper

Herr Kramp, Ihre häufig schwarzhumorigen Krimis und Kurzgeschichten spielen seit jeher in der Eifel. Nun haben Sie Ihrer Heimat sogar eine „Gebrauchsanweisung“ gewidmet. Warum gerade jetzt?

Ralf Kramp: Weil ich irgendwann gemerkt habe, dass ich nicht nur Geschichten in der Eifel erzähle, sondern eigentlich Geschichten über die Eifel. Für mich war es nur logisch, das alles einmal zu bündeln – Erinnerungen, Beobachtungen, Schrullen der Menschen, diese eigenartige Mischung aus Sturheit und Herzenswärme. Und vielleicht auch ein bisschen meine Liebe zu diesem Landstrich.


Wie würden Sie die Eifel einem Menschen beschreiben, der noch nie dort war?

Kramp: Die Eifel ist kein weichgespültes Postkartenidyll. Sie ist schön, aber auf eine spröde, ehrliche Weise. Man muss sich auf sie einlassen – dann merkt man, dass hinter jeder Kurve eine Geschichte steckt. Und hinter jedem Hügel eine Überraschung. Sie ist wie ein Mensch, der nicht sofort lächelt, wenn man ihn anschaut, aber dann unglaublich treu ist, wenn man sich näher kennengelernt hat.

Ralf Kramp sagte im Interview: „Die Eifel ist wie ein Mensch, der nicht sofort zurücklächelt, wenn man ihn anschaut, aber dann unglaublich treu ist, wenn man sich näher kennengelernt hat… Repro: Piper
Ralf Kramp sagte im Interview: „Die Eifel ist wie ein Mensch, der nicht sofort zurücklächelt, wenn man ihn anschaut, aber dann unglaublich treu ist, wenn man sich näher kennengelernt hat… Repro: Piper

Ihr Buch klingt nach einer Mischung aus Reisetipps und persönlichem Tagebuch. Stimmt dieser Eindruck?

Kramp: Vermutlich… Ich wollte keine geografische Anleitung liefern, sondern eher eine Einladung: Kommt mit mir durch Wälder, Dörfer, Maare – und durch das Kopfkino, das diese Landschaft auslösen kann. Emotionen bleiben bei mir mehr hängen als Zahlen. Deshalb ist das Buch voll von Momenten, nicht von Messwerten.


Welche Orte liegen Ihnen besonders am Herzen?

Kramp: Die Maare gehören unbedingt dazu. Wenn man über das Weinfelder Maar blickt und sieht, wie sich die Kirche auf der Anhöhe abzeichnet – da versteht man, warum die Eifel manchmal fast mythisch wirkt. Aber auch die kleinen Dörfer mit ihren rauen Fassaden, den Menschen, die Fremde erst mal mustern, bevor sie sich zuwenden – das alles ist typisch Eifel.


Das klingt nach einer starken Verbundenheit. Sie sind selbst in der Region aufgewachsen, oder?

Kramp: Ja, Jahrgang ’63, ich habe das alles von klein auf erlebt: den Eigensinn der Leute, den Humor, die Langsamkeit der Dinge. Und später, als Autor, habe ich gemerkt, wie viel Stoff das bietet. Die Eifel ist für mich ein Lebensgefühl.

Ralf Kramp in der Kulturkapelle von „Haus Maria“ in Bad Münstereifel:  „Die Eifel ist nicht glatt, sondern charakterstark. Schönheit und Rauheit schließen einander nicht aus – im Gegenteil. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt hier etwas, das man nicht überall findet: eine Landschaft, die Geschichten erzählt, ohne laut zu werden.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Ralf Kramp in der Kulturkapelle von „Haus Maria“ in Bad Münstereifel:  „Die Eifel ist nicht glatt, sondern charakterstark. Schönheit und Rauheit schließen einander nicht aus – im Gegenteil. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt hier etwas, das man nicht überall findet: eine Landschaft, die Geschichten erzählt, ohne laut zu werden.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Sie schreiben mit einem Augenzwinkern über Marotten und Macken. Gab es Reaktionen aus der Region?

Kramp: (lacht) Natürlich! Die Eifeler erkennen sich sofort. Und sie wissen genau, dass ich nichts bös meine. Wenn man hier über jemanden erzählt, dann macht man das mit Respekt – und weil man dazugehört. Das Buch ist ein Zwinkern, kein Zeigefinger.


Was wünschen Sie sich, dass Leserinnen und Leser aus Ihrem Buch mitnehmen?

Kramp: Dass die Eifel nicht glatt ist, sondern charakterstark. Und dass Schönheit und Rauheit sich nicht ausschließen – im Gegenteil. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt hier etwas, das man nicht überall findet: eine Landschaft, die Geschichten erzählt, ohne laut zu werden.

pp/Agentur ProfiPress

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