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Wulf-Dietrich Simon ist tot

Stadtratsfraktionschef, Kreistagsabgeordneter und Strempter Ortsvorsteher wurde 69 Jahre alt – Zuletzt Verfasser einer Petition zur Förderung der Wahlbeteiligung

Mechernich – Die Stadt Mechernich trauert um Wulf-Dietrich Simon (69). Der Fraktionsvorsitzende im Mechernicher Stadtrat, Strempter Ortsvorsteher und Abgeordnete im Euskirchener Kreistag erlag am gestrigen Dienstag einem Krebsleiden. Wulf-Dietrich Simon wäre im September 70 Jahre alt geworden.

Die Nachricht von seinem Tode verbreitete sich rasch. Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, sein jahrzehntelanger UWV-Weggefährte Heinrich Schmitz und auch Pfarrer und Eifeldekan Erik Pühringer brachten Trauer und Mitgefühl zum Ausdruck. Wulf-Dietrich Simon hinterlässt Ehefrau Waltraud, Kinder und Enkel.

Wulf-Dietrich Simon, hier in der konstituierenden Stadtratssitzung 2014, starb am 20. Januar im Alter von 69 Jahren. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Wulf-Dietrich Simon, hier in der konstituierenden Stadtratssitzung 2014, starb am 20. Januar im Alter von 69 Jahren. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Der gebürtige Steinfelder, der in der Verwaltung von Kloster Marienborn in Zülpich arbeitete, fiel schon während der 80er Jahre durch sein ausgeprägtes bürgerschaftliches Engagement auf. Über Initiativen wie die „BIS“ (Bürgerinitiative Strempt) kam er Anfang der 90er Jahre zur Politik.

Mit Wulf-Dietrich Simon verlieren die Unabhängige Wählervereinigung, aber auch Kreis Euskirchen und Stadt Mechernich einen leidenschaftlichen und einen der profiliertesten Kommunalpolitiker. Wulf-Dietrich Simon war seit dem 16. Oktober 1994 Mitglied des Stadtrats und seit genau 15 Jahren Ortsvorsteher von Strempt, seit 2004 auch von Denrath und Heufahrtshütte und seit 2009 auch von Weißenbrunnen.

Noch am 30. September vergangenen Jahres sorgte Wulf-Dietrich Simon mit zwei Petitionen an den Düsseldorfer Landtag und den Deutschen Bundestag für Furore und breites Medienecho, in denen er die Kopplung der Parteienfinanzierung an die Wahlbeteiligung forderte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Noch am 30. September vergangenen Jahres sorgte Wulf-Dietrich Simon mit zwei Petitionen an den Düsseldorfer Landtag und den Deutschen Bundestag für Furore und breites Medienecho, in denen er die Kopplung der Parteienfinanzierung an die Wahlbeteiligung forderte. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Vor wenigen Tagen wäre Wulf-Dietrich Simon zusammen mit anderen langjährigen Ortsvorstehern geehrt worden, wenn er nicht wegen seines Gesundheitszustandes hätte der Jubilarehrung fernbleiben müssen.

In den Reihen der UWV ist die Erschütterung groß, wie Weggefährte Heinz Schmitz der Agentur ProfiPress sagte: „Obwohl wir wussten, wie schlecht es ihm zuletzt ging, sind wir von seinem viel zu frühen Tod sehr betroffen.“ Politisch wie menschlich sei Wulf-Dietrichs Tod ein schwerer Verlust.

Die beiden Brückenbauwerke mit den Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer, die seit der Einweihung im September 2013 die Bahnübergänge in Strempt ersetzen, sind unter anderem ein Verdienst des Politikers, der auch Ortsvorsteher von Strempt war. Er und die CDU-Ratsfrau Elisabeth Henk hatten das Vorhaben 1991 gemeinsam politisch angestoßen.

Noch am 30. September vergangenen Jahres sorgte Wulf-Dietrich Simon mit zwei Petitionen an den Düsseldorfer Landtag und den Deutschen Bundestag für Furore und breites Medienecho, in denen er die Kopplung der Parteienfinanzierung an die Wahlbeteiligung forderte. Damit wollte Simon die Parteien motivieren, mehr dafür zu tun und zu werben, dass die Menschen wählen gehen.

Um ungewöhnliche Einfälle war er nie verlegen, kämpfte in Bürgerbewegungen gegen Umgehungsstraßen und Mülldeponien. Im Juni 2004 berichtete sogar die Berliner Tageszeitung „taz“ darüber, dass Strempt als einziger Ort in Deutschland in einem zwar ungültigen, aber auch international beachteten Wahlgang über die EU-Verfassung abstimmte.

Die Strempter Volksabstimmung, die auf die Idee von Daniel Schily von „Mehr Demokratie e.V.”, dem Neffen von Innenminister Otto Schily, zurückging und von Wulf-Dietrich Simon ins Rollen gebracht worden war, war eine kleine Sensation und lockte Fernseh- und Radioteams in den Ort.

pp/Agentur ProfiPress