Stabwechsel bei der Bundeswehr
Fahrschule der Bundeswehr unter neuer Führung: Vorgänger Stefan Laux geht in Ruhestand, Michael Norden folgt – Bundeswehrreform: Ende 2015 wird Einheit an der Mechernicher Peterheide endgültig aufgelöst – Jährlich mehr als 600 Fahrschüler
Mechernich – Ab sofort sitzt ein Neuer hinterm Steuer: Bei einem feierlichen Appell wurde Michael Norden die Leitung des Kraftfahrausbildungszentrums der Mechernicher Bundeswehr vom bisherigen Leiter Stefan Laux übergeben. Laux, Jahrgang 1959, geht Ende des Monats in den Ruhestand. 36 Jahre bei der Bundeswehr, rund 25 Jahre davon in verantwortungsvollen Positionen, davon allein zehn Jahre Leiter der Mechernicher Fahrschule. „Es war eine richtig klasse Truppe“, verabschiedete sich Laux vor seinen Kollegen. Er erinnerte an den zum Teil schwierigen Aufbau in den vergangenen zehn Jahren hin zu einer vorzeigbaren Einheit. „Wir haben hier noch ohne einen Computer angefangen. Und trotzdem hat die Logistik funktioniert“, so Laux stolz und attestierte seiner Mannschaft: „Ohne Euch war ich nichts!“.
Sein Vorgesetzter, Burkhard Strecker, der Leiter aller Bundeswehr-Fahrschulen in der Bundesrepublik, bedankte sich für Laux’ unermüdlichen Einsatz. „Als Ihr Kommandeur bescheinige ich Ihnen ausdrücklich: Sie haben Ihren Auftrag weit mehr als erfüllt.“ Die Ergebnisberichte zahlreicher Inspizierungen und Prüfungen sowie durch die Quoten der „Besteher“ eindrucksvoll nachgewiesene Ausbildungserfolge sprechen für die Arbeit von Laux. „Ihr Führungsstil war fordernd und fürsorglich zugleich, wobei Sie ihren Männern und Frauen nichts abverlangt haben, was Sie nicht selbst vorgelebt haben“, sagte Strecker zu Laux. Er habe mit seinem persönlichen Führungsverhalten Menschen zu einem Team zusammengeschweißt.
Auf Laux wartet nun ein Leben als Hausmann, in dem er den „Disziplinen“ Kochen, Putzen, Bügeln und Rasenmähen sowie seinen Hobbys Modeleisenbahn und Tauchen nachgehen will. Nachfolger von Laux ist Michael Norden, Jahrgang 1970. Der Troisdorfer hatte 2005/2006 seine erste Offiziersverwendung in Mechernich, mit dem damaligen Chef Laux. Jetzt ist Norden also wieder zurück im Kreis Euskirchen. Der Einsatz von Nachfolger Norden ist in Mechernich absehbar, denn die Einheit wird im Zuge der Bundeswehrreform aufgelöst. Der letzte Lehrgang soll Ende 2015 zu Ende gehen, wie Kommandeur Strecker bestätigte.
Die Mechernicher Fahrschule ist seit über zwei Jahren mit allen weiteren 25 über die gesamte Republik verstreuten Schwesternfahrschulen unter einheitlicher Führung zusammengefasst und dem neu geschaffenen und in Garlstedt bei Bremen beheimateten Ausbildungszentrum truppendienstlich unterstellt.
Als eine der im Westen stationierten Fahrschulen der Bundeswehr ist Mechernich verantwortlich für die Ausbildung von mehr als 600 Fahrschülern. Die Soldaten und zivilen Mitarbeiter erhalten ihre fachlich Ausbildung zum Kraftfahrer, die sie in die Lage versetzen sollen, die Bundeswehr-Fahrzeuge im Inlandsbetrieb vorschriftsmäßig, sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu führen.
Wechsel in der Führung einer militärischen Einheit, so auch eines Kfz-Ausbildungszentrums, sind laut Strecker bei der Bundeswehr nichts Besonderes. „Sie gehören zum Alltag.“ Dennoch bedeute solch ein Wechsel auch immer einen Einschnitt für alle Beteiligten. Seit Bestehen der Mechernich Fahrschule haben bereits viele Tausend Fahrschüler dort erfolgreich Lehrgänge absolviert. Strecker: „Das Stammpersonal dieses Zentrums ist mit seinen Offizieren und Unteroffizieren stets Garant für eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung in hoher Qualität.“
Die Ausbildung bereitet aber auch auf mögliche Auslandseinsätze vor und legt Grundlagen für die Einsatzvorbereitung. Ausgebildet wird unter anderem auch auf dem neuen Lkw der Bundeswehr, dem „Zetros“, der als Kraftpaket im Gelände gilt. Er ist speziell konzipiert für Transporte in Einsatzgebieten. Der Fünf-Tonnen-Koloss ist mit Panzerglas geschützt, seine Tür lässt sich nur hydraulisch öffnen. Als Übungsstrecke dient das Gelände der Schavener Heide bei Firmenich.Hier werden die Fahrer für einen Einsatz in Afghanistan vorbereitet und im richtigen Umgang mit dem Lkw geschult.
pp/Agentur ProfiPress