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Unfall: Prinz lebt dank Blutkonserven

Unfall: Prinz lebt dank Blutkonserven
Zülpicher Narrenoberhaupt Jürgen I. (Hauf) ist Blutspender aus Überzeugung – Einst brauchte er selbst nach einem schweren Verkehrsunfall Spenderblut – Jetzt ruft er selbst zum gemeinnützigen Aderlass am Dienstag, 18. Januar, 15.30 Uhr in die Realschule Blayer Straße
Zülpich – “Ejal wat kütt, mer maache mett” lautet in etwa das Motto des neuen Zülpicher Karnevalsprinzen Jürgen I. (Hauf). Die Devise kommt nicht von ungefähr, denn der Narrenregent hat selbst schon eine ganze Menge mitgemacht. Und nicht alles war lustig. Zum Beispiel ein schwerer Verkehrsunfall, nach dem der junge Jürgen Hauf operiert werden musste und auf Bluttransfusionen angewiesen war.
“Ohne Blutkonserven würde ich heute nicht hier stehen”, verriet der römerstädtische Prinzregent jetzt vor Medienvertretern. Anlass war sein öffentlicher Aufruf zur kollektiven Blutspende am kommenden Dienstag, 18. Januar, von 15.30 Uhr bis 20 Uhr in der Realschule, Blayer Straße 5.
Dort setzt der 53-jährige Prinz Karneval die Zülpicher Tradition der “Prinzenblutspende” fort, zu der das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen, dessen Zülpicher Ortsverein und die Römerstadt Zülpich nun schon seit einigen Jahren gemeinsam aufrufen.
Der “echte Zölleche Jong” Jürgen Hauf will als regelmäßiger Blutspender mit gutem Beispiel vorangehen und zusammen mit den Präsidenten der fünf vaterstädtischen Karnevalsvereine möglichst viele Zülpicher motivieren, auch die Ärmel zum lebensrettenden Aderlass hochzukrempeln.
So sind auch diesmal wieder beispielgebend mit von der Partie Ralf Esser, der Präsident der “Blauen Funken”, Gerd Wallraff, Präsident der “Hovener Jungkarnevalisten”, Günter Esser, Chef der “Zölleche Öllege”, Erwin Hahn, Oberhaupt der KG “Links on rechts von de Römerallee” und Horst Wachendorf, Präsident der Prinzengarde.
Gerne und erfolgreich setzen sich die Zülpicher Narren seit Jahr und Tag im Verein mit Stadt und Rotem Kreuz dafür ein, gerade Erstspender zu mobilisieren. Lothar Henrich, der stellvertretende Vorsitzende des Roten Kreuzes in der Stadt Zülpich: “Ich habe die Hoffnung, dass dadurch auch andere Vereine ihre Mitglieder zur Blutspende aufrufen, denn es gibt nach wie vor zu wenig Spender.”
Viele Menschen, die einst anlässlich der Zülpicher “Prinzenblutspende” erstmals von ihrem lebensrettenden Blut abgaben, tun das inzwischen regelmäßig, weil sie erkannt haben, dass Blutspenden ein Akt der Mitmenschlichkeit und Solidarität sind.
Wie der Zülpicher Rotkreuz-Gemeinschaftsleiter Thomas Heinen berichtete, spenden in Zülpich ungefähr drei Prozent der Bevölkerung Blut. Zum Vergleich nennt er den Wert von 80 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung, die irgendwann einmal im Laufe ihres Lebens auf Bestandteile aus Blutspenden angewiesen seien. Sei es nach einem Unfall oder einer Operation, sei es therapeutisch beispielsweise wegen einer Krebs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen wirbt seit Jahren um Blutspenden gerade in Ferienzeiten und anlässlich zu Festzyklen wie dem rheinischen Karneval, weil dann die Spenderbereitschaft nachlässt. Thomas Heinen: “Gerade zu den Feiertagen und in der Urlaubszeit werden Blutkonserven immer wieder knapp, dadurch müssen manchmal sogar wichtige Operationen verschoben werden.”
Die römerstädtischen Karnevalisten seien daher ein großes Vorbild, so Heinen. Ebenso wie die Zülpicher Schützen, die auch regelmäßig zu öffentlichen und publikumswirksamen Blutspenden aufrufen: “Da wird nicht lange geredet, die sind einfach zur Stelle!”
“Investierten” muss der potenzielle Blutspender ungefähr zwei Stunden Zeit, vom Einchecken über die Registrierung, Untersuchung und die eigentliche Blutspende bis hin zum obligatorischen Imbiss, den das Rote Kreuz in Zülpich wie anderswo im Kreis Euskirchen stets am Rande seiner Blutspendetermine reicht. Mit der Untersuchung, so Thomas Heinen, sei faktisch auch ein kostenloser Gesundheitscheck verbunden.
Blut spenden können alle 18- bis 72-Jährigen, Frauen bis zu viermal, Männer bis zu sechsmal im Jahr. Nach Absprache mit einem Arzt kann man auch über das angegebene Alter hinaus Blut spenden. Erstspender dürfen maximal 68 Jahre alt sein und müssen – ebenso wie alle anderen Erstspender – ihren Personalausweis mitbringen.
Vor dem lebensrettenden Aderlass sollte ausreichend gegessen und getrunken werden. “Dann verträgt man die Blutspende auch gut”, so Thomas Heinen. Das erfahrene Verpflegungsteam des Rotkreuz-Ortsvereins Zülpich will zur “Prinzenblutspende” mit einem ebenso leckeren wie nahrhaften Büffet aufwarten.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

10.01.2011