Volkstrauertag in Mechernich: viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Trauerzug zum Ehrenmal – Musikalisch untermalt – Andächtige, aber auch warnende Worte
Mechernich – In würdiger Atmosphäre und begleitet von den warmen Klängen der Bergkapelle, der Nationalhymne sowie den kraftvollen Stimmen des Männergesangvereins Vussem gedachten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt am Volkstrauertag in Mechernich.

Mit dabei: Vertreterinnen und Vertreter von Stadt, Bundeswehr, Feuerwehr und des Roten Kreuzes sowie vieler Vereine wie dem Vereinskartell oder aus dem Karneval. Sie alle versammelten sich nach der Messe am Ehrenmal an der Alten Kirche, um ein Zeichen zu setzen.

„Frieden keine Selbstverständlichkeit“, betonte Bürgermeister Michael Fingel, „Vertreter einer Generation, die in Frieden und Freiheit aufgewachsen ist“ und für die Krieg lange ein Thema der Geschichtsbücher war. Doch seit dem russische Angriffskrieg auf die Ukraine gehörten Begriffe wie Verteidigungsfähigkeit, Abschreckung und Wehrpflicht wieder zur gesellschaftlichen Realität.

„Nur wer stark ist, kann Frieden sichern“, so Fingel und dankte ausdrücklich den Soldatinnen und Soldaten in Mechernich. Die Bleiberg-Kaserne und die unterirdische Anlage seien Beleg dafür, dass Sicherheit und zivile Strukturen zusammengehören. Sein besonderer Dank galt Oberstleutnant Jochen Schnabel – „Brückenbauer zwischen Bundeswehr und Stadt“.
„Nur einmal im Jahr ist nicht genug“
Auch Pfarrer Erik Pühringer berührte die Anwesenden mit Worten, die wie ein Gebet zugleich Trost und Mahnung waren: „Dein Tod hätte enthalten können alle Tode, die wir kennen. Alle Tode, die wir bringen. Alle Tode, die wir erleiden. Kyrie Eleison.“ Er betete für alle Gefallenen und Opfer der Gewalt und ihren Weg „in das Land des Lichtes und des Friedens“, bevor er das Mahnmal segnete.

Sascha Suijkerland vom Vereinskartell Mechernich – zugleich Bereitschaftsleiter des DRK-Ortvereins – dankte den Anwesenden ebenso für ihre Anwesenheit. Gemeinsam mit der Reservistenkameradschaft habe man unter anderem damit begonnen, die Kriegsgräber in Mechernich wieder instand zu setzen. Denn: „Wenn wir nur einmal im Jahr an die Verstorbenen denken, ist das nicht genug“, so Suijkerland.

Eine Begegnung am Morgen gab ihm nochmals zu denken: Eine ältere Dame hatte ihn gefragt, was an diesem Tag denn eigentlich stattfinde. „Genau deshalb müssen wir erklären, warum wir hier stehen – und warum dieser Tag wichtig ist.“

Bedächtige Stille lag schließlich über der Menge, als Bürgermeister Fingel, Oberstleutnant Schnabel und Sascha Suijkerland schweigend auf die liebevoll gestalteten Kränze blickten. In schmerzhaftem Gedenken an all jene, die in grausamen Kriegen ihr Leben viel zu früh verloren haben.

Zum Abschluss ging es für den großen Trauerzug bei musikalischer Begleitung wieder in Richtung Pfarrheim, wo Köstlichkeiten und gemütlicher Austausch auf die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer warteten. Wieder wurde klar: Der Volkstrauertag in Mechernich ist mehr ist als nur ein Datum. Er ist ein Tag der Verantwortung – gegenüber der Vergangenheit, Gegenwart und kommenden Generationen.



pp/Agentur ProfiPress
11/17/2025

