VfL Kommern meldet Regionalliga-Team ab
Ein Jahr nach dem sensationellen DFB-Pokalknüller steht der Verein ohne seine erfolgreiche Frauenmannschaft da
Doch schon bei den beiden Trainingseinheiten im Juni kristallisierte sich heraus, dass die Anzahl der Regionalliga-tauglichen Spielerinnen nicht ausreicht. Ende Juni erreichten den Vorstand zehn „prophylaktische“ Abmeldungen. „Prophylaktisch“ hieß nach Aussage der Spielerinnen, dass sie bei einer genügend großen Anzahl Regionalliga-tauglicher Spielerinnen ihre Kündigungen zurückziehen würden.
Wie der VfL Kommern in seiner Pressemitteilung betont, seien seitens des Vorstandes unzählige Gespräche mit den Spielerinnen geführt, ein neuer Trainer vorgestellt und Trainingsangebote gemacht worden. Jedoch habe sich bis Ende August keine dieser Spielerinnen wieder angemeldet.
Vor dem ersten Spieltag sei die Ernüchterung groß gewesen: Alle ehemaligen Spielerinnen der ersten Damenmannschaft hätten sich geweigert, für den VFL Kommern zu spielen. Trotzdem wurde eine Mannschaft zum ersten Spiel nach Ibbenbüren gesendet, welche sich „hervorragend verkauft“ habe. „Um diese »willigen« Spielerinnen nicht sofort in dieser Klasse zu verheizen, hat sich der Vorstand zu der obigen Maßnahme entschlossen“, begründet der Verein seinen Schritt. Seit 2008 spielten die Kommerner Fußballerinnen in der Regionalliga West, der dritthöchsten Spielklasse im deutschen Frauenfußball
Bereits im Mai hatte der VfL-Vorstand eine bittere Pille schlucken müssen, als ihn die Kündigung von Trainerin Diana Werner erreichte. Unter ihrer Fittiche hatten die Kommerner Regionalliga-Fußballerinnen für eine kleine Sensation in der ersten DFB-Pokalrunde im August vergangenen Jahres gesorgt: Das Werner-Team besiegte den Zweitligisten 1. FC Köln mit 2:1 nach Verlängerung und zog vollkommen überraschend in die zweite DFB-Pokal-Hauptrunde ein. Gegen den mehrfachen deutschen Meister 1. FFC Frankfurt musste man sich dann aber 0:6 geschlagen geben. Rund 1.000 Zuschauer hatten das Spiel am 11. September im Kommerner Wälschbachstadion verfolgt.
pp/Agentur ProfiPress