Wieder Tausende beim “Rosensonntagszug”
Wieder Tausende beim “Rosensonntagszug”
Alles lief “verkiert erömm”: Start in der Bruchgasse – 24 große Prunk- und Festwagen, 13 Fußgruppen und neun Musikkapellen waren durch das närrische Mechernich unterwegs
Nee, watt wohr datt schön: Trotz Winterwetter wurde in Mechernich so ausgelassen Straßenkarneval gefeiert wie schon lange nicht mehr. Auch wenn die Zugstrecke und der Prinz etwas kürzer als gewohnt waren und der Pastor als leibhaftiger Teufel daherkam. “Und irgendwie ging es auch noch vekiert eröm”, klagte Joachim Sprothen im “Kölner Stadt-Anzeiger”: “Ganz Mechernich stand Kopf!”
Dabei war es ganz einfach: Zugleiter Marcel Hembach und seine Mitstreiter vom Festausschuss Mechernicher Karneval (FeMeKa) ließen in diesem Jahr die “Pöppche anders erömm höppe”. Der Karnevalszug fügte sich im Kreuzungsbereich Rathergasse/Bruchgasse/Turmhofstraße zum närrischen Lindwurm, um zuerst durch die Turmhofstraße und von dort aus in Richtung Bahnhof durch die Bahnstraße zu ziehen.
Bernd Kehren schrieb in der “Kölnischen Rundschau”: “Tausende Jecke säumten trotz eisiger Kälte die Mechernicher Straßen. Von der Ehrentribüne aus kommentierte Zugleiter Marcel Hembach das närrische Geschehen. Auf seinem Traktor eröffnete der Floisdorfer Ernst Schoddel “de Zoch”. Die Küche der Prinzengarde bot sämtliche Speisen für 11,11 Euro an. Vorsitzender Heinz “Addy” Sechtem warf vom Festwagen Kamelle ins Volk.”
Die zweite Mannschaft der TuS gab sich selbstbewusst: “Enns jewönne mir, mol verliere die angere.” Blau-Gold Kommern war in Mechernich mit Festwagen und Tanzgarde vertreten, aus Euskirchen waren die “Knöppelchesmänn” vom Tambourkorps der “Lappe-Männ” ebenso mit von der Partie wie die legendären Veybachtrompeter.
Nicht weniger lautstark und ausgesprochen gut gelaunt reihten sich das Team der Firmenicher Veranstaltungshalle Ton-Fabrik und die “Echte Fründe” aus Roggendorf in den bunten Zug mit ein, in dem auch die Kommerner “Greesberger”, Strempter “Schlafmützen” und die “Blaumänn” gesichtet wurden, die sich mit “Landraff Rosenke” und der ständig steigenden Kreisumlage beschäftigten.
“Aladin im Weltmeisterwunderland” lautete das Motto der “Klöngelsbröder”. Dem Komiteewagen aus Glehn folgten die “Altstädter”, die diesmal als Chinesen unterwegs waren. Gitarre spielte Karl-Heinz Schwinning im Club der ehemaligen Mechernicher Prinzen. Dechant Erik Pühringer und seine Messdiener hatten radikal die Fronten gewechselt und geisterten als Teufelchen durch die Straßen: “Teuflische Ideen, himmlisch gut.”
In den “Rosensonntagszug”, wie das närrische Treiben in Mechernich eigenwilliger Weise genannt wird, hatten sich dieses Jahr zwei Gruppen mehr als in der vorigen Session eingereiht. 24 große Festwagen, 13 Fußgruppen und neun Musikkapellen gaben ein farbenprächtiges Bild ab. Der Fantasie in Sachen “Outfit” waren keine Grenzen gesetzt. Den schweißtreibendsten “Job” hatte sich ein hübsches Mädel aus Roggendorf ausgesucht, das als “Hänneschen” unermüdlich das Rad schlug. Derweil erfreute der 13-jährige Prinz Lucas vor allem seine noch jüngeren Untertanen. Neben Süßigkeiten warf seine jugendliche Tollität 1000 Plüschtiere unters jubelnde Volk.
(pp/Agentur ProfiPress)
Manfred Lang
19.03.2006