Tränen und Freude beim Pfarrfest
Kulinarische und kulturelle Highlights rund um St. Johannes Baptist – Viele packten an, alle feierten mit – Abschied von Pastoralreferentin Helgard Hoeren – Die berühmte Andheri-Aktivistin Rosi Gollmann hängt an Mechernich
Mechernich – Den Namenstag ihres Patrons, Johannes des Täufers, hatte die Mechernicher Kernstadt-Pfarrei St. Johannes Baptist auf den vergangenen Sonntag vorgezogen. So gab das Patrozinium den willkommenen Anlass für das alle drei Jahre stattfindende Pfarrfest. Es war eine ausgesprochen lockere und fröhliche Feier, zu der Hunderte kamen. Ihrer guten Stimmung konnten die paar Regenschauern zwischenzeitlich nichts anhaben.
Im Mittelpunkt standen alle, die mitfeiern wollten und diejenigen, die auftraten. Herausgehoben wurden allerdings zwei Frauen: Die nach neun Jahren Mechernich in die Gemeinschaft der Gemeinden „Heiliger Matthias“ Blankenheim-Dahlem wechselnde Pastoralreferentin Helgard Hoeren sowie Rosi (88) und ihre Adoptivtochter Maryann Gollmann aus Bonn.
Die Theologin und Pädagogin Rosi Gollmann kam 1959 über Schüler mit dem Kinderdorf Andheri vor den Toren Bombays in Berührung, das die aus Mechernich stammende Ordensschwester Anna-Huberta, geb. Gertrud Roggendorf begründet hatte.
Tief beeindruckt gründete Rosi Gollmann die Andheri-Hilfe Bonn, eine inzwischen berühmte Hilfsorganisation, die sich heute nicht mehr der Direkthilfe für Waisenhäuser, sondern der Entwicklungsförderung, der Unterstützung von Schulen, Straßenkinderprojekten und vor allem der Familienhilfe widmet.
Rosi Gollmann hat nie den Kontakt zu Mechernich, dem Geburtsort von Schwester Anna Huberta, verloren, wo über Jahrzehnte große und erfolgreiche Andheri-Basare veranstaltet wurden. Heutzutage arbeiten Andheri und die in Mechernich beheimateter Eifeler Brunnenhilfe Indien (EBI) eng zusammen.
Das diesjährige Pfarrfest bestand aus vielen Komponenten. Den Auftakt machte ein Familiengottesdienst, den der Familien-Messkreis mit der Gemeindereferentin Maria Jentgen vorbereitet hatte und bei dem viele Kinder und Jugendliche zum Einsatz kamen. Am Ende flossen Tränen, als Pfarrer Erik Pühringer seine langjährige Pastoralreferentin Helgard Hoeren verabschiedete und die Gemeinde sich zu minutenlangem Applaus von den Bänken erhob.
Bergkapelle, Kirchenchor indischer Tanz und Karneval
Danach wurde auf dem Kirchenvorplatz und im Johanneshaus gefeiert. Im Unterhaltungsprogramm traten die Bergkapelle Mechernich unter der Leitung von Uli Poth und der von Rainer Pütz dirigierte Kirchenchor St. Cäcilia auf, die Bambini-Tanzgarde des Festausschusses Mechernicher Karneval und die indische Tanzgruppe „Nrityavani“, die sich gerade auf Gastspielreise durch die rheinischen Bistümer befand.
Zu essen gab es Fritten, Gegrilltes, indische Küche, Erbsensuppe Waffeln, Kaffee & Kuchen und Eis. Letzteres schob Rosalba La Rosa in einem stilechten Straßenverkaufswagen auf das Pfarrfestgelände. Die Bandbreite der kulinarischen Genüsse reichte von süßen Waffeln mit Kirschen und Schlagsahne aus der Backstube der Rotkreuz-Frauen um Sibille Sennerich und Nicole Thielen bis hin zu ausgetüftelten traditionellen bengalischen Gerichten aus den Pfannen und Töpfen der starken indischen Gruppierung innerhalb der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist Mechernich.
Es war ein großer Flohmarkt rund um die Kirche organisiert worden, auf dem Freigelände des Kindergartens „St. Johannes Baptist“ wurden Kinderspiele und Mitmachaktionen angeboten wie Torwandschießen, Armbänderknüpfen, Schatzsuche und Laubsägearbeiten. Im Eine-Welt-Laden konnten die Pfarrfestbesucher fair gehandelte Produkte erwerben. Die Weltjugendtags-Gruppe gab in einem Kreativ-Workshop die Gelegenheit, sich einen „Glaubensschlüssel“ zu basteln.
Auch die normalerweise im städtischen Schulzentrum anzutreffende Kleine Offene Tür (K.O.T.) war mit Kicker und Gesellschaftsspielen aufs Pfarrfestgelände umgezogen. Die Selbsthilfegruppe „Der erste Schritt“ informierte über ihre engagierte Arbeit. Und Pfarrer Erik Pühringer lud zu äußerst informativen und inspirierenden Kirchenführungen ein. Durch das Unterhaltungsprogramm führte Diakon Manni Lang.
pp/Agentur ProfiPress