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Kerstin Rottland

11/21/2025

„Tschüss, Glitzerfolie!“

6 min read

Lokal und nachhaltig: Zehn clevere Ideen für weihnachtliche Geschenkverpackungen – Von Knitterlook bis Wickel-Tricks –  Deko-Expertinnen von „Haferflöckchen-Unverpackt“, „Nettes Hobbylädchen“ und dem „Krewelshof“ verraten, wie´s geht 

Mechernich/Obergartzem – Zehn Meter. Das ist der Richtwert, den die Firma Tesa ihren Kunden zu Weihnachten empfiehlt. Zehn Meter, hektisch abgerollt im nervlichen Ausnahmezustand, irgendwo zwischen Kinder baden, Kuchen backen und Krippenspiel. Zehn Meter – in vielen Wohnzimmern bedeutet das mindestens einmal vom Sofa zum Gänsebraten, um den Weihnachtsbaum rum und zurück. Klingt viel? Ist viel. Aber was soll man von einem Klebeband-Hersteller anderes erwarten? Verkäufer von Geschenkfolie raten sicher auch dringend zur Anschaffung von mindestens fünf bis sieben Rollen Sternchenpapier. (Besser mehr.) Dabei geht der Trend, nicht nur bei jungen Menschen, längst woanders hin. „Nachhaltigkeit“ lautet das Zauberwort. 

Expertin mit Ideen: Felicitas Bauernschmidt  von „Haferflöcken-Unverpackt“ wickelt Geschenke auch gern mal in weihnachtliche Geschirrtücher ein. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Expertin mit Ideen: Felicitas Bauernschmidt  von „Haferflöcken-Unverpackt“ wickelt Geschenke auch gern mal in weihnachtliche Geschirrtücher ein. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Dass es auch wunderbar ohne Glitzerfolie und knallbuntes Plastik-Kräuselband geht, weiß Felicitas Bauernschmidt schon lange. „Tesa hatten wir zuhause nie“, sagt die Inhaberin von „Haferflöckchen- Unverpackt“, auf der Mechernicher Bahnstraße. Meine Mutter hat uns schon früh Alternativen gezeigt, die nicht nur hübscher waren, sondern auch nachhaltiger“, erinnert sich die 40-Jährige. „Paketschnur, Jute, Wolle und Stoffbänder zum Beispiel. Die wurden dann in einem Säckchen gesammelt und bei Gelegenheit wiederverwendet. Genauso wie das Geschenkpapier.“ 

Die besten nachhaltigen Verpackungs-Tipps hat die Inhaberin des Unverpackt-Ladens sogar für ihre Kunden zusammengefasst und auf eine Papptafel geschrieben. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Die besten nachhaltigen Verpackungs-Tipps hat die Inhaberin des Unverpackt-Ladens sogar für ihre Kunden zusammengefasst und auf eine Papptafel geschrieben. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Bei dieser kindlichen Prägung wundert es nicht, dass Felicitas Bauernschmidt zu einer regelrechten Expertin in Sachen Wiederverwendbarkeit geworden ist. Hinter der hölzernen Ladentheke zieht sie kurzerhand einen Schuhkarton hervor, darin: Gefaltetes Papier in sämtlichen Stärken. Dass es verknittert ist, störe sie nicht, sagt die Ladenbesitzerin. „Im Gegenteil, ich knete es sogar extra nochmal durch, bis der Knitter-Look perfekt ist.“ So einen Sammel-Karton könne praktisch jeder in im Schrank haben, sagt sie. „Bei den meisten Bestellungen heute ist ja weiches Papier dabei, zum Polstern. „Darin kann man prima Geschenke einwickeln, Paketschnur oder Wolle sorgen für einen individuellen Look. „Wer mehr auf Nostalgie steht, kann auch alte Landkarten oder Stadtpläne benutzen, Schnittmuster, Kalender- oder Notenblätter sehen ebenfalls toll aus.“ Und: „Marmeladen- oder Gurkengläser mit Schraubverschluss! Auswaschen, neu befüllen, Schildchen dran – das kostet nichts und macht richtig was her.“  

Bauernschmidts Geheimtipp: „Tapetenreste, die sind robust und lassen sich gut bemalen.“

