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Kerstin Rottland

11/17/2025

Von Russland nach Bleibuir

6 min read

Zwei Zimmerer-Gesellen landeten bei ihrer Walz zufällig auf Mechernicher Stadtgebiet – Enno aus Lübeck und Herbert aus Regensburg haben schon in dutzenden Ländern gejobbt – Zum Karnevalsauftakt nach Köln

Mechernich-Bleibuir – Einfach losgehen, völlig frei sein. Neue Orte sehen, neue Menschen und Arbeitstechniken erlernen: Das wollten auch Enno (26) aus Lübeck und Herbert (27) aus Regensburg, zwei Zimmerer-Gesellen auf Wanderschaft. Auf ihrer Durchreise von Osteuropa in Richtung Elsass hatte es die jungen Männer in zünftiger Arbeitskleidung (nach einem kurzen, feuchtfröhlichen Abstecher zum Kölner Karnevalsauftakt) eher zufällig nach Bleibuir-Zentrum verschlagen. Ein Blick auf den örtlichen Busfahrplan überzeugte Enno und Herbert allerdings rasch davon, ihr Glück vielleicht doch besser als Tramper zu versuchen. „Schließlich wollen wir heute noch nach Trier.“ Fünf Minuten später hielt das erste Auto am Ortsausgang. – Interview beendet.

Auf dem Weg zu einer Verabredung in Trier landeten Enno (links) und Herbert zufällig in Bleibuir, wo sie von einem freundlichen Autofahrer in Richtung Autobahn mitgenommen wurden. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress
Auf dem Weg zu einer Verabredung in Trier landeten Enno (links) und Herbert zufällig in Bleibuir, wo sie von einem freundlichen Autofahrer in Richtung Autobahn mitgenommen wurden. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Drei Jahre und ein Tag – exakt so lange muss sie dauern: Die Walz ist ein Jahrhunderte altes Ritual, das selten geworden ist. Umso ungewohnter der Anblick für Passanten, die oft meinen, es handle sich bei den schwarz gekleideten Jungs und Mädels um Schornsteinfeger.

Russland: Teures Visum, nette Leute

Ganz Europa hätten sie schon bereist, verrieten die Gesellen auf Wanderschaft, bevor sie Stecken und Bündel in das Auto eines Euskircheners warfen und entschwanden. „Los ging es vor zweieinhalb Jahren: Italien, Frankreich, Spanien, Schweden, Norwegen, und, und, und. Gerade sind wir auf dem Rückweg aus Russland“, erzählte Enno. „Als „gefährlich“ hätten sie weder die Aus- noch die Einreise dort empfunden. „Das Visum ist zwar nicht ganz billig aber sonst gab es null Probleme. Und die Leute waren unfassbar freundlich!“

Was einem die Walz bringt, außer entbehrungsreichen Jahren? Die Frage ist damit bei aller Kürze hinreichend beantwortet worden: Gewisse Dinge lernt man eben nicht zuhause in der Werkstatt, sondern nur auf Reisen.

pp/Agentur ProfiPress

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