Spielgeräte fürs Familienzentrum
Skattreff der Stadt Mechernich spendet Laufräder, Bobby Cars und Rollbretter – Spielgeräte für Roggendorfer AWO-Familienzentrum „Kunterbunt“ – Seit 27 Jahren Unterstützung von bedürftigen Kindern durch Skatbrüder und -schwestern
Mechernich-Roggendorf – Schwarzer Peter, MauMau und Einhorn Glitzerglück sind die beliebtesten Kartenspiele bei den Kindern des Roggendorfer Familienzentrums „Kunterbunt“ der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Regionalverband Rhein-Erft und Euskirchen. Von Skat dagegen haben sie noch nichts gehört. Umso mehr freuten sie sich, dass der Skattreff der Stadt Mechernich ihnen von dem erspielten Geld eine große Sammlung Spielgeräte als Geschenk vorbeibrachte.
Unter einem großen bunten Tuch waren die Geschenke in der Turnhalle versteckt. Aufgeregt warteten die Kinder, bis sie das Tuch gemeinsam wegziehen konnten. Zum Vorschein kamen Laufräder, Rollbretter und Bobby Cars mit extra leisen Flüsterrädern. Schnell waren die großen roten Schleifen entfernt und die Fahrzeuge in Betrieb genommen. Sogar eine elektrische Ampel gehörte zu den Geschenken dazu, die erst einmal von Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und Peter Schweikert, stellvertretender Vorsitzender des AWO Regionalverbandes und Vorsitzender des Mechernicher Ortsvereins, eingeschaltet werden musste.
Schon im 27. Jahr wird bei dem Skattreff um Geld für den guten Zweck gespielt. Der alle zwei Monate stattfindende Treff gehört zum Verein „Herz Sieben ’80 Kommern“ und zählt jedes Mal durchschnittlich 20 Skatbrüder und –schwestern. Gespendet wird, zum Teil in Absprache mit der Mechernich Stiftung, für Kinder. „Der Verein hat sich die Unterstützung von bedürftigen Kindern auf die Fahne geschrieben“, erklärte Bürgermeister Hans-Peter Schick.
„Wo die öffentliche Hand nicht hinreicht, da übernehmen wir“, erzählte Peter Reuter. Neben der Unterstützung von Kindergärten und Schulen reagiert der Verein auch auf Anfragen und Hinweise, wo das Geld besonders gebraucht wird. So können etwa alltägliche Dinge wie das Schulessen und warme Winterkleidung finanziert werden, aber auch andere Hilfen wie zum Beispiel therapeutisches Reiten oder eine Waschmaschine, damit die Kinder aus finanziell gebeutelten Familien „genau so leben können, wie andere Kinder auch“, so Reuter.
Die Anträge werden vom Schatzmeister des Vereins, Rolf Cöln, geprüft. Nachdem er 40 Jahre lang bei der Stadt Mechernich gearbeitet habe, kenne er sich aus, erklärt er. Auf Ratschlag von Peter Schweikert wurde dieses Mal das Familienzentrum „Kunterbunt“ mit einer Spende bedacht.
55 Kinder freuen sich dort über die neuen Spielgeräte, zu denen neben den Fahrzeugen auch Wurfspiele und Igelbälle gehören. Im Vorfeld hatten Nicole Hilgers, Leiterin der Kindertagesstätte, und Rolf Cöln gemeinsam überlegt, wie die Spende am sinnvollsten genutzt werden könnte. Anstatt jedem Kind eine Kleinigkeit mit nach Hause zu geben, entschied man sich, die Spielutensilien für die Einrichtung anzuschaffen.
Viele der Kinder verbringen einen Großteil ihrer Zeit in dem Familienzentrum, der überwiegende Teil von ihnen wird 45 Stunden pro Woche dort betreut. „Wenn sie so lange hier sind, dann haben sie auch etwas von den Spielsachen“, erklärte Nicole Hilgers. Bewegung wird in der Einrichtung besonders großgeschrieben, damit die Kinder sich drinnen und draußen richtig austoben können. Schließlich ist der Außenspielplatz dafür besonders gut geeignet, wohnen doch viele Kinder an der großen Hauptstraße in Roggendorf, wo es zu gefährlich ist, sie alleine draußen spielen zu lassen.
Alle Beteiligten waren sich einig: „Die Kindertagesstätte kann die Hilfe gut gebrauchen.“ Kindergartenleiterin Nicole Hilgers lobte die Kinder: „Ihr seid so liebe Kinder, dass die Männer und Frauen vom Skatverein uns etwas schenken wollen.“ Und damit die Kinder doch noch etwas mit nach Hause nehmen konnten, gab es für jeden der Kleinen einen glänzenden Schokoladenweihnachtsmann.
pp/Agentur ProfiPress