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Zum Abschluss zückte Burgbacher seine Mundharmonika

Beim 4. Kulturfrühstück der Liberalen sprach der parlamentarische Staatssekretär im Kommerner Burghof zum Thema „Musik und Ehrenamt“

Gut besucht trotz Urlaubszeit war das vierte Kulturfrühstück der FDP-Kreistagsfraktion, das im Kommerner Burghof stattfand. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kommern – Zu ungewohnter Zeit hatte die FDP-Kreistagsfraktion zu ihrem vierten Kulturfrühstück eingeladen. Dazu trafen sich die Liberalen und ihre Gäste diesmal zur Dämmerschoppenzeit im Kommerner Burghof. Eingeladen hatte der Fraktionsvorstand die Vertreter von Musikvereinen und Chören im Kreis Euskirchen sowie Künstler und FDP-Mitgliedern. Auch die Bundestagsabgeordnete Gabriele Molitor und Christian Grau, der Vorsitzende des Kulturausschusses des Kreises Euskirchen, waren gekommen. Als Gastredner begrüßte Fraktionsvorsitzender Hans Reiff Ernst Burgbacher. Der Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium kam zum dritten Mal in den Kreis Euskirchen – und das nicht nur als Politiker. Burgbacher ist außerdem Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Chor- und Orchesterverbände.

„Musik und Ehrenamt“ lautete sein Thema. „Es hätte aber auch ‚Kultur und Ehrenamt‘ heißen können“, sagte Hans Reiff einleitend.  Es werde oft behauptet, der Kreis Euskirchen sei eine Kulturwüste. Bei näherem Hinsehen entdecke man aber eine „blühende  Landschaft“, so der Fraktionschef. „In vielen Orten gibt es breit gefächerte Angebote, man muss nur genau hinschauen und sich informieren. Die Informationen über Veranstaltungen sind immer noch verbesserungsbedürftig“, befand Reiff.

„Ich freue mich, einmal zu anderen Themen wie Wirtschaftspolitik eingeladen worden zu sein“, sagte Burgbacher, dessen vorherige Auftritte dem Tourismus gewidmet waren. Denn seit 2009 ist er Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus. Gerne spreche er diesmal über Kultur. In seiner Heimatstadt Trossingen in Baden-Württemberg habe man eine schöne Einrichtung geschaffen: ein Orchester für Menschen, die früher einmal in einem Orchester gespielt haben und nun wieder spielen möchten.

Es gebe Untersuchungen darüber, wie die Entwicklung des menschlichen Gehirns durch Musik gefördert würde, betonte Burgbacher. „Für die Gesellschaft gibt es keine bessere Schule als die Musik“, lautete seine Ansicht.

Neben den Musikschulen, denen zweifellos eine große Bedeutung zukäme, seien es aber vor allem die vielen ehrenamtlichen Musiker, die der Jugend die Musik näher bringen würden. Hier sei es vor allem die Blasmusik, die bei der Jugend hoch im Kurs stehe. Den Vereinen empfahl Burgbacher, in die Schulen zu gehen. So bestehe beispielsweise in seinem Heimartort eine Kooperation eines Musikvereins mit einer Schule mit dem Erfolg, dass über 150 Schüler das Spiel auf der Mundharmonika erlernen.

„Musik bringt Menschen zusammen, die sonst nie zusammen kämen“, sagte Burgbacher weiter. Sein Verband unterstütze musikalische Projekte in sozialen Brennpunkten und für die Integration von Menschen und eben die Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen.

Auch die Bundespolitik habe den Wert der Vereine erkannt und höhere Freibeträge für Übungsleiter beschlossen und die Haftungsfrage für Vereinsvorstände auf grobe Fahrlässigkeit beschränkt.

Der Verband vergebe auch in diesem Jahr wieder einen Preis für die Zusammenarbeit von Vereinen und Wirtschaft. Preisträger seien diesmal die Sparkassen und Volksbanken.

„Viele Bürger haben Angst, sich auf Lebenszeit zu verpflichten, wenn sie Mitglieder eines Vorstands werden“, wusste Burgbacher aus Erfahrung.  Er empfehle stets, neuen Vorstandsmitgliedern schriftlich zu bestätigen, dass die Wahl nur für einen bestimmten Zeitraum sei und man sie dann auch wieder gehen lasse. Damit habe er beste Erfahrungen gemacht.

Selbst zum musikalischen Rahmenprogramm trug der Gastredner an dem Abend bei und zückte zum Abschluss seine Mini-Mundharmonika, um seine Ausführungen mit einem Stück zu beenden.

Im Anschluss an Burgbachers Referat diskutierten die Zuhörer über

Kürzungen der Gelder bei Musikschulen, Probleme beim Ausbau der Ganztagsbetreuung und Zeitarbeitsverträge bei Musiklehrern. Zum Abschluss der Veranstaltung brachten Melanie Wooßmann und Rolf von Ameln Jazz-Musik zu Gehör. Zu Beginn waren es die „Sisters and Brothers“ aus Kommern, die mit vier Gospeln auf den Abend einstimmten.

pp/Agentur ProfiPress