Bad Münstereifeler Partnerschaftsverein hat seine erste Mädchenschule in Piéla erfolgreich errichtet – Während die Gebäude stehen, fehlt es noch an Lehrern – Weitere Unterstützung für eine der ärmsten Regionen der Welt wird benötigt
Bad Münstereifel/Piéla – Es ist ein Bauprojekt, das Hoffnung stiftet und ein starkes Zeichen für die Zukunft von Mädchen in einer der ärmsten Regionen der Welt ist: Der Partnerschaftsverein Piéla–Bad Münstereifel hat in Burkina Faso die erste eigene Mädchenschule errichtet. Nur knapp ein Jahr nach Baubeginn steht das Gebäude mit vier Klassenräumen, einem Verwaltungsraum und einer einfachen Küche vollständig. Rund 250 Schülerinnen sollen dort künftig lernen können.

Begonnen hatte alles Anfang November 2024, als auf dem Gelände des Mädchenwohnheims „Torima“ die ersten Steine gesetzt wurden. Bereits im Frühjahr war der Rohbau fertig, inzwischen ist die Schule vollständig errichtet. Videos von Partner César Beogo, die bei der Mitgliederversammlung im April gezeigt wurden, dokumentieren eindrucksvoll, wie die Räume nacheinander entstanden sind. Sie wurden mit einfachsten Mitteln gebaut, von Menschen aus Piéla selbst.

„Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Herzens-Projekt verwirklichen konnten“, sagt Ulrich Burggraf, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins. Denn Bildung für Mädchen ist in Burkina Faso keineswegs selbstverständlich. Viele Schulen sind überfüllt, weite Wege oft gefährlich, und die angespannte Sicherheitslage im Land belastet den Alltag. Zwar berichten Partner vor Ort von leicht verbesserten Bedingungen, doch Hunger, Flucht und Armut prägen die Region weiterhin. Piéla dient mitunter rund 50.000 Geflüchteten aus den umliegenden Dörfern als Zufluchtsort und das bei nur 20.000 Einwohnern, die dort eigentlich leben.
Handwerks-Schüler bauten mit
Das neue Gebäude steht direkt neben dem bestehenden Mädchenwohnheim, das der Verein bereits vor 26 Jahren errichtet hat. Dort leben Schülerinnen zwischen 12 und 20 Jahren – meist sechs bis acht pro Zimmer –, die dank der Unterkunft überhaupt erst eine Schule besuchen können. „Wenn ein Mädchen in Piéla zur Schule gehen kann, verändert das nicht nur ihr Leben“, so Burggraf. „Es verändert das Leben einer ganzen Familie.“
Dass der Partnerschaftsverein das Schulprojekt vollständig in Eigenregie mit Partnern vor Ort umgesetzt hat, war eine bewusste Entscheidung. Ursprüngliche Pläne, das Gebäude mit staatlicher Förderung zu bauen, scheiterten an Bürokratie und ineffizienten Abläufen. „Wir wollten sicherstellen, dass jeder Euro dort ankommt, wo er helfen soll“, erklärt Burggraf. „Deshalb haben wir uns entschieden, die Verantwortung selbst zu übernehmen und das gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort.“

Ein besonderer Baustein des Projekts: Schüler des Ausbildungszentrums, das der Verein vor vier Jahren eröffnet hat, waren aktiv am Bau beteiligt. 285 Jugendliche lernen dort ein Maurer- oder Elektriker-Handwerk.
Sponsorenläufe und Projekttage
Auch in der Eifel hat die Partnerschaft eine lange Tradition. Seit über 25 Jahren engagieren sich zwei Gymnasien und ein Kindergarten regelmäßig für Piéla. Sie veranstalten Sponsorenläufen, Projekttage oder führen kreative Spendenaktionen durch „Das ist ein ganz tolles Engagement und es zeigt, wie viel Kinder und Jugendliche hier bewegen können“, betont Burggraf.

Zudem verkauft der Verein gemeinsam mit der Winzergenossenschaft Mayschoss Altenahr einen eigenen Piéla-Wein. Der Erlös fließt komplett in Hilfs- und Bildungsmaßnahmen. Eine davon ist die eben die Mädchenschule – und obwohl das Gebäude steht, ist der Weg zur Öffnung der Schule noch nicht zu Ende. Aktuell fehlt es vor allem an Lehrkräften, die in der unsicheren Lage oftmals zögern, in der Region zu arbeiten. „Wir stellen die Klassenräume aktuell der Schulverwaltung zur Verfügung, weil die bestehendenSchulen wegen der vielen Flüchtlinge hoffnungslos überfüllt sind“, berichtet Ulrich Burggraf.
Der Vorsitzende und seine Mitstreiter wollen künftig dafür sorgen, dass auch die Klassenausstattung, Material und laufende Kosten gedeckt werden. „Wir brauchen in den nächsten Monaten finanzielle Unterstützung, um mit dem Schulbetrieb starten zu können“, sagt Burggraf. „Jeder Beitrag, ob groß oder klein, hilft unmittelbar.“

Gerade in der Weihnachtszeit möchte der Verein darauf aufmerksam machen, dass Bildung in Piéla oft das wertvollste Geschenk ist. Burggraf: „Wer uns in diesem Projekt unterstützt, schenkt Mädchen eine Zukunft. Es gibt kaum ein sinnvolleres Weihnachtsgeschenk.“..
Weitere Infos unter: www.piela-cuofi.de
pp/Agentur ProfiPress
12/04/2025
