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Stollen-Wirt als Ähzebär

Alte Tradition wird in Kommern gepflegt – Symbolische Vertreibung des Winters

Mechernich-Kommern – Mit einem nicht ganz alltäglichen Umzug beendete die Karnevalsgesellschaft Greesberger den Straßenkarneval am Veilchendienstag: Der Ähzebär wurde durch das Dorf getrieben. Der Ähzebär (auch Äerzebär oder Strohbär) ist eine der ältesten bekannten Karnevalsmasken und stellt symbolisch den Winter dar, der mit dem Umzug durchs Dorf vertrieben werden soll.

Mit dem Ähzebär ging es durch Kommern. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress
Mit dem Ähzebär ging es durch Kommern. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress

In dieser Session war es „Stollen“-Wirt Michael Schepers, den die Mitglieder des Gartenbau- und Verschönerungsvereins Kommern in das Kostüm aus Erbsenstroh einwickelten. „Viele Bauern in unserer Gegend, die noch Erbsen anbauen, gibt es nicht mehr. Wenn alle Stricke reißen, müssen wir irgendwann selber ein kleines Feld anbauen, um das Stroh für den Ähzebär zu bekommen“, erklärte Vorsitzender und Landwirt Peter Hein, wie man gedenkt, das „Rohstoffproblem“ zu lösen.

Drei Helfer gleichzeitig werkelten am Kostüm des Ähzebärs. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress
Drei Helfer gleichzeitig werkelten am Kostüm des Ähzebärs. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress

In seiner Scheune fand die Verwandlung Schepers‘ zum brummigen Winterdämon statt. Gut eine Stunde brauchten die Mannen, um den Stollen-Wirt in 22 Kilogramm Erbsenstroh einzuwickeln. Regnet es auf der Tour durch den Ort, kann daraus leicht das Doppelte werden.

Ein Berliner als letzte Wegzehrung vor dem dreistündigen Marsch durch den Ort. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress
Ein Berliner als letzte Wegzehrung vor dem dreistündigen Marsch durch den Ort. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress

Beim Abmarsch war Michael Schepers noch guten Mutes, doch zirka auf halber Strecke fielen die ersten Tropfen. Keine leichte Aufgabe für den Ähzebär. Am Ende des Umzuges folgte dann die traditionelle Austreibung des Winters: Der Ähzebär wurde von seinem Kostüm befreit und das Erbsenstroh nach uraltem Brauch verbrannt.

Mit Schirm, Charme und Melone zog die lustige Truppe in den Ort. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress
Mit Schirm, Charme und Melone zog die lustige Truppe in den Ort. Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress

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