Fünfte Vollversammlung des Pastoralen Raumes St. Barbara Mechernich nominiert Dr. Monika Willer, Lena Ingenillem, Gerd Schramm, Hans-Peter Drügh und Helmut Müller in den neugebildeten Rat für alle 16 Pfarrgemeinden und 60 so genannte „Orte von Kirche“
Mechernich – Seit der ersten Vollversammlung des Pastoralen Raumes St. Barbara Mechernich, der früheren „Gemeinschaft der Gemeinden“, im September 2024 ist am Bleiberg ein Netzwerk gewachsen, dessen Reißfestigkeit man auch am Freitagabend bei der fünften Auflage im Johanneshaus an der Kirche spüren konnte.

Pastoralreferentin Linda Schmitt-Thees und der Leitende Pfarrer Erik Pühringer hatten Vertreter der insgesamt über 60 „Orte von Kirche“ im früheren Dekanat Mechernich zusammengerufen, um wichtige Impulse für die Zukunft zu erhalten und einen „Rat des Pastoralen Raumes“ zu wählen.

Zu den Eingeladenen zählten nicht nur die Pfarreien Mechernich, Strempt, Vussem/Breitenbenden, Holzheim, Harzheim, Eiserfey, Weyer, Kallmuth, Bleibuir, Glehn, Eicks, Floisdorf und Berg, sondern alle möglichen Institutionen und Gruppierungen, die im weitesten Sinne christliches Leben verkörpern wie Jugendgruppen, Kirchenchöre, Kapellenvereine, Barbarabruderschaft, Caritas, Communio in Christo, Kindergarten, Pilgergruppen, Zeltlager und so weiter.
Netzwerk dauerhaft gestalten
Das Ziel ist eine Kirche der Orte, Gruppen und engagierten Menschen. Vier Vollversammlungen haben bereits wichtige Weichen gestellt – und mit der fünften Versammlung am 21. November ist nun ein neuer Rat des Pastoralen Raumes gewählt, der dieses Netzwerk künftig dauerhaft mitgestalten soll. Ihm gehören Lena Ingenillem (Messdiener Nöthen), Gerd Schramm (Stiftung St. Georg), Dr. Monika Willer (Willibrordus-Wallfahrergruppe), Hans-Peter Drügh (Eifeler Brunnenhilfe) und Helmut Müller (Ortsgemeinde St. Willibrordus Nöthen) an.
Bereits im September 2024 hatten sich erstmals Vertreterinnen und Vertreter der sogenannten „Orte von Kirche“ im Johanneshaus getroffen. Pfarrer Erik Pühringer und Pastoralreferentin Linda Schmitt-Thees stellten damals die Vision des Bistums vor, Kirche als vielgestaltiges Miteinander neu zu definieren. Pühringer warb früh dafür, die bisher 16 Pfarreien perspektivisch in eine gemeinsame große Pfarrei zu überführen – ein Gedanke, der später konkret wurde.

Die zweite Vollversammlung im November 2024 brachte intensiven Austausch, viel Nähe und überraschend klare Tendenzen: „Die haben tatsächlich miteinander gesprochen“, sagte Erik Pühringer damals anerkennend. Man erzählte sich, wann und wofür man sich trifft – es wurde spürbar, dass das kirchliche Leben schon längst über Grenzen hinaus vernetzt ist – und oft da, wo man es von kirchenhierarchischer Seite nicht unbedingt erwartet hätte.
Der entscheidende Schritt folgte in der dritten Versammlung im Januar 2025: Die Versammlung sprach sich mehrheitlich für die Bildung einer einzigen Pfarrei aus und gab diesen Beschluss anschließend auch an den Aachener Diözesanbischof Dr. Helmut Dieser weiter. Die angestrebte Fusion soll die Seelsorge und die Zusammenarbeit der „Orte von Kirche“ vereinfachen.
„Rat im Übergang“
In der vierten Vollversammlung im Juli 2025 wurde die neue Struktur praktisch erprobt: Ein „Rat im Übergang“ startete seine Arbeit auf Probe. Aus gutem Grund – die Zahl der Orte von Kirche war inzwischen auf 54 angewachsen. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche in Zukunft zusammen? Wie kommt die Vielfalt der Gruppen und Anliegen in die gemeinsame pastorale Richtung?
Am Freitagabend nun trat die Vollversammlung erneut zusammen – und dieses Mal ging es um Entscheidungen mit langfristiger Bedeutung. Nach intensiver Gruppenarbeit zu Themen wie Diakonie, Einrichtungen, Chöre, Eine-Welt-Hilfen, Ortsgemeinden und weiteren pastoralen Feldern, ergänzt um Impulse aus der Jugend, wählte die Versammlung einstimmig den neuen Rat des Pastoralen Raumes.

