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Wieder Leben bei „Thater-Moden“

Pünktlich zum Münstereifeler Stadt- und Flaggenfest: Erste Übergangsgeschäfte im künftigen City Outlet eingezogen – Selbstgeschneiderte Tischwäsche und Wohnaccessoires von Jürgen Meier

Da der Dekorateur, Florist und Schneider Jürgen Meier die Tischwäsche ausnahmslos selbst schneidert, kann er auch alle gewünschten Sondergrößen anbieten. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Bad Münstereifel Eins ist sicher: Bertha Kurth, Annemie Theis, Kläre Reichow, Edith Hack und Sophie Thyrian werden bis zur Eröffnung am Freitag, also pünktlich zum Bad Münstereifeler Stadt- und Flaggenfest, wohl noch so manches Mal den Glasreiniger zur Hand nehmen. Denn die Zahl der Flaneure, die bei den ehemaligen Geschäftsräumen von „Thater Moden“ in der Münstereifeler Marktstraße ihre Nasen beim neugierigen Blick durch die Fensterscheiben anstoßen, ist groß.

„Es tut sich was in Bad Münstereifel“, stellen sie zur ihrer Freude fest, denn langsam, aber sicher erwacht die Kurstadt  aus ihrem jahrelangen „Dornröschenschlaf“. Während anderenorts mit Blick auf das geplante Outlet-Center tatkräftig im Inneren der zu renovierenden Denkmäler gearbeitet wird, räumen die fünf engagierten Damen der Trödelgruppe Iversheim bereits fleißig ihre Produkte in die Regale ein.

Sie werden bis zum Jahresende einen Teil des ehemaligen Thater-Modenhauses nutzen. Vor einigen Monaten hatten sie sich bei ihrer Suche nach einem geeigneten Ladenlokal an Bürgermeister Alexander Büttner gewandt. Der stellte postwendend die Verbindung zu den City Outlet-Investoren her, die dem dringenden Anliegen der  Ehrenamtlerinnen, die sich seit nunmehr eineinhalb Jahrzehnten den Projekten des Missionskreises Maria Rast verschrieben haben, unbürokratisch Rechnung trugen. Kostenfrei wurden die Räumlichkeiten bis Ende des Jahres für den guten Zweck zur Verfügung gestellt.

„Eine tolle Geste“, sind die Frauen sichtlich überwältigt von der Großzügigkeit der Münstereifeler City-Outlet-Investoren. Sogar die alte Ladentheke war noch vor Ort. Bis dato lagerten die zahlreichen Spenden, die Missionskreis-Leiterin Thyrian und ihre Mitstreiterinnen zusammengetragen haben und die sie in der Regel auf Flohmärkten veräußern, im Iversheimer Pfarrheim. Doch dessen Kapazitäten stießen allmählich an ihre Grenzen. Dank der Hilfsbereitschaft der Münstereifeler Bürger und nicht zuletzt den regelmäßigen Stricktreffen am Mittwoch kommen immer neue Waren hinzu.

Der Verkaufserlös der Sachen kommt den Kinderzentren von Schwester Vitoria in Brasilien zugute, in denen mehreren Hundert Kinder und Jugendliche täglich Verpflegung, schulische, medizinische und berufliche Hilfestellung erfahren. Seit drei Jahren unterstützt die Trödelgruppe auch das Projekt „Zukunft für Kinder in Sierra Léone“, das zu den ärmsten Ländern Afrikas gehört. Die Schwestern der einheimischen Ordensgemeinschaft „Our Lady of Visitation“ in der Diözese Bo helfen, wo die Not am größten ist, in den ärmsten Familien.

Ungezählte Kisten haben die Ehrenamtlerinnen in den vergangenen Tagen geschleppt. In den Schaufenstern, Nischen und Regalwänden von „Ex-Thater-Moden“, einem von rund 30 Objekten des künftigen City Outlet Bad Münstereifel, sind allerhand Sammeltassen, Sektkelche, Bügeleisen, Kaminbestecke und Bilderrahmen dekorativ arrangiert worden.

„Wir bekommen teilweise so noble Spenden herein, da legen sogar wir die Ohren an“, sagt Edith Hack, einer der Frauen, begeistert, während sie einige wertvolle mundgeblasene Bleikristallgläser aus der Zeitungspapier-Verpackung rollt. Auch versilberte Bestecke und komplette Porzellanservices der Marken Hutschenreuther oder Rosenthal sind unter den Verkaufsartikeln.

Gleich nebenan freut sich Geschäftsmann Jürgen Meier über die neuen Nachbarinnen. Seit Anfang des Monats bietet der Reckerscheider dort edle, selbst geschneidert Tischwäsche und hochwertige Wohnaccessoires an.

Innerhalb kürzester Zeit hat der passionierte Dekorateur, Florist und Schneider in Personalunion den rechten Teil des ehemaligen Modegeschäftes sehr ansprechend und wohnlich gestaltet.  Hier kann man nach Herzenslust stöbern und fündig werden. Die handgedruckten Stoffe und attraktiven Einrichtungsgegenstände kommen hier zumeist aus Italien.

Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Christel Reimus, einer ausgewiesenen Expertin mit vier Jahrzehnten Erfahrung im renommierten Porzellanhaus „Franzen“ auf der Düsseldorfer Königsallee, legt Jürgen Meier großen Wert auf die individuelle Beratung seiner Kunden. Die Tischwäsche schneidert er übrigens ausnahmslos selbst, so dass auch Sondergrößen für ihn kein Problem darstellen.

Für ihn ist die Chance, seine Produkte jetzt in einem festen Ladenlokal statt wie bisher von zu Hause aus vertreiben zu können „ein schönes Experiment“. „Mal schauen, wie es sich etabliert. Vielleicht werde ich im neuen Jahr dann dauerhaft über das Betreiben eines Geschäftes nachdenken.“

Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Öffnungszeiten Basar „Missionskreis Maria Rast“: Mittwoch bis Samstag 10.30 bis 18 Uhr sowie an den verkaufsoffenen Sonntagen in der Zeit von 13 bis 18 Uhr. Öffnungszeiten „Tischwäsche-Stoffe-Anfertigung Jürgen Meier“: Dienstag bis Freitag, von 10.30 bis 18 Uhr, samstags von 10.30 bis 14 Uhr sowie an den verkaufsoffenen Sonntagen von 13 bis 18 Uhr.