Auf dem Krewelshof in Obergartzem ist nachhaltiges Verpacken schon lange en vogue. Schilder weisen die Kunden darauf hin, dass sie Weihnachtsgeschenke ab Mitte November an der Packstation im rückwärtigen Bereich des Ladens zurecht machen lassen können. Auf Baumscheiben, in braunen Tüten aus Ökopapier oder – besonders beliebt – in Körbchen, ausgelegt mit Heu. „Unsere Geschenk-Körbe gibt es in verschiedenen Größen, sie sind handgefertigt und bestehen aus natürlichen Materialien, sagt Dekorateurin Steffi Hoffmann. Darin sieht eigentlich alles schön aus, vom Winter-Secco über ein Wildgericht im Glas bis zum Weihnachtstee. „Außerdem sind die Körbe sehr robust, man kann sie also jederzeit wiederverwenden. Nachhaltiger geht es nicht.“ 

In der Stadtbücherei Mechernich gibt es eine Auswahl an Büchern zum Thema. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

In der Stadtbücherei Mechernich gibt es eine Auswahl an Büchern zum Thema. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress 

Steffi Hoffmanns Tipp: „Statt Weihnachtspapier Kochschürzen, Socken oder Geschirrtücher zum Einwickeln verwenden“

Aber was, wenn auf dem Wunschzettel kein Kochbuch steht, kein Spiel, keine Sneakers und kein Handy. Sondern schlicht und einfach Kohle.Wer keine Idee hat, wie er ein Geldgeschenk hübsch verpacken soll, braucht nur Annette Bonk zu fragen. Die Inhaberin von „Nettes Hobbylädchen“ bekommt regelmäßig Aufträge zum Verpacken von Geldscheinen. Und sie sagt ehrlich: „Die meisten lieben Folie.“ Annette Bonk bietet aber auch immer umweltfreundliche Alternativen an. Gerade zu Weihnachten. Aus ihrem Bastelraum holt sie fix eine Kiste mit selbstgefertigten Schachteln aus farbiger Pappe. Es sind dutzende, in sämtlichen Formen und Größen. Sie lacht: „Wie man sieht, habe ich ganz gut vorgesorgt.“ 

Geldgeschenke in selbstgebastelten Schachteln: Wer nicht so kreativ ist, findet eine bunte Auswahl fertig vorbereiteter Päckchen bei Annette Bonk in „Nettes Hobbylädchen“. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Geldgeschenke in selbstgebastelten Schachteln: Wer nicht so kreativ ist, findet eine bunte Auswahl fertig vorbereiteter Päckchen bei Annette Bonk in „Nettes Hobbylädchen“. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Annette Bonks Tipp: „Geldscheine in wiederverwendbaren Pappschachteln verschenken.“

Wer noch mehr Inspiration vor Ort sucht, kann in der Stadtbibliothek Mechernich vorbeischauen. Dort gibt es einige interessante Bücher zu den Themen Kreatives Verpacken und Nachhaltigkeit.  

„Kronkorken-Sammlung, Büchertausch, Mülltrennung …“ Aufsteller zwischen den Waren informieren die Kundinnen und Kunden darüber, was der Krewelshof in Sachen Nachhaltigkeit so alles unternimmt. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

„Kronkorken-Sammlung, Büchertausch, Mülltrennung …“ Aufsteller zwischen den Waren informieren die Kundinnen und Kunden darüber, was der Krewelshof in Sachen Nachhaltigkeit so alles unternimmt. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress
Lokale Produkte, individuell zusammengestellt: Geschenk-Körbe wie dieser werden auf dem Krewelshof in Obergartzem von Dekorateurin Steffi Hoffmann und Kolleginnen ab Mitte November mit viel Liebe verpackt. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Lokale Produkte, individuell zusammengestellt: Geschenk-Körbe wie dieser werden auf dem Krewelshof in Obergartzem von Dekorateurin Steffi Hoffmann und Kolleginnen ab Mitte November mit viel Liebe verpackt. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress
Knitterlook kann richtig hübsch aussehen. Das beigelegte Füll-Papier aus Versandkartons zu sammeln, macht daher Sinn. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

Knitterlook kann richtig hübsch aussehen. Das beigelegte Füll-Papier aus Versandkartons zu sammeln, macht daher Sinn. Foto: Kerstin Rottland/pp/Agentur ProfiPress

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