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Verstehbar und realistisch

Wie die Kunst, so der Künstler: Pavle Perovic demonstriert in der Mechernicher „Galerie im Rathaus“ Stil – Früherer Freiheitskämpfer dankt: „Ich war auch ein Flüchtling und bin hier freundlich aufgenommen worden“ – Bildergeschenk an Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und die Bevölkerung

Mechernich – Verstehbare, realistische, szenische Malerei – das ist das Genre von Pavle Perovic. In der Mechernicher „Galerie im Rathaus“ zeigt der autodidaktische Künstler, Weltbürger und Freiheitskämpfer jetzt 31 mittel- bis großformatige Arbeiten, die allesamt 2014 und 2015 in seinem früheren Atelier in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat entstanden sind.

Der Journalist Stefan Lieser hat die Vernissage am Freitagabend im Erdgeschoss der Mechernicher Stadtverwaltung für die Tageszeitungen „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Kölnische Rundschau“ sowie für den Mechernicher „Bürgerbrief“ besucht.

Den Besuchern seiner Vernissage am Freitagabend im Erdgeschoss der Mechernicher Stadtverwaltung, der so genannten „Galerie im Rathaus“,  gab Pavle Perovic ein Ständchen auf der Gitarre. Foto: Stefan Lieser/ pp/Agentur ProfiPress
Den Besuchern seiner Vernissage am Freitagabend im Erdgeschoss der Mechernicher Stadtverwaltung, der so genannten „Galerie im Rathaus“, gab Pavle Perovic ein Ständchen auf der Gitarre. Foto: Stefan Lieser/ pp/Agentur ProfiPress

Er schreibt: „Schwarzer Anzug, weißes Einstecktuch: So wie sich Pavle Perovic bei der Vernissage als Malerfürst á la Markus Lüpertz präsentiert, inszenieren sich wenige Künstler. Das stilvolle Outfit ist Programm des 1952 in Zadar an der dalmatischen Küste in Kroatien geborenen Künstlers.“ Eine Erinnerung an seine Mutter, die dem jungen Pavle einst mit auf den Weg gab: „Wenn Du Arzt oder Architekt wirst, kannst Du auch in Jeans rumlaufen, wenn nicht, musst Du ordentlich angezogen sein!“

Tatsächlich verleiht die elegante Erscheinung den Arbeiten ihres Schöpfers eine feierliche Aura: Er zeigt Kunst, die Respekt erzeugt, seine Performance ist zielsicher. Zu soliden Werken präsentierte der Maler, der auch Sänger ist, am Freitagabend einmal mehr eigene Lieder mit eigener Stimme und zur selbst gezupften Gitarre.

Dass auch Spaßmacher und Unterhaltungskünstler einmal traurig aus der Wäsche gucken dürfen, bringt Pavle Perovics Gemälde „Der traurige Clown“ zum Ausdruck, links Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Foto: pp/ProfiPress
Dass auch Spaßmacher und Unterhaltungskünstler einmal traurig aus der Wäsche gucken dürfen, bringt Pavle Perovics Gemälde „Der traurige Clown“ zum Ausdruck, links Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Foto: pp/ProfiPress

Lieser: „Perovic lacht, doch dem Elternhaus verdankt er noch mehr als den Wert eines gepflegten Auftretens: »Ich bin Autodidakt, meine Eltern haben mich damals gefördert.« Seit dem 12. Lebensjahr malt er und hat es da zu einer Könnerschaft gebracht, die ihres gleichen sucht. Technisch perfekt, realistisch exakt, abbildhaft und erzählend sind seine Bilder. „Wer sie sieht, weiß sofort, um was es geht. Man muss nichts erklären“, sagte Franz Kruse, der Kurator der „Galerie im Rathaus“, bei seiner Begrüßung. Perovics Bilderschau sei die 17. Ausstellung in der Mechernicher Rathausgalerie. Zu sehen sind sowohl altmeisterlich vor dunkel monochromen Hintergrund gemalte meist melancholische Porträts, wie Landschaftsmalerei oder auch großformatige Bilderzählungen: „Tante Emma Laden“ ist etwa eine Reminiszenz an vergangene Zeiten. Am „Dalmatinischen Haus“ ist der Putz zum Teil abgebröckelt, die Fassade hat Einschusslöcher. Doch durch die Eingangstür fällt der Blick auf eine idyllische Landschaft in schwerem Rahmen im Zimmer dahinter. Gleich zweimal taucht ein großer Schimmel auf. „Ein Lieblingsmotiv meiner Frau“, so der Künstler. In „Das weiße Pferd und der Künstler“ (2,50 mal 2 Meter) ist Perovic selbst auf einem Stuhl sitzend von hinten zu sehen: Der Künstler betrachtet das in der Mechernicher Galerie ebenfalls hängende ähnlich großformatige Bild nur des Pferdes, das an einer fiktiven Galeriewand hängt. Ein Schönheitsideal, sein Werk.

