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Ronald Larmann

11/27/2025

Manege frei für starke Kinder

6 min read

Eine Projektwoche mit dem Circus Casselly ließ die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Firmenich-Obergartzem über sich hinauswachsen – Für 2029 ist die Zirkusfamilie bereits wieder angefragt

Firmenich-Obergartzem – Das große blau-gelbe Zirkuszelt war schon von weitem zu sehen. In der Manege flimmerte das Licht, auf den Bänken drängten sich Mütter, Väter, Großeltern und Geschwister. Die Handys waren gezückt, die Stimmung in freudiger Erwartung angespannt – und dann betraten die ersten Kinder die Manege. Applaus brandete auf. Die Zirkusprojektwoche der Grundschule Firmenich-Obergartzem mit dem Circus Caselly erreichte mal wieder einen Höhepunkt.

Spot an, Manege frei: Diese Bodenakrobaten der Grundschule Firmenich-Obergartzem eröffneten eine der drei Vorstellungen im Circus Casselly. Der Applaus war ihnen sicher. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Spot an, Manege frei: Diese Bodenakrobaten der Grundschule Firmenich-Obergartzem eröffneten eine der drei Vorstellungen im Circus Casselly. Der Applaus war ihnen sicher. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Begonnen hatte alles eine Woche zuvor. Rund 40 Eltern rückten an einem Samstag im November zum Platz neben der neuen Schule an, um gemeinsam mit der Zirkusfamilie das große Zelt aufzubauen. Für Schulleiterin Alexandra Offermann war allein dieser Auftakt ein Erlebnis: „Wann können Erwachsene schon mal ein richtiges Zirkuszelt aufbauen? Alle hatten unglaublich viel Spaß, es war ein tolles Gemeinschaftsgefühl.“

Am Montag zogen die Kinder zum ersten Mal in die Manege ein. Die Familie Casselly stellte sich vor, die Schülerinnen und Schüler lösten ein kleines Zirkusquiz und dann kam der Moment, der Alexandra Offermann jedes Mal aufs Neue beeindruckt: „Es ist wirklich bemerkenswert, wie schnell die Familie Casselly die Stärken der Kinder erkennt und sie in genau die richtige Gruppe einteilt.“

Training in acht Projektgruppen

Ab Dienstag wurde trainiert und zwar richtig. Anderthalbstündige Workshops in acht Projektgruppen forderten Mut, Konzentration und Teamgeist: Bodenakrobaten, Jongleure, Clowns, Piraten, Trampolinis, Fakire, Seiltänzer und Trapez.

Was in diesen Tagen geschah, ist beeindruckend. Kinder, die sonst schüchtern sind, wuchsen über sich hinaus. Andere, die im Unterricht manchmal schwer ins Tun finden, strahlten plötzlich vor Selbstvertrauen. „Sie fiebern dem großen Auftritt entgegen und wachsen jeden Tag ein Stück mehr.“ So beschreibt es die Schulleiterin.

Mit Ringen, Bällen oder Tüchern – die Jongleure begeisterten das Publikum mit ihren Kunststücken. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Mit Ringen, Bällen oder Tüchern – die Jongleure begeisterten das Publikum mit ihren Kunststücken. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Für die zwölf Klassen der Schule gab es am Ende drei ausverkaufte Aufführungen, jeweils bunt gemischt vom ersten bis zum vierten Schuljahr. Jongleure ließen Tücher, Bälle und Ringe durch die Luft wirbeln. Clowns sorgten mit Slapstick und schelmischen Grimassen für tosendes Gelächter. Die Bodenakrobatik zeigte Hebefiguren, die so manchem Zuschauer den Atem stocken ließen – darunter ein Mädchen, das sicher auf den Schultern zweier starker „Artistenkameraden“ stand. Trapezkinder schwebten durch die Manege, Seiltänzer balancierten mit erstaunlicher Ruhe. Die Fakire ließen Kinderaugen staunen und die Piraten wirbelten voller Energie über die Bühne.

Und danach? „Die Kinder gehen anders aus diesem Zirkus heraus, als sie hineingegangen sind“, sagt Offermann. „Sie sind anderthalb bis drei Köpfe größer und dieses Gefühl bleibt. Monate später können wir im Unterricht daran anknüpfen: ‚Weißt du noch? Im Zirkus hast du das auch geschafft.Du kannst das!’“

Immer noch Gänsehautmomente

Für die Schulleiterin war es bereits die fünfte Zirkusprojektwoche ihrer Karriere. „Und doch bekomme ich bei jeder Aufführung Gänsehaut. Es ist einfach überwältigend zu sehen, wie die Kinder über sich hinauswachsen.“

Eine super lustige Truppe: Die Clowns trieben den Zirkusdirektor mit ihrer lauten Musik und ihrem Tanz in den Wahnsinn. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Eine super lustige Truppe: Die Clowns trieben den Zirkusdirektor mit ihrer lauten Musik und ihrem Tanz in den Wahnsinn. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Eine besonders herzerwärmende Szene ereignete sich ganz am Ende:
Zirkusdirektor Casselly rief – völlig überraschend – Alexandra Offermann selbst in die Manege. Sie sollte am Trapez zeigen, was sie kann. „Ich war völlig perplex“, erzählt sie lachend. Doch dann rief ein Kind aus der ersten Reihe: „Frau Offermann, du schaffst das schon!“

Für die Schulleiterin ein besonderer Moment. „Da war mir klar: Die Kinder haben in dieser Woche nicht nur Mut gelernt, sondern auch, anderen Mut zu machen.“ Daher steht für sie fest, dass der Circus Casselly in vier Jahren unbedingt wiederkommen muss. „Wir haben den Circus bereits angefragt und hoffen sehr, dass es klappt.“ Bis dahin werden die Erinnerungen an Manege, Scheinwerferlicht und lauten Applaus noch lange in Firmenich-Obergartzem nachklingen – und bei vielen Kindern das Gefühl hinterlassen: Ich kann viel mehr, als ich dachte.

pp/Agentur ProfiPress

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