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Zyklon macht Familien obdachlos

Verein um die städtische Mechernicher Teamleiterin Silvia Jambor braucht dringend Spenden, nachdem ein fürchterlicher Sturm über das indische Partnerdorf Bheemili gefegt ist

Mechernich/Bhemmunipatnam – Es liegen 10.000 Kilometer zwischen Mechernich und der unmittelbar am Golf von Bengalen gelegenen Stadt Bhemmunipatnam, kurz Bheemili. Doch die Drähte zwischen der Eifel und Indien sind kurz. Es gibt eine Partnerschaft – und viele Patenschaften.

Silvia Jambor (45), die bei der Stadt Mechernich als Teamleiterin „Organisation, Personal, EDV“ beschäftigt ist, hat zusammen mit ihrem Mann Guido (49) im Jahr 2006 ein Hilfswerk gegründet, das Kinder einer Förderschule in der im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh gelegenen Küstenstadt unterstützt.

Die obdachlosen Menschen von Bhemmunipatnam finden zum Teil in Schulen eine Notunterkunft oder kampieren einfach auf der Straße. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Die obdachlosen Menschen von Bhemmunipatnam finden zum Teil in Schulen eine Notunterkunft oder kampieren einfach auf der Straße. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Zurzeit glühen die Drähte zwischen Bheemili und Mechernich, beziehungsweise Sinzenich, wo Jambors wohnen, sogar. Denn der Zyklon „Hudhud“ ist vergangenen Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde auf die Küste im Südosten Indiens getroffen.

Das hat nicht nur die Millionenstadt Vishakapatnam getroffen, wo nach Angaben des Senders NDTV überall Bäume und Schilder auf den Straßen lagen, Strom und Telefonleitungen gekappt und die Versorgung lahmgelegt wurde.

Bäume umgefegt und auf Hütten geworfen

Schlimmer sieht es in Dörfern wie Bheemili aus, über die keiner berichtet. Die Menschen in festen Häusern sind meist mit einem blauen Auge davongekommen, aber die meisten Hüttenbewohner im Dorf sind jetzt obdachlos. Zahllose Bäume wurden umgefegt und auf die Dächer der primitiven Hütten geworfen.

Ihre Hütte wurde vergangenen Sonntag vom Zyklon „Hudhud“  zerstört, nun suchen sie in den Trümmern nach brauchbaren Überresten ihres Hab und Gutes. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Ihre Hütte wurde vergangenen Sonntag vom Zyklon „Hudhud“ zerstört, nun suchen sie in den Trümmern nach brauchbaren Überresten ihres Hab und Gutes. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

„Gottlob ist keiner umgekommen“ berichtet Guido Jambor nach Berichten seines indischen Gewährsmanns George Puvvada. Aber die Gebäudeschäden, besonders an den einfachen Bauten, seien verheerend. Auch die aus Spendengeldern errichtete Solaranlage und der solare Brauchwasser-Erwärmer der Förderschule seien von den Dächern gefegt und zerstört worden.

Die Wasserpumpe wurde unter einem umgefallenen Baum begraben, alle Fenster des Gebäudes sind offensichtlich kaputt, das Eingangstor und die umlaufende Mauer sind mehrfach von umfallenden Bäumen beschädigt worden. Jambor: „Das, was in den vergangenen Jahren mühevoll aufgebaut wurde, hat schweren Schaden genommen.“ Für den Wiederaufbau und die notdürftigsten Reparaturen würden rund 10.000 Euro gebraucht.

George Puvvada hat dem Verein „Bheemili Child Care e.V.“ berichtet, dass der Flughafen in Vizag und der Bahnhof in Bheemili schwer beschädigt worden sind. Die Straße am Strand, die meist aus Hütten der Fischerfamilien bestand, sei komplett verschwunden: „Der um über drei Meter angestiegene Meeresspiegel und die aufgewühlte See haben die in Lehmbauweise errichteten Hütten aufgeweicht und weggespült. Die Fischer haben bis zuletzt vergeblich versucht, ihre Netze zu retten…ihre Lebensgrundlage ist weg.“

Auch diejenigen, die in ärmlichen Steinhäusern wohnten, haben alles verloren. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Auch diejenigen, die in ärmlichen Steinhäusern wohnten, haben alles verloren. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

130 Paten betreuen 165 Kinder der Förderschule

Auch die Schützlinge des von Sylvia und Guido Jambor gegründeten Vereins mit 73 Mitgliedern, rund 130 Paten und 165 betreuten Kindern in Bheemili sind betroffen. Jambor: „Vielen unserer Kinder ist nur noch das geblieben, was sie am Leib trugen. Bücher, Hefte, Bekleidung, alles ist weg.“

Über eine Brieffreundschaft war das in Sinzenich lebende Ehepaar, das bereits viele Reisen rund um die Welt unternommen hat, auf das Projekt in Bheemili aufmerksam geworden. Dort hatte der Inder George Puvvada zusammen mit seiner Frau Viyaja eine Förderschule für die Kinder armer Tagelöhner gegründet.

Das war mal ihr zu Hause: Mutter und Kind vor dem Dach ihrer Hütte. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Das war mal ihr zu Hause: Mutter und Kind vor dem Dach ihrer Hütte. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

George, der als Landschaftsplaner arbeitet, hatte den Jambors einen Besuch abgestattet und sein „Immanuell Charitable Society“ (ICS) genanntes Projekt vorgestellt. Silvia und Guido Jambor waren sofort Feuer und Flamme. Nach der Vereinsgründung waren sie im Januar 2007 das erste Mal vor Ort. Seither unterstützt der Verein „Bheemili Child Care e.V.“ diese Förderschule.

„Wir wollen keine eigene Schule aufbauen, sondern die vorhandenen Kapazitäten nutzen. Indien hat gute Schulen“, sagt Silvia Jambor: „Was wir anbieten, ist eine Art Förderschule mit Hausaufgabenhilfe und Verpflegung. Zuhause haben die Kinder keine Lernmittel, oftmals sind die Eltern Analphabeten. Auf der Förderschule finden die Kinder dagegen alles, um sich erfolgreich für eine höhere Schule qualifizieren zu können: Bücher, Computer und die geeigneten Ansprechpartner“.

Hier standen einst die Hütten der Fischer. Was beim Zyklon nicht wegflog, wurde von umfallenden Bäumen zertrümmert. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Hier standen einst die Hütten der Fischer. Was beim Zyklon nicht wegflog, wurde von umfallenden Bäumen zertrümmert. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Aufgrund der erheblichen Schäden wird jetzt dringend finanzielle Hilfe für die beschädigte Schule benötigt, aber auch, um die ohnehin armen Kinder und ihre Familien vor Ort zu unterstützen, die alles verloren haben. Das Spendenkonto: Volksbank Euskirchen, BLZ 382 600 82, Kto.-Nr. 122 575 012.

Kontakt: Silvia Jambor, Merzenicher Straße 8a, 53 909 Zülpich-Sinzenich, Tel. (0 22 52) 74 44, Mobil (0 177) 801 94 37. Mail: Silvia.Jambor@t-online.de

Informationen auch im Internet unter www.bheemilichildcare.de

pp/Agentur ProfiPress