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Spezialausdrücke von “A” bis “Ha”

Spezialausdrücke von “A” bis “Ha”
Beginnen wir alphabetisch. “Außbrong” etwa wird zarter Dunst genannt, der sich im Spätsommer über die Täler legt und eigentlich gutes Wetter verheißt.
“Baar” war der alte Ausdruck für flache Milchschüsseln, “Babbel”, “Bäbbel” oder “Bubbel” stehen für die Redefertigkeit hiesiger Menschen.
Ein Eber (“Bier”), dessen Hoden in der Bauchhöhle stecken geblieben sind, wird “Bennebier” genannt, ein kastriertes männliches Schwein ist ein “Bersch”, die Sau die “Crem”. Das einjährige Kalb heißt “Beuert”, die Ziege (“Jees”) unter anderem auch “Bitz”. Blasen an Händen und Füßen sind “Bloodere”, eine Beule an Kopf oder Karosserie wird “Blötsch” genannt, ein Butterbrot “Botteramm” und mit zwei Scheiben Brot und Belag dazwischen “Dobbel”.
Die Hose heißt ripuarisch “Botz”: Es gibt Onge- und Spezzebotze, Stall- unn Sonndesbotz, Spieß-, Texxes- und Manchästebotze. “Brack” steht für Krach und Lärm, “Brassel” für übertriebenen Aufwand. “Bragge” sind die Seitenbretter an Karre und Wagen, deren Erhöhungen werden auch “Höchsel” genannt, am hinteren Wagenende auch “Keßsel”.
Herpes erzeugt “Bröötsche” und unqualifizierte Arbeit “Brosch”. Der mehr oder weniger freiwillige und über den Schulunterricht hinausgehende Religionsunterricht, meist am Sonntag zwischen Hochamt und Andacht wurde “Christijeliehr” genannt. Der Schädel heißt auch “Dääz” oder “Daßel”, die Fichte “Dänn”.
Sauerteig wurde ehedem “Deeßem” genannt, ein kleines Milchkännchen “Dijel” und ein Kreisel aus Holz “Dilldopp”. Das Kleinkind heißt “Ditz”, ein Schubser “Döi”, Eignung “Dooch” und Durchfall “Dönn”. “Döppe” steht in der Nordeifeler Mundart für Topf, “Dörpel” für Türschwelle, “Dreff” für Schwung, “Eekall” für Selbstgespräche und “Eekick” für das gedankenverlorene Stieren ins Leere.
Ein kleiner Pickel wird “Eezje” genannt, ein Holztor im Weidezaun “Falder”, Nieselregen “Fisel”, entrahmte Milch “Füpp” und Hosenträger “Hällepe”. “Hanteer” steht für Aufregung, “Höll” für Hohlwege, “Hohndesch” für Hühnerstall und “Hött” für Winkel und “Hutsch” (auch “Kruches” oder “Kruffes”) für eine armselige menschliche Behausung.
Manfred Lang

Manfred Lang

17.10.2009