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Wie eine große Familie

Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Mechernich und Nyons – Verschwisterungsvertrag erneuert – An das Wirken von Wolfgang Müller und Girard Muzard erinnert – Tom Krey hielt Protagonisten auf Gemälden fest

Mechernich – „Als Wolfgang Müller sich 1964 auf den Weg machte, die Animositäten zwischen Deutschen und Franzosen beizulegen und die Verantwortlichen in Nyons von der Aufrichtigkeit seiner Idee der Aussöhnung und Annäherung zwischen dem französischen und deutschen Volk zu überzeugen, kannte er in Nyons noch niemanden, und schon gar hatte er dort keine Freunde“, erklärte Wilfried Hamacher, Vorsitzender des Freundeskreises Mechernich-Nyons beim Festakt. Doch in Daniel Muzard habe er einen Verbündeten für sein Vorhaben und schließlich auch einen Freund in Nyons gefunden.

Unter lautem Beifall zeigten die beiden Bürgermeister Pierre Combes (l.) und Dr. Hans-Peter Schick die neue Partnerschaftsurkunde. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Auf der Freundschaft der beiden Männer gründet die Städtepartnerschaft zwischen Mechernich und Nyons. Deren 50-jähriges Bestehen wurde nun mit einem großen Festakt in der Aula des Gymnasiums Am Turmhof (GAT) gefeiert. „Freundschaften muss man sich erarbeiten, Freundschaften muss man aber auch pflegen“, so Hamacher, der auf die vielfältigen persönlichen Beziehungen hindeutete, die sich in den vergangenen 50 Jahren zwischen vielen Deutschen und Franzosen entwickelten.

Andreas Sack (l.) und Wilfried Hamacher, Vorsitzender des Freundeskreises Mechernich-Nyons. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Chantal Gougouzian, Vorsitzende des Comité de Jumelage Nyons, sagte: „Unsere Partnerschaft ist mehr als ein Verein. Sie ist wie eine große Familie, in der Freude und Leid geteilt werden.“

Die Bürgermeister Dr. Hans-Peter-Schick (Mechernich) (v.l.), Pierre Combes (Nyons) und Jacek Pauli (Skarszewy) demonstrierten Partnerschaft. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Sie hob den 2004 wiederbelebten Schüleraustausch zwischen den beiden Städten hervor: „Jedes Jahr sind es etwa 50 Schüler aus beiden Ländern, die voller Erwartung an diesen Begegnungen teilnehmen. Sowohl in kultureller und sprachlicher Hinsicht als auch in Bezug auf das Familienleben und die Freizeitgestaltung sind sie ein voller Erfolg, und nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Begleiter und die Familien.“ Seit 1965 haben mehr als 1000 Schüler am Austausch teilgenommen, berichtete Hamacher.

Chantal Gougouzian, Vorsitzende des Comité de Jumelage Nyons. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Als Zeichen der Freundschaften unterzeichnete der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und sein Amtskollege Pierre Combes aus Nyons einen Vertrag mit dem Versprechen, den Verschwisterungsbund zu erneuern und zu vertiefen. Schick erklärte: „Gleichwohl gibt es Stimmen, die fragen, ob Städtepartnerschaften nicht mittlerweile altmodisch und unzeitgemäß sind.“ Seine Antwort laute: „Nein. Ein klares und entschiedenes Nein!“ Sie seien ein Zeichen für Beständigkeit und Treue. „Es geht um bleibende Kontakte und Freundschaften zwischen Menschen, bis hin zu Beziehungen und Liebesbanden, die in 50 Jahren aus der Städtepartnerschaft Mechernich-Nyons erwachsen sind.“

Der Künstler Tom Krey (2.v.l.) hatte die Protagonisten auf Leinwand festgehalten. Die Porträt-Gemälde macht Krey der französischen Delegation zum Geschenk. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Pierre Combes erinnerte unter anderem an die „weitsichtigen Männer“ Müller und Muzard: „Ich glaube, dass diese Männer, die so heldenhaft zum Wohle der Menschheit gehandelt haben, Bewunderung und Respekt verdienen.“ Es habe viel Mut und Überzeugungskraft dazu gehört, die Gemeinderäte und die Bevölkerung von ihrem Vorhaben zu überzeugen – „immer die Zukunft und den Frieden vor Augen“.

Günter Hochgürtel unterhielt im Foyer mit Liedern auf Französisch sowie Eifeler Platt. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Besonders in Erinnerung gerufen wurde das Engagement von Daniel Muzard und Wolfgang Müller, der damals als Studienrat am Gymnasium Am Turmhof wirkte. Der 94-Jährige konnte aus Altersgründen nicht persönlich am Festakt teilnehmen, ließ allerdings durch seinen Sohn Dr. Gerald Müller seine Freude und seinen Dank über die noch immer bestehende Partnerschaft ausrichten.

Die Big Band „GAT The Sound“ umrahmte den Festakt mit Musik. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Kaum eine andere deutsche Stadt von der Größe Mechernichs pflege so viele Aktivitäten mit der Partnerstadt, betonte Andreas Sack, der durch den Abend führte. Der Mechernicher Künstler Tom Krey überreichte den Gästen Gemälde von Combes, Gougouzian und Girard sowie Dr. Gerald Müller ein Portrait seines Vaters. Ein Überraschungsgeschenk für die Gäste, die von nichts wussten und Kreys Beitrag zum Partnerschaftsjubiläum tief bewegt entgegennahmen. Die Gemälde sind noch bis zum Gegenbesuch der Mechernicher Delegation in Nyons im August in der Galerie am Rathaus zu sehen.

Die Weltjugendtags-Gruppe sorgte dafür, dass alle Gäste mit Getränken versorgt waren. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Nach dem Festakt bot das Foyer des Gymnasiums noch Raum zum Austausch. Hatte zuvor bereits die Big Band „GAT the Sound“ für musikalische Begleitung gesorgt, war nun Günter Hochgürtel an der Reihe, der mit Liedern auf Eifeler Platt und Französisch unterhielt, Unterdessen versorgte die Weltjugendtags-Gruppe die Gäste mit Speis und Trank.

pp/Agentur ProfiPress