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Strichcode-System erspart Papiersucherei

Schneller an den Hindukusch
Bundeswehr Mechernich nimmt Materialverfolgungssystem in Betrieb – Transparenz und Geschwindigkeit beim Versand nach Afghanistan
Mechernich – Die Bundeswehr in Mechernich kann seit dem 7. Februar nicht nur schneller und kostengünstiger Material nach Afghanistan schicken – sie weiß nun auch jederzeit, wo sich die Ware gerade befindet. Möglich wird das durch ein speziell für die Streitkräfte entwickeltes elektronisches Materialverfolgungssystem, das der Presse und Bundeswehrangehörigen am gestrigen Donnerstag im Materialdepot der Bleibergkaserne vorgestellt wurde. Und zwar von Hauptmann Jörg Dietrich. Mit dabei auch die Generale Klaus-Peter Treche und Klaus Veit.
Die neue Materialverfolgung basiert auf einem Strichcode-System, wie man es vom Prinzip her von professionellen zivilen Paketdiensten kennt. Es kann aber mehr, als nur den Weg der Kisten zu verfolgen. Im zugehörigen Computerprogramm kann der genaue Inhalt der Verpackungen eingesehen werden. Jedes einzelne Stück wird mit einer eigenen Nummer registriert. Die Strichcodeaufkleber werden mit einem Handscanner eingelesen und die Daten in das System eingespeist. Die Daten sind dann im Intranet der Armee weltweit abrufbar, vergleichbar mit dem Internet, nur eben bundeswehrintern.
Die Materialverschickung wird dadurch wesentlich transparenter. Bisher wurde eine Art Lieferschein ausgestellt. Wenn etwas nicht beim Empfänger ankam, ging eine mühselige und zeitaufwendige Papiersucherei los, was auch einen erheblichen Kostenfaktor darstellte. Das neue System habe dem ein praktisches Ende bereitet, so Jörg Dietrich – und es biete noch weitere Vorteile. Die Dringlichkeit einer Sendung kann nämlich nicht nur am Anfang der Reise, sondern jederzeit verändert werden. Somit kann der Versand im Bedarfsfall wesentlich beschleunigt werden.
Mechernich ist einer der beiden Hauptumschlagsorte für die Bundeswehrmaterialien, die zu den deutschen Truppen nach Afghanistan geschickt werden. Die Bundeswehr übernahm am 1. Juni 2006 die Verantwortung für die Sicherheit im gesamten Norden des Landes. Sie beteiligt sich seit Dezember 2001 an der “International Security Assistance Force” (ISAF).
Generalmajor Klaus Peter Treche und Brigadegeneral Klaus Veit waren bei der Präsentation sichtlich stolz auf die effiziente Neuerung. Mit Begeisterung nahm Treche selbst den Strichcode-Scanner in die Hand und forderte die zuschauenden Soldaten auf, ihre Formation aufzugeben und ihm bei der exemplarischen Abwicklung über die Schulter zu schauen.
Die offene und freundliche Art der Präsentation in Mechernich gefiel auch den Pressevertretern. Sie hatte nichts mit der Einschränkung der Medienvertreter zu tun, wie sie das Bundesverteidigungsministerium im Sommer 2006 für zwei Monate in Afghanistan ausgesprochen hatte. Damals blieb den Journalisten wegen vorgeblicher “Organisations- und Sicherheitsproblemen” der Besuch bei deutschen Truppenteilen verwehrt. Internationale Einheiten, so der Deutsche Journalistenverband, durften hingegen besucht werden.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

29.03.2007