Wunschbaum-Aktion des Kinderschutzbunds im Krewelshof beendet: – Ein Buch, Kuschelsocken, Fußball oder ein Spiel – Kids hatten keine hohen Ansprüche – Sponsor KSK Euskirchen: Stiftung half bei der Anschaffung – Vorstandschef besorgte „Gregs Tagebuch“
Mechernich-Obergartzem – Was sein schönstes Weihnachtsgeschenk war? – Theo Bieger weiß es noch genau: „Ein Metallbaukasten von Fischer-Technik!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen vom Besitzer des Krewelshofs. Ganz anders als bei seiner Ehefrau: Danielle Bieger wirkt nachdenklich. „Wir waren ja recht viele Geschwister zuhause, und da habe ich nicht immer bekommen, was ich mir gewünscht hatte.“ An das Gefühl der Enttäuschung erinnert sich die Geschäftsfrau aber schon noch. „Klar war ich jedes Mal traurig, wenn wieder nicht das heiß ersehnte Puppenhaus unter dem Weihnachtsbaum stand.“
Um solche Momente geht es bei der von der Kreissparkasse Euskirchen gesponsorten und vom Krewelshof unterstützten Wunschbaum-Aktion des Kinderschutzbundes Euskirchen: „Kinder, in deren Familien es warum auch immer gerade nicht so rund läuft, sollen sich später an ein glückliches Weihnachtsfest erinnern – und wenigstens ein Geschenk auswickeln, das sie sich von Herzen gewünscht haben“, erklärt Initiator Bernd Kolvenbach, Kreisverbandsgeschäftsführer des Kinderschutzbundes Euskirchen. (Größter Weihnachtswunsch als Kind: Ein Lederfußball) Damit dabei nichts schief geht, haben die Kids Ihre Wünsche mithilfe von Betreuerinnen oder Betreuern auf bunte Papiersterne notiert. – Diese Sterne wurden dann vor einem Monat an den großen Weihnachtsbaum im Krewelshof Eifel gehängt, an dem täglich hunderte Gäste vorbeischlendern.
Theo Bieger hat in den letzten Wochen so manches interessante Gespräch aufgeschnappt. Der Landwirt ist platt: „Wahnsinn, wie viele Familien mit kleinen Kindern am Baum stehen geblieben sind. Die Eltern haben oft in aller Ruhe erklärt, worum es geht und dann mit ihren Pänz einen Stern rausgepflückt. Ist das nicht ein super Vorbild? Sowas finde ich toll!“
„Weihnachtsengel“ kamen mit drei Autos
Mit der Übergabe von 240 akkurat verpackten Geschenken endete jetzt die gemeinsame Wunschbaum-Aktion von Kinderschutzbund, KSK und Krewelshof. Auf mehreren Rollwagen wurden die kleinen und großen Päckchen aus dem Hof geschoben. „Zum Glück sind wir mit drei PKWs gekommen“, lachten die Kinderschutzbund-Mitarbeiterinnen Sara Könen-Krolos, Lena Wefers, Sabina Kronhof und Petra Marian. „Sonst würde es knapp.“
Mit angepackt hat auch der Pate der Wunschbaum-Aktion, Holger Glück. Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen erinnert sich ebenfalls noch genau an sein schönstes Weihnachtsgeschenk. „Ein Kasten mit bunten Legosteinen.“ Seinen Familienmitgliedern den ein oder anderen Weihnachtswunsch zu erfüllen – das fällt Holger Glück heute nicht schwer. Umso schöner, dass er sich ebenfalls persönlich – genau auch wie viele, viele KSK-Mitarbeiter – einen bunten Papierstern herausgepickt hatte. Darauf stand: „Ich wünsche mir ‚Gregs Tagebuch‘, Teil sechs“. Selbstverständlich hatte Holger Glück das Kinderbuch an diesem Tag dabei. Im Hintergrund sorgte die Stiftung der KSK dafür, dass auch wirklich alle Wünsche erfüllt werden konnten.
2015 hatte es sich der Kinderschutzbund zum ersten Mal zur Aufgabe gemacht, benachteiligten Kindern zur Weihnachten eine Freude zu bereiten. Dazu sammelten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch diesmal wieder in zwölf verschiedenen Einrichtungen Weihnachtswünsche ein. „Es könnten gerne noch mehr sein“, sagt Sara Könen-Krolos. „Wir freuen uns über jeden, der mitmacht. Umso mehr Wünsche können wir erfüllen!“ Man sei jedes Mal überrascht, wie bescheiden die Kinder am Ende doch seien.
Dass das Objekt der Begierde weder groß noch teuer sein muss, beweist auch ein Blick auf die Wunsch-Sterne, die jetzt auf den hübsch verpackten Geschenken kleben. „Kuschelsocken“, „Ninja-Kostüm, „Toaster“ oder „Fußball“, steht dort. – So einfach. Und leider doch oft unerreichbar.
pp/Agentur ProfiPress
12/17/2025
