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Volksbank macht zu

Volksbank macht zu
Euskirchener Institut schließt Filialen in Mechernich-Bleibuir und Schuld – “Nicht mehr wirtschaftlich” – Bleibuirer Bankangestellte werden zum 29. Oktober in die Volksbank-Euskirchen-Fillialstelle in der Kölner Straße in Kommern versetzt
Mechernich-Bleibuir – Ziemlich genau 25 Jahre ist es her, seit die alte und traditionsreiche Raiffeisenbank Bleiberg mit Sitz in Mechernich-Bleibuir um ihre Eigenständigkeit kämpfte. In einer Fusionsversammlung in der Jugendhalle Bergbuir holten sich die damals agierenden Bankvorstände und Aufsichtsräte noch eine glatte Abfuhr der Genossen für ihre Verschmelzungsabsichten mit der Raiffeisenbank Veytal in Kommern ab.
Die angestrebte Fusion gelang erst in einem zweiten Anlauf im Saal des Eifeler Hofes in Mechernich-Bleibuir, zu deren Besuch Fusionsbefürworter eigens motiviert worden waren – und mit reichlich Vollmachten “verhinderter” Bankmitglieder ausgestattet.
Traditionsreiche “Raiba Bleiberg”
wurde unbedeutende Zweigstelle
Damit war das Schicksal der Raiffeisenbank Bleiberg besiegelt. Die einstige Hauptstelle in Bleibuir wurde zunächst zur Zweigstelle der damals vom Namen her neu gebildeten “Raiffeisenbank Mechernich” mit Hauptsitz in Kommern. Jetzt wird die einstige “Raiffeisenbank Bleiberg” in Mechernich-Bleibuir ganz geschlossen.
Platzhalterin im Kernort Mechernich war bereits vor 25 Jahren die Volksbank Mechernich, die ihrerseits längst in der Volksbank Euskirchen aufging, wie auch die aus Bleiberg und Veytal gebildete “Raiffeisenbank Mechernich”. Die von Fusion zu Fusion auf heute 60 000 Kunden angewachsene Volksbank Euskirchen, deren Geschäftsbereich mittlerweile vor den Toren der Kaiserstadt Aachen beginnt und bis Rheinland-Pfalz hineinreicht, schließt ihre Nebenstelle in Mechernich-Bleibuir wie auch die Filiale im rheinland-pfälzischen Schuld aus wirtschaftlichen Gründen.
Die “Kölnische Rundschau” schreibt: “Betroffen von der Maßnahme, von der sich die Bank laut Vorstandsmitglied Hans Jürgen Lembicz Kosteneinsparungen in nicht bezifferter Höhe erhofft, sind rund 3000 Kunden.” Ihnen wirft die Bank laut Presseberichten vor, sie hätten die Zweigstellen in Bleibuir und Schuld “bei weitem nicht so oft frequentiert, wie man das annehmen könnte”. Viele seien außerdem auf Homebanking am Computer umgestiegen.
“Unfallverhütung und
Überfallprävention kosten”
Lembicz: “In Bleibuir sind pro Tag durchschnittlich elf Kassenposten angefallen.” Viele Bankkunden aus Bleibuir wickelten bereits heute ihre Bankgeschäfte in Mechernich ab. In Schuld würden im Schnitt nur fünf Kastenposten anfallen. Das seien zu wenige, um die Zweigstelle angesichts steigender Anforderungen an den “Brandschutz”, an “Unfallverhütungsvorschriften” und “Überfallprävention” zu halten, zitiert die “Rundschau” die Volksbank Euskirchen.
“Allein die Kosten für eine EDV-Leitung liegen bei 2000 Euro im Monat. Daneben sparen wir natürlich Miete und Investitionskosten, die in den nächsten Jahren angefallen wären.” Hohe Investitionen in den Ausbau der kleinen Bankstellen seien wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten. Die Mitarbeiter der beiden Zweigstellen werde man in den Filialen an der Hardtbrücke und in Kommern einsetzen. “Personal wird nicht eingespart”, sagte Lembicz.
Mit Verweis auf Online-Konten und Telefon-Banking erklärte die Bankführung in Euskirchen der Presse, “Kleinstfilialen” seien “nicht mehr sinnvoll”. Die Kundschaft der Volksbank Euskirchen könne sich “bundesweit” an den “zahlreichen Geldausgabeautomaten und Kontoauszugsdrucker der genossenschaftlichen Banken kostenfrei” bedienen.
Die “Kölnische Rundschau” schreibt weiter: “In einem Brief an die Kunden merken Vorstandsmitglied Hans Jürgen Lembicz und Vorstandssprecher Hans Gatz an, dass die Volksbank Euskirchen nach der Zusammenlegung der Geschäftsstellen in der Region über 14 Geschäftsstellen und weitere SB-Stellen verfüge, an denen die 60 000 Volksbank-Kunden ihre Bankgeschäfte abwickeln können.”
Der “Kölner Stadt-Anzeiger” schreibt: “Ab November sind die beiden Volksbank-Filialen in Bleibuir und im rheinland-pfälzischen Schuld geschlossen. Darüber wurden die Kunden in einem Brief des Geldinstituts informiert. Als Grund wird unter anderem die fehlende Wirtschaftlichkeit der Filialen genannt.”
Die Volksbank verspricht:
“Kontonummern bleiben gleich”
“Insgesamt nimmt in letzter Zeit die Frequenz der Kunden in den kleinen Geschäftsstellen so stark ab, dass wir uns gezwungen sehen, uns dem Trend der Kundenbedürfnisse anzupassen, auch wenn dies für einige Kunden einen weiteren Weg zur nächsten Geschäftsstelle zur Folge hat”, heißt es in dem Schreiben der Volksbank-Verantwortlichen.
Der Journalist Michael Greuel schreibt: “Für Kunden, die derzeit in Bleibuir betreut werden, stehen ab November Berater in der Volksbank-Filiale in Kommern (Kölner Straße 55) zur Verfügung. Die Kunden aus Schuld können den Service in der Geschäftsstelle in Hardtbrücke (Hardtbrücke 8) wahrnehmen. Die persönlichen Kontodaten, wie Kontonummer einschließlich der PIN für die Debitkarten und die Bankleitzahl, bleiben indes unverändert. Zudem ist die Zusammenlegung der Filialen nicht mit Personalentlassungen verbunden, versichert die Volksbank.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

14.09.2010