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Sonntags kein Citybus mehr

Zu wenig Fahrgäste zwischen Mechernich und Schaven – Fahrplananpassung, Fahrgastzahlen auch werktags wegen Corona halbiert, aber der Projektversuch wird um zwei Jahre verlängert

Mechernich – Seit rund zwei Jahren verkehrt ein kleinerer Citybus als zusätzliches Angebot der Buslinie 808 zwischen dem Bahnhof Mechernich und der Haltestelle am Ortseingang von Mechernich-Schaven. Montags bis samstags alle 30 Minuten, sonntags jede Stunde. Wir berichteten über die Einführung an dieser Stelle im Frühjahr 2020. Nach dem Probebetrieb wurde jetzt Bilanz gezogen.

Großer Bahnhof mit Pressekonferenz bei der Einführung des Citybusses 2020 bei Kommern-Süd. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Vor allem sonntags ist der Bus fast immer leer“, berichtete Andreas Glodowski von der Kreisverwaltung jetzt in einer Sitzung des städtischen Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales der Stadt Mechernich. Nicht einmal ein Fahrgast („0,7“) sei pro Fahrt gezählt worden. Dafür lohnt sich die Fahrt nicht. Deshalb wird der Citybus künftig sonntags nicht mehr fahren.

„Alternativ kann man dafür den Taxibus der Linie 809 sonntags über Kommern-Süd verkehren lassen“, schlug Glodowski vor. Dann bestehe für die wenigen Nutzer trotzdem ein Angebot. Wie Thorsten Wirtz von der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft in den beiden im Stadtgebiet erscheinenden Kölner Tageszeitungen schreibt, sollen auch die Werktagabendfahrten des Citybusses um 20.05 und 20.30 Uhr mangels Fahrgästen aufgegeben werden.

27.000 Euro Ersparnis

In der Summe ergebe sich dadurch ein Einsparpotenzial von 11 000 Betriebskilometern oder 27 000 Euro: „Bei den aktuellen Spritpreisen dürfte die Kosteneinsparung sogar noch größer sein.“ Sparen sei allerdings nicht das vorrangige Ziel der Fahrplanänderung, „sondern eine bedarfsgerechte Optimierung des Angebots“, so Andreas Glodowski von der Kreisverwaltung im Mechernicher Ausschuss.

„Insgesamt war zu beobachten, dass sich die Fahrgastzahlen auf der Hauptlinie 808 zwischen Sommer 2020 und Herbst 2021 etwa halbiert haben“, eine Folge von Corona, weil weniger Leute den ÖPNV benutzt hätten. Insgesamt könne die Nachfrage sowohl beim Linienbus als auch beim Citybus jedoch als positiv bewertet werden, weshalb der Kreis der Stadt auch eine Verlängerung des Probebetriebs empfiehlt.

Behinderten- und kinderwagengerecht: Das Innenleben des Citybusses entspricht heutigen Ansprüchen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Wie „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichten, beantragte Marco Kaudel von der Union eine Verlängerung des Citybusses unter den geänderten Modalitäten um zwei Jahre, ein Vorschlag, dem auch die übrigen Ratsfraktionen im Ausschuss zustimmten.

An den Haltestellen der RVK soll es künftig eine digitale Fahrgastinformation geben. Ähnlich wie an Bahnsteigen werde in Echtzeit über die kommenden Fahrten oder eventuelle Verspätungen informiert.

Der City-Kleinbus fährt sechs Haltestellen in Kommern-Süd an (Peter-Milz-Straße, An den Eichen, Am Bruch, An den Kiefern, Kommern-Süd und Falkenhorst), drei in Kommern (Erzstraße, Schützenplatz und Schützenweg) sowie das Einkaufszentrum Rewe/Aldi an der Kölner Straße und Schaven. Der Citybus endet in Schaven.

pp/Agentur ProfiPress