Tiroler spielen „Irish Folk“
Lokalmatadore der „Irischen Nacht“ auf Burg Satzvey kamen frisch vom Heavy-Metall-Schauplatz Wacken – 750 Zuschauer waren begeistert
Mechernich-Satzvey – „Von Wacken auf die Satzveyer Burgbühne“ titelt der „Kölner Stadt Anzeiger“ in seiner Montagsausgabe über die „Irische Nacht“ auf Burg Satzvey vom Wochenende. 750 Zuschauer verfolgten das Spektakel – viele von ihnen waren grünkariert gekleidet und gut gelaunt und brachten geballte irische Feierlaune in den Burghof.
Drei Bands hatte Eventmanagerin Patricia Gräfin Beissel für den Abend engagiert. Sie hat vor Jahren die Verantwortung für die historische Wasserburg ihrer Familie übernommen. Die Musikformationen „Tír Saor“, „o’Hamlet“ und „Kilkenny Bastards“ sorgten für gehörig Stimmung.
Die Lokalmatadore waren „Tír Saor“ mit dem Bad Münstereifeler Manuel Depryck und Marius Bornfleth, der mit Percussion, Gitarre und Gesang glänzte. Die beiden waren frisch vom Heavy-Metall-Schauplatz Wacken zurückgekehrt und animierten das Eifeler Publikum immer wieder zum Mitmachen.
Bereits vor zwei Jahren war Depryck mit „Tír Saor“ schon einmal im Satzveyer Innenhof zu Gast. Die Menschen in der Eifel seien stets ein wundervolles Publikum, sagte er dem Reporter Stephan Everling: „Ich habe in der Eifel als Musiker laufen gelernt. Wenn ich hier spiele, weiß ich, dass es ein schöner Abend wird.“
Von Pub zu Pub gewandert
Sein musikalisches Handwerk hat der Münstereifeler seit 15 Jahren bei Wandertouren durch Schottland und Irland perfektioniert: „Da gibt es am Wochenende in jedem Pub Musik. Jeder, der will, kann mitmachen – egal, ob Einheimischer oder Tourist…“ Später wurde er Straßenmusiker, 2016 gründete er „Tír Saor“.
Die Formation „o’Hamlet“ kam keineswegs aus dem englischen Stratford-upon-Avon, wo William Shakespeare 1601 und 1602 die Tragödie „Hamlet“ schrieb, sondern aus Tirol. Und zwar in ungewöhnlicher Besetzung: Statt einer Fiddle kam eine Viola zum Einsatz. In Tirol seien sie die musikalischen Platzhirsche, behauptete die Sängerin Madeleine Weiler: „Wir wollten die Musik machen, die wir am meisten mögen, und das ist Irish Folk.“
Das Setup komplettierten die „Kilkenny Bastards“ aus Iserlohn, die mit ihrem irisch angehauchten Folkpunk im Bourbonensaal auftraten. Insgesamt wurden 750 Zuhörer gezählt. Nicht schlecht für die „Irische Nacht“, die Franz-Josef Graf Beissel zu Gymnich auf dem Gutshof von Burg Satzvey vor 15 Jahren aus der Taufe hob.
Seine Tochter Patricia sagte dem Reporter der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft, ihr sei wichtig, dass sich bei dem Gig „Pub-Stimmung“ entwickele. So seien auch Essen und Getränke mit irischem Bier, Whiskey und irischer Limonade genauso auf das Event abgestimmt wie die Bedienungscrew, die karierte Kleidung trägt. Die Hausherrin selbst ging im karierten Minirock und Schiebermütze mit gutem Beispiel voran.
Auch Rebecca Reichwald aus Bonn hatte sich dem Anlass entsprechend mit Haarkranz und grünem Kleid ausstaffiert, schreibt Stephan Everling: „Ich habe zwar einige Gewandungen, aber dieses hier in Grün habe ich mir extra für die »Irische Nacht« besorgt.“ Zum ersten Mal habe sie Satzvey beim Konzert der Band „In Extremo“ kennengelernt, dabei aber keine Gelegenheit gehabt, das ganze Gelände zu erkunden. So sei sie nun mit Freunden und ihrem Vater gekommen, der extra aus Brandenburg angereist sei.
„Limette, Whiskey, Sprite“
Allerdings sei der Markt bei diesem Konzert nicht so groß. „Wir kommen dann zu den Ritterspielen wieder“, kündigte sie der „Kölnischen Rundschau“ an. Die erste Band hätte gerne länger spielen können, sagte sie, auf die Musik angesprochen, die zweite sei nicht so ihr Fall gewesen.
Aus Urft waren Hanne und Ulrich Jamans gekommen. „Wenn hier in der Gegend etwas veranstaltet wird, dann sollte man da auch hingehen“, sagten sie der Zeitung. Schließlich sei hier alles wesentlich stressfreier als zum Beispiel in Köln, wo sie acht Jahre gelebt hätten: „Kein ewiges Anstehen, keine Schlangen, viel entspannter.“ An Satzvey begeistere sie allein schon die Örtlichkeit. Bei der irischen Musik sprechen die Fans sympathische Ausstrahlung und Lebensfreude an.
Wozu sicherlich auch die speziellen Getränke beitrugen – wie die irische Limonade, die als Mix aus Limette, irischem Whiskey und Sprite alles andere als antialkoholisch daherkam. Obwohl: „Wir haben auch eine alkoholfreie Variante“, betonte eine der Bardamen am Whiskey-Ausschank.
pp/Agentur ProfiPress