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Standort Mechernich mitten drin in der Reform

Standortältester Dietmar Brüders begrüßte rund 80 Gäste beim Neujahrsempfang der Bundeswehr

Rund 80 Gäste, darunter auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (l.), kamen zum Neujahrsempfang der Bundeswehr in den Wappenraum des Casinos. Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Die Neuausrichtung der Bundeswehr, die 2010 begonnene umfassendste Reform der Bundeswehr seit ihrem Bestehen, ist auch in Mechernich in vollem Gange. „Wir sind mitten drin“, sagte Oberstleutnant Dietmar Brüders vor rund 80 Gästen beim Neujahrsempfang der Bundeswehr in Mechernich. Hatte er im vergangenen Jahr die Gäste noch als Vertreter von Oberst Johann-Peter Schmitz, dem Kommandeur des vor einem Jahr nur noch wenige Tage vor seiner Auflösung stehenden Führungsunterstützungsregiments 28 begrüßt, so tat er dies in diesem Jahr als Standortältester. „Somit dürfen sie sich nun durch das Original begrüßt fühlen“, sagte er mit einem Augenzwinkern.

Während das Führungsunterstützungsregiment 28 der Umstrukturierung im Februar 2013 zum Opfer gefallen ist, profitieren andere Mechernicher Dienststellen, wie Brüders den Anwesenden berichtete, darunter auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, dem er ausdrücklich für das gute Verhältnis zwischen Stadt und Bundeswehr dankte, Regionaldekan Erik Pühringer, Landrat Günther Rosenke, die Brigadegeneräle Roland Brunner und Peter Gorgels und Major Johann de Clerk aus Ostbelgien.

Positives beispielsweise konnte er aus seiner eigenen Dienststelle, dem Materialdepot, vermelden: Der Schwerpunkt des auf drei Standorte verteilten Depots, das für die Versorgung ders Bundeswehr im Einsatz ebenso wie im Grundbetrieb zuständig ist, liegt in Mechernich. Investitionen in Personal und Infrastruktur geben erfreuliche Zukunftssicherheit, so Brüders. So würden zum 1. Februar zwölf neue Mitarbeiter eingestellt. Dabei handele es sich um ehemalige DHL-Mitarbeiter, die durch die Schließung in Euskirchen arbeitslos wurden. „Wir haben unmittelbar Verbindung aufgenommen und decken unseren Regenerationsbedarf seit Jahresende vorrangig mit den durch die DHL freigesetzten Mitarbeiter.“

In einer guten Position wähnt Brüders auch das Kraftfahrtausbildungszentrum in Mechernich, wo seit einem Jahr die Ausbildung auf sechs gepanzerten Transportfahrzeugen für Kampfeinsätze vom Typ GTF Zetros 5 to Zetros stattfindet. Darüber hinaus soll noch in diesem Quartal mit der Ausbildung auf Panzerfahrzeugen vom Typ 15 to IVECO Trakker begonnen werden. Brüders: „Damit ist das Ausbildungszentrum Mechernich auch hier die einzige Fahrschule der Bundeswehr, in der die Ausbildung auf diesem speziellen Fahrzeug durchgeführt wird. Ich deute dies zunächst als sicheres Zeichen für den Verbleib der Fahrschule hier am Standort.“

Voraussichtlich in diesem Jahr überprüft die Bundeswehr das Konzept des Kalibrierwesens. Mit 110 Angehörigen sind die meisten Mitarbeiter des auf sechs Standorte verteilten Kalibrierzentrums in Mechernich stationiert. In Mechernich werden drei Kalibrierlabore betrieben. Daran ändert sich zumindest so lange nichts, bis eine Entscheidung über die Zusammenführung der sechs Standorte getroffen worden ist.

Die in Mechernich beheimatete abgesetzte Fachgruppe des Systemszentrums Flugabwehrraketen bleibt mit ihren 65 Mitarbeitern zumindest bis 2019 am Bleiberg. Bis dahin verschiebt sich voraussichtlich die Zusammenlegung mit dem Systemzentrum in Wunstdorf bei Hannover.

„Zukunftsträchtig und beständig“ nannte der Standortälteste das Rechenzentrum in der Untertageanlage der Bleiberg-Kaserne. Ende 2013 sei der Standort Mechernich aufgrund seiner geographischen und baulichen Besonderheiten ausgewählt worden, um dem Führungsinformationssystems der Bundeswehr eine Heimat zu geben. Im Frühjahr sollen umfangreiche Aus- und Umbaumaßnahmen die technische Voraussetzung dafür schaffen.

Weibliche Verstärkung gab es für die Mechernicher Sanitätsstaffel: Dr. Miriam Matthes leitet die Zahnarztgruppe, als zweite Truppenärztin kam Dr. Katja Jach nach Mechernich. Zum Jahresende soll die Sanitätsversorgung Euskirchen in Mechernich aufgestellt werden, da der Neubau in Euskirchen voraussichtlich erst 2017 fertig wird. „Und damit bleibt auch das Thema Umzug nach Euskirchen noch Gegenstand einiger Neujahrsansprachen“, sagte Brüders.

Dass die Bundeswehr-Reform auch für Ärger und Verunsicherung sorgt, verschwieg er nicht. „Umzüge und personelle Veränderungen führen bei dem einen oder anderen zu einigem Unmut.“  Da helfe nur, immer wieder den Sinn zu erklären: „Wir bekommen nicht mehr Geld ins System.“

Zum Abschluss verlieh Brüders die Bundeswehr-Ehrenmedaille in Bronze an zwei Reservisten: an Hauptfeldwebel Heinz Cuber, der seit 25 Jahren dem Reservistenverband angehört und seit 2009 die Reservistenkameradschaft Bad Münstereifel-Mechernich leitet sowie an den Obergefreiten Karl Robert Lang, der seit 1998 in der Vorstandsarbeit der Reservistenkameradschaft tätig ist.

pp/Agentur ProfiPress