Adventsmeditation lud zu innerer Ruhe ein: Diakonand Tilj Puthenveettil von der Mechernicher Communio in Christo gestaltete besinnlichen Abend in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist
Mechernich – Einen bewussten Gegenpol zur vorweihnachtlichen Hektik setzte der Ordo Communionis in Christo mit einer Adventsmeditation in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Unter dem Leitwort „Zeit des Wartens“ führte Diakonand Tilj Puthenveettil die Anwesenden in eine stille, geistliche Betrachtung des Advents – als Zeit der Hoffnung, der Sehnsucht und des aufmerksamen Erwartens. Musikalisch untermalt durch gemeinsamen Gesang und die sanften Klänge der Kirchenorgel, gespielt von Stefan Weingartz.

Puthenveettil lud dazu ein, das Warten neu zu verstehen: nicht als lästige Verzögerung oder passives Ausharren, sondern als aktive, hoffnungsvolle Haltung des Glaubens. Gerade in einer Zeit, in der vieles sofort verfügbar sein soll, erinnere der Advent daran, dass Gott sich nicht erzwingen lasse, sondern sich im geduldigen Öffnen des Herzens schenke.

Worte, die Mut machen
Dazu las er einen Text aus dem Buch Jesaja. Die kraftvollen Bilder von der blühenden Wüste, von Wasser in der Trockenheit und von neuem Leben mitten in der Einöde wurden als Zusage Gottes gedeutet: „Seht, da ist euer Gott.“ Worte, die Mut machen sollen – besonders dort, wo Menschen persönliche Wüstenzeiten erleben, wo Unsicherheit, Angst oder Erschöpfung den Alltag prägen. Zwischen den Impulsen sang man gemeinsam bekannte Advents- und Kirchenlieder wie „Christus, meine Zuversicht“. Die Orgelbegleitung verlieh dem Abend einen würdigen, getragenen Klangraum, der das Gesagte vertiefte und der Stille Nachdruck verlieh.

Ein weiterer Akzent lag auf dem Stammbaum Jesu aus dem Matthäusevangelium. Die oft überhörte Namensliste wurde als Glaubenszeugnis gelesen: Generationen von Menschen, mit Brüchen, Schuld und Umwegen, die dennoch Teil der Heilsgeschichte wurden. Daraus sprach die Zuversicht, dass auch die eigene Lebensgeschichte – mit allem Unvollkommenen – in Gottes Plan eingebettet ist. Advent, so die Botschaft, ist nicht nur Erinnerung an ein vergangenes Geschehen in Bethlehem, sondern Einladung, Christus heute Raum zu geben.

In einer längeren Phase der Stille waren die Teilnehmenden eingeladen, Sorgen, Ungeduld und innere Unruhe bewusst vor Gott zu legen. Das gemeinsame Vaterunser und der abschließende Segen fassten die Meditation zusammen: als Bitte um ein waches Herz, um Vertrauen und um die Kraft, den Weg der Hoffnung zu gehen.
Zum Abschluss lenkte Diakonand Tilj Puthenveettil den Blick auf Maria als Wegbild des Advents – eine Frau, die das Warten annahm und Gottes Wirken vertraute, auch dort, wo der Weg beschwerlich war. So endete der Abend schließlich in einem gemeinsamen Lied, das diese wohltuende Pause vom Trubel der Vorweihnachtszeit komplettierte.
pp/Agentur ProfiPress
12/22/2025

