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Unabhängiger Architekt: “Rathaus-Sanierung kostet fünf Millionen”

Unabhängiger Architekt: “Rathaus-Sanierung kostet fünf Millionen”

Rathaus-Gremium untersucht alle Möglichkeiten – Transparente und öffentliche Entscheidung im Stadtrat
Die aus Spitzenvertretern von Rat und Verwaltung gebildete Ar­beitsgruppe “Rathaus” hat inzwischen mehrfach getagt. In dem aus Vertretern aller Parteien zusammengesetzten Gremium zeichnet sich eine deutliche Meinung für einen Rathausneubau ab.
“Entschieden wird aber nicht in diesem Arbeitsgremium, sondern im Stadtrat”, konstatierte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick im Gespräch mit dem “Bürgerbrief”: “Und zwar in aller Öffentlichkeit und Transparenz.”
Nach Abschluss der Voruntersuchung durch das Rathaus-Gremium soll sich der Stadtrat in seiner Gesamtheit in mehreren Stufen eine abschließende Meinung über Sanierung oder Neubau bilden. Und im Falle eines Neubaus über dessen Standort und schließlich nach der Standortentscheidung über die konkreten Pläne. Vermutlich wird die Stadt dann eine Art Architektenwettbewerb durchführen müssen.Die Arbeitsperiode des vom Stadtrat eingesetzten Rathaus-Gremiums begann mit einer eingehenden Besichtigung der Rathaus-Hauptgebäu­de vom Keller bis zum Speicher. Dabei wurden zahlreiche Gefahren, Mängel und Unzulänglichkeiten inspiziert und bestätigt gefunden, wie sie zuvor bereits in mehreren unabhängigen Expertisen, unter anderem in einem Brandschutzgutachten heftig kritisiert worden waren.
Der Arbeitskreis Rathaus besichtigte ausdrücklich nicht die drei früheren Wohnhäuser in der Bergstraße, die ebenfalls von der Verwaltung genutzt werden und die laut Gutachten eigentlich so­fort aufgegeben werden müssten.
Aber auch in den beiden Rathaus-Hauptgebäuden machte die Gruppe unter der Führung des unabhängigen Architekten und Diplom-Inge­nieurs Peter Sampels zahlreiche unliebsame Entdeckungen. Eine Sa­nierung der Altgebäude wurde von vielen bereits unmittelbar nach der Besichtigung als “Fass ohne Boden” bezeichnet. Das alte Rat­haus wird von den meisten für gar nicht sanierungsfähig gehalten.
Obwohl sich eine Mehrheit im Gremium für einen Rathausneubau be­reits deutlich abzeichnet, wird die Sanierung als Alternative weiter mit untersucht, so Bürgermeister Hans-Peter Schick. Die für diese Sanierung von dem unabhängigen Architekten Peter Sampels ermittelten Kosten werden in der Politik bereits heute allgemein anerkannt und akzeptiert.
Demnach muss man im Falle einer Sanierung plus Ersatzneubau mit knapp fünf Millionen Euro rechnen. Für die drei als Verwaltungs­sitz wegfallenden Wohnhäuser in der Bergstraße muss nämlich ein etwa eine Million Euro teurer Ersatzneubau errichtet werden.
Die 4,95 Millionen sind Gesamtkosten, die reinen Baukosten belau­fen sich laut Sampels auf vier Millionen. Die bislang vorgelegten Rathausneubau-Varianten schwanken zwischen drei und sechs Millio­nen Euro Baukosten. Sechs Planer haben ihre Vorstellungen einge­reicht – drei Varianten sehen das neue Rathaus an Stelle des al­ten vor, drei Pläne sehen einen Neubau am Nyonsplatz vor bezie­hungsweise einen Umbau des Schwesternwohnheims im Schmidtenloch.
Die Planvarianten sollen noch vor den Sommerferien im Stadtrat öffentlich vorgestellt werden. Mit einer Entscheidung über Sanie­rung oder Neubau ist dann unmittelbar nach Ende der kommunalpoli­tischen Sommerpause zu rechnen.
pp/Agentur Profi Press

Manfred Lang

06.06.2006