Stadt Mechernich muss ein neues Rathaus bauen
Stadt Mechernich muss
ein neues Rathaus bauen
Oder das alte mit Millionenaufwand sanieren Gutachter sagen: “Dringender Handlungsbedarf Es ist Gefahr in Verzug!”
Mechernich Die Stadt Mechernich muss ein neues Rathaus bauen oder das alte, das aus immerhin fünf separaten Gebäuden besteht, mit Millionenaufwand sanieren. Das ist das Ergebnis mehrerer Gutachten und Expertisen, unter anderem eines Brandschutzgutachtens, das die Verwaltungsspitze jetzt sofort handeln ließ.
Ende vergangener Woche informierten Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Erster Beigeordneter Christian Baans sowie der städtische Gebäudemanager Thomas Hambach die Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates. Einhelliger Tenor der Runde: Die Stadt muss handeln.
Es ist “Gefahr in Verzug”, wie das in der Verwaltungssprache unmissverständlich heißt. Bürgermeister Schick: “Auch die obere Bauaufsicht des Kreises Euskirchen ist über die Handlungsnotwendigkeit im Bilde!”
Fünf Gebäude
Drei der fünf Rathausgebäude haben eine überalterte Bausubstanz, sie entsprechen nicht mehr den heutigen brandschutz- und arbeitsrechtlichen Anforderungen, so das Gutachten. Aber auch die zwei Hauptgebäude, die L-förmig den Mechernicher Rathausplatz umgeben, sind längst nicht so gut in Schuss, wie sie von außen aussehen. Sie haben zahlreiche Baumängel, sind EDV-technisch kaum noch auf dem erforderlichen Stand zu halten und sind bis auf das Bürgerbüro nicht für Behinderte zugänglich. Strom- und Sanitärleitungen und Anlagen sind “abgängig”.
“Es ist nicht die Frage, ob wir etwas tun wollen. Wir müssen es”, sagte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Hermann-Josef Krest nach der Fraktionsvorsitzendenkonferenz. Die von Wolfgang Weilerswist informierte SPD-Ratsfraktion sprach sich noch am Montagabend ebenso wie die parallel aufgeklärte CDU-Ratsfraktion für einen Rathausneubau aus.
Denn nach ersten Kostenschätzungen würde eine Sanierung plus eines erforderlichen Teilneubaus an die bestehenden Rathausgebäude vier Millionen Euro kosten und ein kompletter Neubau 300 000 Euro mehr. Auch die Folge- und Betriebskosten sprechen eindeutig für den Neubau, so hieß es aus den beiden großen Ratsfraktionen. Der Grund: Das ungünstige Verhältnis von Nutz- und Verkehrsflächen in den jetzigen Gebäuden würde sich auch nach der Sanierung nicht verändern.
Grundsatzentscheidung
Auch die Fraktionsvorsitzenden Peter von Wilcken (Bündnis 90/Die Grünen) und Peter Paul von Mayerhofen (FDP) signalisierten bereits Zustimmung zum Rathausneubau. UWV-Fraktionsvorsitzender Wulf-Dietrich Simon sagte der Presse gestern, auch die UWV stehe der Sache positiv gegenüber. Es liege eindeutig Handlungsbedarf vor. Über die näheren Einzelheiten, insbesondere die Frage ob Neubau oder Sanierung, werde die UWV-Fraktion Anfang März mit der Verwaltung beraten. Er, so Simon, sei aber sicher, dass man eine “gute Lösung” finden werde.
Nach Verwaltungsvorschlag soll der Stadtrat in seiner Gesamtheit am 14. März eine Grundsatzentscheidung fällen, ob neu gebaut oder saniert werden soll. Erst in einer zweiten Beratungsrunde soll dann im weiteren Frühjahr geklärt werden, wo und wie. Dann werden auch die der Verwaltung vorliegenden und eventuell noch eingehenden Projektideen und Lösungsvorschläge vorgestellt.
(pp, Agentur ProfiPress)
Manfred Lang
11.03.2006