Mit Lena Ingenillem, Gerd Schramm, Dr. Monika Willer, Hans-Peter Drügh und Helmut Müller hat der Pastorale Raum nun erstmals ein reguläres gewähltes Führungs- und Koordinationsgremium an seiner Spitze, das die pastorale Ausrichtung vor Ort mitentwickelt und insbesondere das Pastoralteam in seelsorglichen Fragen berät.
Ein wichtiges Ziel dieses Gremiums ist es, Impulse aus den Reihen der gemeinhin „Laien“ genannten „normalen“ Gemeindemitglieder in die Gremien der Hauptamtlichen zu tragen. Die Arbeitsgruppen der fünften Vollversammlung machten deutlich: Die Menschen wünschen sich lebendige und alternative Gottesdienstformen, besonders für Jugendliche.

Es braucht neue Wege in der Pastoral, die Gemeinschaft stärken und niedrigere Zugänge schaffen. Chöre könnten sich zusammenschließen und Gemeinschaftskonzerte oder sogar ein Großkonzert organisieren, so Pfarrer Erik Pühringer. Die Zusammenarbeit funktioniert in manchen Bereichen bereits vorbildlich – etwa zwischen dem katholischen Kindergarten der Caritas Lebenswelten, der Kleinen Offenen Tür, der Gemeinschaft Communio Christo, Kleiderkammer und der Caritas-Beratung für geflüchtete Menschen.
„Firmlinge wohltuende Gäste“
Der neue Rat knüpft an die Arbeit des vorläufigen, sogenannten „Rats im Übergang“ an. Georg Schürmann, der diesem Gremium angehört hatte, berichtete der Vollversammlung von einem „sehr lockeren Umgang“, man habe sich gut kennengelernt und „den Einstieg in die Thematik gefunden“. Besonders wohltuend sei gewesen, dass Firmlinge als Gäste an den Sitzungen teilgenommen hätten – ein Zeichen echter, gelebter Beteiligung.
Auch Lena Ingenillem, die aus dem Übergangsgremium in den nun gewählten Rat übergeht, erzählte offen: Sie sei „neugierig gewesen, was die Kirche nun von diesem neuen Gremium erwartet“. Grundsätzlich, sagte sie, finde sie es gut, sich als Christin und in der Kirche zu engagieren – und ihre Wahl zeigt, dass diese Neugier nun Gestaltungsraum bekommt.

Ein wichtiger Beschluss des Übergangsrates war bereits sichtbar geworden: die Neuordnung der Gottesdienstzeiten. Wie Pfarrer Erik Pühringer erläuterte, beginnen die Messen im Westen und im Zentrum des Pastoralen Raumes künftig einheitlich sonntags um 9 und um 10.45 Uhr – ein Schritt hin zu mehr Übersichtlichkeit und Einheitlichkeit.
Die Vollversammlung hat beschlossen: Der Rat des Pastoralen Raumes trifft sich etwa viermal im Jahr. Die Vollversammlung soll zweimal jährlich stattfinden. Die Themengruppen sollen einmal im Jahr tagen. Diese Struktur soll Verlässlichkeit schaffen – und gleichzeitig offen bleiben für Entwicklungen, die aus den Gruppen, Orten und Gemeinden kommen, so Linda Schmitt-Thees und Erik Pühringer.
Für den Leitenden Pfarrer Erik Pühringer steht als Fazit fest: „Mit der fünften Vollversammlung und der Wahl des neuen Rates gewinnt der Pastorale Raum St. Barbara Mechernich ein klareres Gesicht. Die Menschen vor Ort bringen sich ein, die Orte von Kirche wachsen weiter zusammen, und die neu gewählten Mitglieder des Rates übernehmen Verantwortung für das, was vor ihnen liegt.“ Pastoralreferentin Linda Schmitt-Thees: „Es entsteht hoffentlich eine Kirche, die gemeinsam gestaltet wird – offen, vielfältig und voller neuer Wege.“
pp/Agentur ProfiPress
11/26/2025
