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AllgemeinFreizeit- und Gewerbefabrik ZikkuratStadt Mechernich

Zikkurat war Mekka der Tuning-Fans

150 „aufgehübschte“ Fahrzeuge reisten aus ganz Nordrhein-Westfalen an – BigBowl-Betreiber Alexander Koser unterstützte die Veranstaltung

Nur 100 Euro bezahlte Alexandru Pochiscan aus Leverkusen vor vielen Jahren für den damals gerade noch fahrbereiten Golf 3. Heute ist der Wagen unter anderem mit Lederarbeiten in Handarbeit und einem VR 6-Motor mit Turbolader ausgestattet. In aufwändiger Airbrush-Lackierung hat er auf der Motorhaube eine Fotografie seines kürzlich verstorbenen Großvaters aufbringen lassen. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Firmenich – Sonntagvormittag an der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat: Die Fahrzeuge standen in Scharen auf dem Besucherparkplatz und warteten auf das Startsignal. „Auf Hochglanz polierte Karosserien funkelten im Sonnenlicht, aufwändige Veredelungen wie die so genannte „Flip-Flop“-Lackierung, bei der sich je nach Blickwinkel unterschiedliche Kolorierungen offenbarten, sorgten für ein schillerndes Wechselspiel von Licht und Farben“, schildert die Kommerner Journalistin Claudia Hoffmann im „Kölner Stadt-Anzeiger“ ihre Eindrücke.

Kaum waren Absperrung und Pylonen entfernt, reihten sich dann rund 150 Fahrzeuge aus allen Teilen Nordrhein Westfalens ein, um sich bei dem ersten markenoffenen Sommertreffen in Mechernich präsentieren zu können. „DKM meets Tuning Alliance Germany“ haben die Organisatoren zweier befreundeter Tuningclubs aus der Region, Stefan „Schrotti“ Esser und John Gorrevod, dieses neue Event genannt, das von nun an fester Bestandteil der deutschen Tuning-Szene werden soll.

Große Unterstützung hatten sie dabei in Big-Bowl-Betreiber Alexander Koser, der ihnen nicht nur eine geeignete Ausstellungsfläche zur Verfügung stellte, sondern am Veranstaltungstag selbst auch für das Catering Sorge trug.

Alufelgen, Heckschürzen, Frontspoiler-Lippen, Chiptuning und Auspuffanlagen mit mehreren Rohren waren gewissermaßen Gesetz. Airbrush-Verzierungen und Autotattoos sorgten für weitere individuelle Straßenauftritte und erste bewundernde Aha-Effekte unter den Besuchern.

Die Varianten beim zunehmend beliebten „Car Wrapping“ reichten von raffinierten Jeans-Waschungen bis hin zum extravaganten Leopardenmuster. Diese Technik schützt dabei nicht nur den Originallack vor Beschädigungen aller Art, sondern lässt sich rückstandslos wieder entfernen und schafft Raum für einen neuen „Look“.

Mit dabei war auch Alexandru Pochiscan aus Leverkusen, der seinen „Golf 3“ vor vielen Jahren für „100 Euro, fahrbereit“ erworben hat. „Ohne Innenausstattung – zwei Sitze, das war´s“, erzählte er der Journalistin Claudia Hoffmann. In der Zwischenzeit hat er wohl schon eine komplette Eigentumswohnung in sein Fahrzeug gesteckt, vermutet er. Als echter Auto-Profi gewann Pochiscan wenig später mit einer Bestzeit von 50 Sekunden sowohl den Wettbewerb im Reifenwechseln als auch den Contest im Felgenstemmen (Haltezeit: knapp drei Minuten).

Echte Hingucker waren in Mechernich dann aber nicht nur die strahlenden Sieger der „Show and Shine“-Konkurrenz, wie der blau-weiße BMW mit Renn-Fahrwerk oder der sportliche kiwigrüne VW-Polo mit Flügeltüren auf Fahrer- und Beifahrerseite, sondern auch der knuffige, da nur 3,40 Meter lange „Austin Metro“, Baujahr 1981, von Markus Rubbert aus Kall. „Sind das Kettcar-Reifen?“, unkten einige Tuning-Experten fröhlich. Das Dach des „Minis“ hat er zur Hälfte abgesägt und die Ladefläche komplett mit Holz ausgekleidet. Dort hatte er humorvoll auch einen pfiffigen Aufkleber mit dem Warnhinweis „Long Vehicle“ platziert.

Theoretisch hätten die Veranstalter am Sonntagnachmittag auch noch einen „Ratten-Pokal“ in der Hinterhand gehabt, der in Ermangelung geeigneter Kandidaten aber nicht vergeben wurde. Wem nämlich die Veredelungen, bei dem die Grenzen nach oben offen sind und Felgen zum Teil sogar mit Svarovski-Steinen oder im Extremfall sogar mit Brillanten verziert sein können, zu viel werden, der steigt auf „Rat-Tuning“ um, erläuterte Gorrevod. Das Prozedere: „Lack anschleifen, Salzwasser drüberkippen, Klarlack drauf“. Die Maxime: „Den Rost über die komplette Haube ziehen. Je heruntergekommener, desto besser“.

Die Messung der Auspuffanlagen gewann dann ein 2er Golf mit 128 Dezibel – vergleichbar mit der Geräuschkulisse beim Start eines Düsenjets. Bei dieser Gelegenheit mochte Gorrevod auch gerne mit einem Vorurteil aufräumen: „Leider werden Tuner oft mit Rasern verwechselt“, bedauerte er. Aber die meisten lieben ihr Auto sehr, dass sie erst recht vorsichtig fahren. Denn schon der kleinste Steinschlag kostet richtig Geld“.

pp/Agentur ProfiPress