Obwohl die Ausstellung mit 31 zum Teil großformatigen Werken des aus Kroatien stammenden und lange in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat wirkenden Künstlers noch bis einschließlich 23. Dezember dauert, überreichte er schon zur Vernissage Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ein Bild zum dauerhaften Verbleib im Mechernicher Rathaus.  Foto: Stefan Lieser/ pp/Agentur ProfiPress
Obwohl die Ausstellung mit 31 zum Teil großformatigen Werken des aus Kroatien stammenden und lange in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat wirkenden Künstlers noch bis einschließlich 23. Dezember dauert, überreichte er schon zur Vernissage Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ein Bild zum dauerhaften Verbleib im Mechernicher Rathaus. Foto: Stefan Lieser/ pp/Agentur ProfiPress

In einigen bemerkenswerten Zeichnungen versucht Pavle Perovic Zeit und Vergänglichkeit darzustellen. Zu sehen sind sich selbst am Strand überlassene Boote, die in Wind und Wetter nach und nach zerfallen, die Beplankung springt auf, nur noch die Rumpfstruktur ist erkennbar. Wer da Assoziationen zu am Mittelmeerstrand liegenden Flüchtlingsbooten hat, dem widerspricht der Künstler nicht.

Perovic ist es als jahrzehntelang im Ausland wirkender Freiheitskämpfer für seine kroatische Heimat gewohnt, Position zu beziehen und so äußert er sich verbal und in seiner Kunst immer wieder zu religiösen Themen, zu Einsamkeit und Verzweiflung.

Pavle Perovic zeigt Kunst, die Respekt erzeugt, und präsentiert als Performance eigene Lieder mit eigener Stimme zur selbst gezupften Gitarre. Foto: Stefan Lieser/ pp/Agentur ProfiPress
Pavle Perovic zeigt Kunst, die Respekt erzeugt, und präsentiert als Performance eigene Lieder mit eigener Stimme zur selbst gezupften Gitarre. Foto: Stefan Lieser/ pp/Agentur ProfiPress

„Ich war auch Flüchtling, und bin hier herzlich aufgenommen worden“, sagte Perovic am Freitagabend. Seit 1973 lebt er mit seiner Frau Anna Maria in Köln und hat einen Sohn. Fast fünf Jahre lang arbeitete er in der Zikkurat, wo er zusammen mit seinem Künstlerkollegen und Landsmann Ante Milas den Bilderzyklus „Die 14 Apostel“ schuf, der inzwischen auf Ausstellungsreise durch Europa unterwegs ist. Die um Judas und Paulus erweiterte Reihe der eigentlich „Zwölf Apostel“ wird derzeit in Madrid gezeigt, und soll am Ende in Rom versteigert werden. Einen Teil des Erlöses erhält Papst Franziskus. „Diese Serie und die Zusammenarbeit mit Ante Milas waren eines der schönsten Ereignisse in meinem Leben“, so Perovic. Die Ausstellung „Malerei“ von Pavle Perovic ist in der „Galerie im Rathaus“ in Mechernich bis zum 23. Dezember während der Öffnungszeiten der Verwaltung zu sehen: montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr, donnerstags zusätzlich von 14 bis 18 Uhr.

Bildtheater und Spielerei mit dem Motiv: Der Künstler Pavle Perovic zweifach vor dem „weißen Pferd“, einem Lieblingsmotiv seiner Frau Anna Maria. Foto: Stefan Lieser/Rheinische Redaktionsgemeinschaft/pp/Agentur ProfiPress
Bildtheater und Spielerei mit dem Motiv: Der Künstler Pavle Perovic zweifach vor dem „weißen Pferd“, einem Lieblingsmotiv seiner Frau Anna Maria. Foto: Stefan Lieser/Rheinische Redaktionsgemeinschaft/pp/Agentur ProfiPress

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