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“Zug der Erinnerung” als rollendes Mahnmal

“Zug der Erinnerung” als rollendes Mahnmal
Schüler-AG der Hauptschule Mechernich zeigte Plakatausstellung – Weihbischof Reger vom Bistum Aachen hielt bewegende Rede
Schleiden/Hellenthal – Am Donnerstag und Freitag vergangener Woche war der “Zug der Erinnerung” zu Gast in Schleiden und Hellenthal. Viele Schüler und Erwachsene besuchten den als mobiles Ausstellungszentrum genutzten Zug, um sich ein Bild von den Deportationen von zwei Millionen Kindern in die Vernichtungslager während der Nazi-Zeit zu machen. Mit zu den Ausstellern gehörte auch die Schüler-AG “Forschen, Entdecken, Erinnern” der Städtischen Hauptschule Mechernich, die mit Hilfe einer Plakatausstellung das Schicksal der jüdischen Familie Eiffeler aus Kommern dokumentiert hatte. In ihrem zweiten Projekt hatte die Schüler-AG, die unter der Leitung von Gisela Freier steht, die Geschichte des siebenarmigen Leuchters aus der Kommerner Synagoge beleuchtet. Erst nach langer Zeit gelangte er wieder in die Hände der rechtmäßigen Besitzer zurück. Beraten wurde die Schüler-AG von der Zeitzeugin Christine Hiller aus Kommern. Die 85-Jährige war ebenfalls vor Ort.
Heinz Wolfgarten, Leiter der Städtischen Hauptschule Mechernich, und auch Adelgunde Uelpenich, die stellvertretende Schulleiterin, zeigten sich tief beeindruckt von den Exponaten, die im “Zug der Erinnerung” ausgestellt wurden. Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick wollte sich ebenfalls ein Bild machen. Aufgrund aktueller Ereignisse musste er seinen geplanten Besuch allerdings absagen.
Am Freitagnachmittag wurde in der Mensa der Realschule Schleiden in einer Feierstunde der Zug offiziell begrüßt. Zwischen den Reden spielte Pfarrer Michael Brandau aus Dahlem Klezmer-Musik, Schleidens Bürgermeister Ralf Hergarten las aus Paul Celans berühmter “Todesfuge”. Karl Reger, emeritierter Weihbischof im Bistum Aachen, hielt eine bewegende Rede. Als Kind war der 1930 in Giescheid/Schleiden geborene Geistliche Augenzeuge gewesen, wie die Synagoge in Hellenthal-Blumenthal 1938 in Brand gesetzt wurde. Zu den Millionen überwiegend jüdischer Opfer, die die Zeit des Nationalsozialismus gefordert hatte, bemerkte er: “Es ist nicht fassbar, was da geschehen ist.” Er appellierte an die Besucher: “Diese Erinnerung darf niemals aufhören.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

11.04.2011