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Spiegel symbolisch verhüllt

Schüler der Hauptschule Mechernich gestalten eine Gedenkstunde in Köln zur Erinnerung an die jüdischen Kinder aus Mechernich und Kommern

Schulleiter Heinz Wolfgarten, Lehrerin Gisela Freier und Schüler der städtischen Hauptschule Mechernich trugen wieder zur Gestaltung des Holocaustgedenktags am Löwenbrunnen in Köln bei. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/ Köln – An der Kindergedenkstätte Löwenbrunnen in Köln wurde am Holocaustgedenktag an die jüdischen Kinder aus Köln und aus dem Rheinland erinnert, die im Holocaust ermordet wurden. Unter der Leitung ihrer Lehrerin Gisela Freier nahmen auch wieder die Schüler der städtischen Hauptschule Mechernich an dieser Gedenkstunde teil. Die Schüler halten in der Arbeitsgemeinschaft „Forschen-Erinnern-Handeln“ das Andenken an die ermordeten jüdischen Mitbürger im Stadtgebiet Mechernich hoch.

In Köln gedachten sie der acht jüdischen Kinder aus Mechernich und Kommern, deren Namen ebenfalls am Rand des Löwenbrunnens verzeichnet sind. Im Mittelpunkt des von den Mechernicher Hauptschülern beigesteuerten Beitrags stand die „Schiwa“, die erste Trauerwoche nach jüdischem Ritual, die den Trauernden helfen soll, ihre Schmerzen zu verarbeiten.

Ein weiteres Ritual besagt, dass in dieser Zeit alle Spiegel in einem jüdischen Haushalt verhangen werden sollen. Die Schüler erinnerten an die acht jüdischen Kinder aus Mechernich und Kommern, indem sie sich einen Spiegel vorhielten und Situationen aus ihrem Alltag vortrugen. Sie verknüpften ihre heutige Lebenssituation mit der Situation der Kinder in der NS-Zeit, indem sie die Frage stellten: Aber wie war es damals?

„Wenn ich in den Spiegel sehe, dann sehe ich mein letztes Schuljahr vor mir. Ich habe eine schöne Schulzeit gehabt, mit Lehrern, denen ich vertrauen konnte und Mitschülern, mit denen ich viel Spaß hatte. Natürlich habe ich ein bisschen Angst vor der Abschlussprüfung, aber wenn ich die geschafft habe, werde ich sehr stolz sein. Aber wie war es damals? Alle jüdischen Kinder mussten ihre Schule verlassen. Was wurde aus den jüdischen Kindern und den jüdischen Lehrern? So viele traurige und unbekannte Schicksale”, so der Beitrag eines Schülers. Im Anschluss wurden insgesamt acht Spiegel auf den Brunnenrand gestellt und verhüllt. Mit einer Schweigeminute schlossen die Schüler ihren Beitrag, der sich an alle im Holocaust ermordeten Kinder richtete. „Das war für alle Teilnehmer ein ergreifender Augenblick“, so Lehrerin Gisela Freier.

Neben der Schülergruppe aus Mechernich beteiligten sich auch die fünften und sechsten Klassen der Gesamtschule St. Augustin an der Gestaltung der Gedenkstunde. Eine Schülergruppe der Realschule Blankenheim nahm an der Veranstaltung teil als Vorbereitung ihrer Fahrt nach Auschwitz.

pp/Agentur ProfiPress