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Sternwallfahrt

Sternwallfahrt
Nicht alles in der Kirche geht den Bach runter, Gott sei Dank: Pilgern ist “in”, auch wenn es dabei über Stock und Stein geht und zuweilen auch ganz schön den Berg rauf. Das zeigte auch die Sternwallfahrt 2011 durch den Nationalpark Eifel zur Urfttalsperre, an deren historischer Stufen-Staumauer am Samstagnachmittag ein in vieler Hinsicht bemerkenswerter Abschlussgottesdienst stattfand.
Erstens, weil dieser Gottes dienst unter freiem Himmel stattfand. Zweitens, weil dieser Gottesdienst ökumenisch war und in zwangloser Reihenfolge von Geistlichen und Laien beider großer christlichen Konfessionen “geleitet” wurde. Und drittens, weil Sprecher der acht Gruppen gelöst und aus dem Stehgreif ihre meditativen Erfahrungen von unterwegs einer geschätzt 200köpfigen Gottesdienstgemeinde anvertrauen konnten. Hinzu kam der Klasse-Gesang der Gruppe “Cantemus” mit Martina Paul, Jutta Harzheim sowie Thomas, Judith und Gaby Ströder.
An insgesamt acht verschiedenen Startpunkten waren Gruppen unterschiedlicher Zusammensetzung und verschiedenen Themenschwerpunkten gestartet. Um die bunte Vielfalt von Christi Kirche kenntlich zu machen, hatte jede dieser vier bis 37 Teilnehmer großen Gruppen ein Fahnentuch unterschiedlicher Farben, die nach dem Zusammentreffen am Urftsee zusammen den Regenbogen ergaben, den Gott in der Genesis als Bundeszeichen zwischen sich und den Menschen am Firmament errichtet.
Die Gruppe der Sehbehinderten und Blinden um Pastoralreferent Herbert Greif brachte statt eines bunten Tuches von unterwegs einen selbstgebastelten Bogen mit zum Gottesdienst, dessen Sehne sie als Saite zum Klingen brachten, um anzuzeigen, dass man Gottes Zeichen nicht nur sehend, sondern mit allen Sinnen wahrnehmen kann, die einem zur Verfügung stehen.
Andrea Kett vom Generalvikariat und Paul-Josef Janssen von der Bistumsregion Eifel hatten eine geschickte Dramaturgie für die Begegnung der Teilnehmer mit der Natur, mit Gott und mit sich selbst gewählt. Die Berichte der Pilger über die Auseinandersetzung mit der Taufe Jesu, mit dem Grün des Lebens, dem Orange der Lebensfreude, dem Violett der Umkehr und Buße, dem Blau des Wassers des Lebens und so weiter gingen unter die Haut.
Die diesjährige Sternwallfahrt unter dem Motto “Die Schöpfung unterm Regenbogen erleben” betonte den Wert der Vielfalt in der Natur und in der Kirche Christi. Und, so Paul-Josef Janssen: “Die Wallfahrt hat tendenziell von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer.” Fazit: Die Freude am Glauben kann ebenso ansteckend wirken wie die Verbreitung von Untergangsstimmung. (ml)

Manfred Lang

19.07.2011