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UNESCO: Hellenthal vorbildlich

UNESCO: Hellenthal vorbildlich
Vereinte Nationen zeichneten die Eifelgemeinde für Nachhaltigkeit in der Gemeindeentwicklung aus – Ehrung für das Engagement von 80 “ganz normalen” Bürgern – Zusammenarbeit mit Gemeindeverwaltung, die Interessen nachkommender Generationen berücksichtigt
Hellenthal – 80 Hellenthaler haben unentgeltlich zusammen mit der Gemeindeverwaltung ein Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Heimatgemeinde erarbeitet und setzen es kontinuierlich um. Das hat der Kommune am Dienstagabend eine Auszeichnung der UNESCO beschert: Hellenthal ist nun “Offizielle Gemeinde der Weltdekade der Vereinten Nationen zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung”.
Bei der nachhaltigen Gemeindeentwicklung wird vor allem an die nachfolgenden Generationen gedacht. “Ich habe diese Auszeichnung stellvertretend entgegengenommen für alle, die daran mitgearbeitet haben”, betonte Manfred Ernst, der Hellenthaler Bürgermeister. Professor Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UNESCO, sagte bei der Verleihung in der 8600-Seelen-Gemeinde: “Hellenthal ist eine lernende Region, die sich kontinuierlich weiterentwickelt und dabei alle einbezieht.”
Ihm sei aufgefallen, dass die Bürger “ungeheuer viel” über die regenerative Energiegewinnung wüssten und bezeichnete Hellenthal als vorbildlich. Für eine lebenswerte Zukunft sei ein Geisteswandel in aller Welt nötig – und Bildungsmöglichkeiten, die Freude an neuen Erkenntnissen und Lust auf ein Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit machten. “Diesem Konzept hat sich die Gemeinde Hellenthal verschrieben”, so der Vorsitzende.
Dabei ist die Sonnenenergie ein besonderes Steckenpferd der Hellenthaler. So spielt die Eifelgemeinde in der Solarbundesliga mit, einem bundesweiten “sportlichen” Vergleich in Sachen Sonnenergie engagierter Kommunen.
In Nordrhein-Westfahlen steht Hellenthal auf Platz 21, berichtete Hartmut Klein – einer der sich in vier Arbeitskreisen engagierenden 80 Bürger. Und im Kreis Euskirchen sei Hellenthal in der Solarbundesliga die Nummer 1. “Und diesen Platz geben wir so schnell nicht wieder her, es ist noch viel Platz auf den Hellenthaler Dächern”, so Klein.
Zu den bereits mit einer Photovoltaikanlage zur Solarstromerzeugung bestückten Dächern gehört auch die Hellenthaler Hauptschule, in der die Verleihung stattfand. Mit Blick auf die Anzeigetafel der in diesem Jahr gesammelten Stromleistung sagte Bürgermeister Manfred Ernst: “Seit gestern haben wir schon die Gewinnprognose überschritten. Alle zusätzlichen Erträge in diesem Jahr gehen eins zu eins an die Gemeinde!”
Aber nicht nur über umweltfreundliche Energiegewinnung und Energiesparen haben sich die Hellenthaler Gedanken gemacht, auch wenn diese Themen direkt vor der Verleihung in zwei Vorträgen besonders behandelt wurden. Ebenso haben die Bürger zusammen mit der Verwaltung zahlreiche Aktionen zu naturverträglichem Tourismus, Handel, Verkehr, Kultur und Brauchtum ersonnen und auch bereits umgesetzt.
Gerhard de Haan: “Wir wollen sichtbar machen, dass es so viele Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung in Hellenthal gibt.” Dazu überreichte der Vertreter der Vereinten Nationen dem Hellenthaler Bürgermeister Ernst als Zeichen Urkunde, Stempel, Flagge und Plakette der UNESCO. Für die Dauer von zwei Jahren ernannten die Vereinten Nationen Hellenthal, neben Frankfurt am Main als einzige weitere Kommune in Deutschland, zur Gemeinde der Weltdekade. Bei anhaltendem Engagement könnte es zu einer weiteren Auszeichnung Hellenthals kommen, sagte de Haan.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

27.10.2008